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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinunter. »Es hat so lange gedauert, daß ich mir schon Sorgen gemacht habe«, berichtete Ida.
    »Das liegt daran, daß du beschleunigt bist«, erklärte Mela. »Wir haben gewöhnliche Geschwindigkeit angenommen, um mit dem Rokh zu sprechen, aber er hört einfach nicht zu. Deshalb müssen wir uns jetzt mit den anderen drei beratschlagen, vielleicht wissen sie irgend etwas, was uns helfen kann.«
    Okra stellte sich vor den dreien auf. »Beschleunige sie wieder«, sagte sie zu dem Zeitsamen.
    Die drei gerieten wieder in Bewegung. »Oh, wo sind wir hier?« fragte das Elfenmädchen. Okra sah, daß die Elfe einen Kater in der Hand hielt; das war ihr vorher noch nicht aufgefallen. Vielleicht besaß sie ja doch mehr ogerhaften Stumpfsinn, als sie glaubte.
    »Wie sind wir hier herunter gekommen?« wollte das Koboldmädchen wissen.
    »Wer seid ihr?« fragte das Flügelzentaurenfohlen. Alle drei wirkten ziemlich verwirrt. Das mochte daran liegen, daß zwei von ihnen ja noch einen Augenblick zuvor in einem Käfig gewesen waren – jedenfalls ihrer eigenen Wahrnehmung nach –, während die dritte vor dem Rokh gestanden hatte.
    »Ich bin Okra Ogerin«, erwiderte Okra. »Das ist Mela Meerfrau, und das da ist Ida Mensch.« Sie zeigte auf ihre Gefährtinnen. »Wir sind gekommen, um euch zu retten und Roxanne Rokh den Samen des Zeitkrauts zu überreichen. Aber Roxanne will nicht zuhören.«
    Der Zentaur schien sich am schnellsten auf die neue Situation einzustellen, wie es ja auch zu erwarten gewesen war. »Ihr habt Magie benutzt, um uns aus dem Saal des Rokhs zu zaubern?«
    »Diesen Zeitkrautsamen«, antwortete Okra und zeigte ihn vor. »Wir haben unsere eigene Zeit damit beschleunigt, damit wir euch retten konnten, ohne daß der Rokh uns daran hindert. Aber jetzt müssen wir mit ihm sprechen.«
    »Das kann Jenny tun«, sagte Che. »Aber das Schloß bleibt trotzdem versiegelt. Wenn ihr Roxanne also nicht dazu überreden könnt, uns ziehen zu lassen, könnte alles umsonst gewesen sein.«
    »Nun, vielleicht läßt sie uns ja im Tausch gegen den Samen ziehen«, meinte Mela. »Wir haben ihn ihr zwar mitgebracht, aber ich glaube nicht, daß wir ihn ihr überreichen müssen, bevor wir selbst in Sicherheit sind. Und der Simurgh wollte durchaus, daß sie begreift, daß dir nichts geschehen darf.«
    »Ja, eigentlich sollen die Flügelungeheuer mich beschützen«, stimmte Che zu. »Weil ich ja auch eins bin. Aber Roxanne hockt schon seit Jahrhunderten hier und brütet ihr Ei aus, so daß sie nichts davon erfahren hat. Ich bin froh, daß ihr gekommen seid. Wir können nämlich wirklich Hilfe gebrauchen.«
    »Aber ohne das Ei können wir einfach nicht von hier weggehen«, warf Gwenny ein.
    »Und außerdem müssen wir sehr schnell zurück«, ergänzte Jenny. »Denn Gwenny muß das Ei bis morgen zum Koboldberg gebracht haben.« Dann blickte sie verunsichert drein. »Vielleicht sogar schon heute, wir wissen ja gar nicht, wieviel Zeit inzwischen verstrichen ist.«
    Okra runzelte die Stirn. Sie war doch nicht hier, um dieser Elfe auch noch zu helfen! »Wir sind nur gekommen, um den Zentauren zu retten und dem Rokh den Samen des Zeitkrauts zu geben.«
    »Aber ich bin doch Gwendolyn Kobolds Gefährte, und daher bin ich hier, um ihr dabei zu helfen, das Ei des Rokhs zu holen«, versetzte Che. »Wenn ich gerettet werden soll, muß man Gwenny folglich auch helfen.«
    Mela furchte die Stirn. »Das klingt mir aber gar nicht wie Zentaurenlogik.«
    »Na ja, ich bin ja auch noch kein erwachsener Zentaur. Das ist eben Zentaurenfohlenlogik.«
    »Und Jenny ist meine Freundin, und sie opfert einen Jahresdienst für den Guten Magier, um mir bei meiner Queste zu helfen, also muß man ihr ebenfalls helfen«, ergänzte Gwenny. »Sonst kann sie ihrer Verpflichtung nicht nachkommen.«
    »Ich weiß aber genau, daß der Simurgh nichts davon erwähnt hat«, wandte Okra ein.
    »Zufälligerweise brauchst du Jenny aber«, versetzte Che.
    Okra wäre beinahe erstickt. »Ich brauche die Elfe nicht! Ich will sie doch gerade loswerden!«
    »Sie hat recht«, meinte Jenny. »Weil ich die Rolle bekommen habe, die sie haben wollte.«
    Okra starrte sie an. »Das weißt du?«
    »Ich habe es erfahren. Und dabei wollte ich sie doch gar nicht haben. Ich wußte überhaupt nicht, daß eine Entscheidung getroffen wurde. Ich habe mich nur verirrt, als ich Sammy nachlief, und bin hier aufgekreuzt. Vielleicht sollte ich zurückkehren, nachdem ich meinen Dienst beim Guten Magier abgeleistet

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