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Meeresblau

Meeresblau

Titel: Meeresblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauß
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zurück, nahm sie auf den Arm und trug sie zum Bett.
    Maya landete auf einer kuscheligen, weißen Decke. Während er sich über sie beugte, rekelte sie sich genüsslich auf dem Stoff, der sich auf ihrer sensibilisierten Haut so wunderbar weich anfühlte.
    „Was ist das?“ Neugierig befühlte er die halbmondförmig angeordneten Male an ihrer Hüfte.
    „Das Andenken eines kleinen Blauhais. Nur ein Liebesbiss.“
    „Muss wehgetan haben.“
    Behutsam legte er seinen Kopf auf ihre Brust und schien ihrem Herzschlag zu lauschen. Sie ließ sich in die plötzliche Stille fallen, schwelte in der Vorfreude auf mehr Ekstase.
    „Hier, koste das.“
    Er nahm etwas vom Nachttisch und hielt es an ihre Lippen. Eine Erdbeere. Gehorsam ließ sie sich die Frucht in den Mund schieben und kaute darauf herum. Sie war süß und saftig. Perfekt.
    „Und jetzt das.“
    Er wickelte ein Schokoladentäfelchen aus und fütterte sie damit. Die Mischung der schmelzenden Köstlichkeit zusammen mit dem Erdbeeraroma war pure Sinnlichkeit.
    „Physalis. Die Frucht der Liebe.“
    Vorsichtig befreite er die kleine, orangefarbene Knospe von ihren schützenden Blättchen und liebkoste sie mit der Spitze seines Zeigefingers, als sei es der empfindlichste Teil ihres Körpers. Sie betupfte die Frucht mit ihrer Zunge, leckte, schloss die Augen und nahm sie in ihren Mund. Milde, saftige Süße ergoss sich auf ihre Zunge.
    „Wow.“ Ihr fehlten die Worte.
    Christopher lächelte zufrieden. Zärtlich leckte er den Saft von ihren Lippen, küsste sie und erforschte mit genüsslichen Seufzern ihren Mund. Er gab ihr ein weiteres Stück Schokolade, wartete, bis sie es vernascht hatte, und schob sich wieder über sie. Diesmal drang er sanft in sie ein. Sie hob sich ihm entgegen, und er tat nichts weiter, als diesen Druck zu erwidern. Fest aneinandergepresst verfielen sie in einen trägen Rhythmus, während sie eine herrliche Lebendigkeit durch ihren Körper strömen fühlte. Alles, jede einzelne Faser, prickelte vor Energie und Empfindsamkeit. Diese Nacht war heilig, und doch besaß sie etwas Zerstörerisches.
    Liebte sie das Wesen, das eines Tages ihre Seele rauben würde? Und wenn es so war, würde das etwas ändern?
    Sie hörte seinen schweren Atem, sah sein verzücktes Gesicht und die Schweißtropfen auf seiner Kehle, als er sich aufbäumte und den Kopf zurückwarf. Egal, was er war oder was er tun würde, sie brauchte ihn. Selbst wenn das Schicksal ihn dazu ausersehen hatte, sie in die Tiefe zu ziehen.
    Sie kostete den Geschmack seiner verschwitzten Haut. Sie leckte über seinen Hals und schmeckte das Meer. Freiheit, salzige Gischt. Stöhnend sank er über ihr zusammen, gab sich seinem Höhepunkt hin und lag zitternd auf ihr. Sein Gewicht, das auf ihr lastete, fühlte sich wunderbar an. Sie hielt ihn fest umklammert, wollte ihn am liebsten den Rest der Nacht so spüren, doch irgendwann rollte er sich von ihr hinunter, legte sich hinter sie und umfasste mit einem Arm ihren Oberkörper. Zärtlich küsste er ihren Nacken, sog die Haut zwischen seine Lippen und streichelte die Rundung ihrer Hüfte.
    „Ich liebe dich.“
    Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch es brachte ihren Körper und ihren Geist zum Klingen. Hatte er das wirklich gesagt? Lagen sie wirklich hier und teilten diesen magischen Moment miteinander?
    „Ich liebe dich auch.“
    Das zu sagen fühlte sich zum ersten Mal richtig an. Wie sonderbar, hatten sie doch erst so wenig Zeit miteinander verbracht. Sie wollte diese Worte noch einmal sagen, und noch einmal und noch einmal … nein, sie wollte sie hinausschreien. Mochten alle an Land und im Wasser es hören. Sein Arm legte sich um ihre Schulter und gab ihr das Gefühl, am sichersten Ort der Welt zu sein. Sie kuschelte sich an ihn. Mit dem Duft seiner Haut in der Nase schlief sie ein.

    Es war noch dunkel, als Christopher sich vorsichtig unter der Decke hervorschälte, Mayas Hand von seiner Schulter schob und so leise wie möglich aufstand. Er betrachtete die neben ihm schlafende Frau und war sicher, niemals ein so bezauberndes Wesen gesehen zu haben. Die Nähe, die sie miteinander teilten, erstaunte ihn über alle Maßen. Er kannte Maya kaum und fühlte sich doch unglaublich wohl, wenn sie bei ihm war. Es war nicht nur schlichtes körperliches Begehren. Die Worte, die er ihr gestern zugeflüstert hatte, waren wie von selbst aus ihm hinausgeströmt. Absolut ehrlich und aus tiefstem Herzen. Keine Sekunde lang hatte er es bereut, sich ihr offenbart

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