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Meereskuss

Meereskuss

Titel: Meereskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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oder sich zu paaren. »Ich fasse dich an. Ich war schon in dir.«
    Sie waren bereits fast im Turm.
    »Sex zählt nicht«, entgegnete sie.
    Gereiztheit und Verlangen explodierten in ihm. Mit seiner Selbstbeherrschung war es auf einmal vorbei. »Dann ist es ja egal, wenn ich das hier tue.«
    Er drängte sie durch die Tür, drückte sie an die Mauer und bedeckte ihren Mund mit heißer, hungriger Gier. Sein Kuss war roh, fast brutal. Wut und Angst pumpten durch sein Blut und dröhnten in seinem Kopf.
    Es war an ihm, sie zu besitzen.
    Sie zu beschützen.
    Sie zu nehmen.
     
    Lucy fing die Wucht seines Ansturms auf. Sie spürte seinen Hunger, sie stillte ihn, sie brauchte ihn.
    Gau hatte sie unvorbereitet auf freiem Gelände erwischt. Sie hatte keine Zeit gehabt, hinter der Mauer Schutz zu suchen, die sie ihr Leben lang um sich herum errichtet hatte.
    Als der Dämon angriff, schlug sie instinktiv zurück und rief Schranken auf, um sich zu schützen. Ihre Verteidigung bestand weniger darin, eine Mauer zu bauen, als vielmehr eine Ladung Ziegelsteine auf den Kopf des Dämons herabregnen zu lassen.
    Wenigstens hatte es sich so für sie angefühlt. Sie wusste nicht, wie es der Dämon empfunden hatte.
    Aber die fremde Präsenz in ihrem Kopf war fort, erloschen wie ein Lagerfeuer unter einer Schaufel voller Erde. Sie blieb leer in den Trümmern und der Asche zurück, mit Sand in den Augen und einer belegten Zunge. Ihre Brust war irgendwie hohl. Ihr Kopf zerbeult. Der Geruch von Rauch und Holzkohle klebte in ihrem Rachen und ihren Stirnhöhlen.
    Sie brauchte Conns Geschmack, um ihn zu vertreiben. Sie brauchte seine Berührung, um sich wieder lebendig und sicher zu fühlen.
    Sie hieß seinen harten, drängenden Mund, seine rauhen, fordernden Hände willkommen. Er beugte sich über sie, und sein muskelbepackter Körper war Bollwerk und Zuflucht zugleich. Sie legte ihm die Hand auf den Nacken, und als ihr kleiner Finger über seine glatte Haut fuhr, spürte sie das Vibrieren seines Stöhnens in seiner Kehle und in ihrer Magengrube.
    Er versprach ihr Erfüllung. Er konnte sie an einen Ort bringen, an dem sie nicht denken musste. Seine Hände umfingen ihre Brüste, und sie zuckte vor Erleichterung zusammen. Es verlangte sie nach dem warmen Vergessen im Sex, wie es ihren Vater nach seiner Flasche verlangte. Sie wollte etwas anderes als Einsamkeit fühlen. Etwas anderes als Betäubung.
    Conn ließ sie fühlen. Er atmete schnell und hart und nagelte sie mit seinem Körper an der Wand fest. Der Sturm in ihm umwirbelte sie beide, lud die Luft auf und schickte wundervolle elektrische Stromstöße über ihre Haut. Sie war eingequetscht zwischen dem beißenden Stein in ihrem Rücken und seinem muskulösen Gewicht, das gegen ihre Vorderseite drückte, gegen Brüste, Bauch, Oberschenkel. Seine Erektion klopfte dagegen, pulsierend vor Leben. Er neigte den Kopf, und sie spürte das Kratzen seines Kinns und dann das warme Saugen seines Mundes an ihrem Hals. Sie schloss die Augen.
    Staub und Asche und Verzweiflung.
    Sie öffnete sie rasch wieder, und da war Conn, warm und real, hart und drängend. Sie warf ihre Arme um seinen Hals, vergrub die Hände in seinem Haar.
Nimm mich. Rette mich.
    Er knurrte und hob sie hoch, fiel mit ihr in den kühlen, schattigen Turm ein, trug sie die Wendeltreppe hinauf. Eine um die andere Runde stiegen sie hinauf. Dunkel und Licht warfen Schattenspiele auf sein kantiges Gesicht, und ihr Keuchen und seine Schritte hallten in dem beengten Treppenhaus wider. Sie konnte das Drängen in ihm spüren, so heftig wie einen nahenden Sturm. Ihr Kopf drehte sich. Sie war atemlos, benommen, trunken vor Vorfreude.
    Es war Sex. Nur Sex.
    Es war Leben.
    Es war alles.
    Sie leckte an der Einbuchtung seines Halses und ließ den Geschmack von Salz und Mann auf ihrer Zunge zergehen. Er trug sie in sein Zimmer und warf sie auf sein Bett. Sie federte hoch, bevor er sich, das Gewicht auf die Ellbogen gestützt, auf sie legte. Er umklammerte ihre Beine mit seinen Schenkeln. Sein Mund bedeckte den ihren. Sie öffnete sich ihm nur zu gern. Seine Zunge tauchte tief in sie ein.
    Sie stieß ihm das Becken entgegen –
hierher, bitte
–, suchte Druck, suchte Lust. Der deutliche, harte Kamm seiner Erregung rieb sie dort, wo ihre Schenkel zusammenliefen. Sie mühte sich, ihre Beine zu öffnen und seine einzuschließen, doch er setzte sich auf sie, die Knie auf ihrem Mantel, sodass der wollene Stoff straff über ihren Körper gezogen wurde. Sie war

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