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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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los«, knurrte Belch. »Die Wohnung von dem Alten ist gleich hier um die Ecke.«
    » Hai, Belch-san.«
    Sie durchquerten den Innenhof, wobei Belch den Poltergeist spielte und Mülltonnen, Bänke und sogar ein paar kleinere Autos umwarf. Elph schwebte neben seiner Schulter, schüttelte den Kopf und schaute für ein Hologramm ausgesprochen missbilligend drein.

Kapitel 5
Komplettüberholung
    D a Nora offenbar auch das Auto versoffen hatte, mussten sie mit dem Zug nach Dublin fahren. Als Rentner hatte Lowrie nur einen Bahnpass für die zweite Klasse, und so war er gezwungen, seine Unterhaltung mit dem unsichtbaren Geist vor allen Leuten weiterzuführen.
    »Worum geht’s eigentlich bei dieser Reise, McCall?« Lowrie kehrte aus seinen Träumereien zurück. »Hmm?«
    »Kuss für Sissy. Der erste Punkt auf der Wunschliste. Was bedeutet das?«
    Der alte Mann warf Meg einen mürrischen Blick zu. »Genau das, was da steht. Es gibt eine Frau namens Sissy, und die muss ich küssen.«
    »Schon klar. Aber warum?«
    »Das geht dich gar nichts an. Tu einfach, wofür sie dich zu mir geschickt haben.«
    Meg runzelte die Stirn und schwebte zwanzig Zentimeter in die Höhe. »Ich versuche bloß, Ihnen zu helfen. Ein bisschen Höflichkeit würde Sie nicht umbringen.«
    »Hört, hört!«, schnaubte Lowrie. »Was für eine Art Höflichkeit soll das denn sein? Etwa die Höflichkeit, bei jemandem einzubrechen und ihn fürs Leben zum Krüppel zu machen? Oder die, seinem Stiefvater einen grausamen und hinterhältigen Streich zu spielen?«
    Meg schoss vor Ärger noch höher in die Luft. Allein die Erwähnung ihres Stiefvaters brachte sie zum Kochen. »Wer hat Ihnen davon erzählt?«
    »Er selbst.«
    »Sie sind Franco begegnet?«
    Lowrie rutschte auf seinem Sitz herum. »Er kam nach dem … Unfall vorbei, um sich zu entschuldigen.«
    Meg spürte, wie jedes einzelne ihrer Moleküle vibrierte. Sogar im Jenseits konnte Franco Kelly sie innerhalb von Sekunden zur Raserei bringen.
    Lowrie setzte noch einen drauf. »Der arme Kerl. Und ich dachte, mir ginge es schlecht.«
    Meg traute ihren Ohren nicht. »Er hat es geschafft, dass Sie Mitleid mit ihm hatten?«
    »Nach dem, was du getan hast?«
    »Er hatte es verdient!«, zischte Meg. »Er hatte sogar noch viel Schlimmeres verdient!«
    »Ich weiß nicht«, sagte Lowrie pikiert, »ob überhaupt jemand so was verdient. Das war …«
    »Gerechtigkeit«, verkündete Meg. »Nichts als Gerechtigkeit. Dieser Mistkerl hat den Schmuck von meiner Mam verkauft. Ihren Verlobungsring, den sie mir hinterlassen hat. Und er hat unser Fernsehen geguckt und auf unserem Sofa gesessen. Er hat so viel darauf rumgehockt, dass es gar nicht mehr unseres war. Es war seins, mit dem Abdruck seines dicken, fetten Hinterns in der Mitte.«
    Lowrie las in dem Gesicht des Mädchens. »Hat er dich auch geschlagen?«
    Einen Moment lang herrschte Stille, und Meg ließ sich wieder auf dem Sitz nieder. »Lenken Sie nicht vom Thema ab, McCall«, sagte sie plötzlich. »Wer ist diese Sissy? Und woher wissen Sie, dass sie Ihnen nicht den Kopf abreißt, wenn Sie versuchen, sie abzuknutschen?«
    Lowrie lehnte sich an das Fenster und nahm eine wurstähnliche Zigarre aus seiner Brusttasche. »Sissy Brogan«, seufzte er und betätigte das Rädchen eines alten Sturmfeuerzeugs.
    Als der Funke endlich zündete, stank die Flamme fast genauso wie die Zigarre. Fasziniert beobachtete Meg, wie der Rauch quer durch ihren Bauch zog.
    »Sissy Brogan war die Frau, die ich hätte heiraten sollen. Nicht die alte Schnapsdrossel Nora. Sissy war eine richtige Frau. Als die erschaffen wurde, ist die Form zersprungen …«
    »Was für eine Form? Eine Kuchenform?«
    »Nein.«
    »Gips?«
    »Hältst du jetzt endlich die Klappe?«, knurrte Lowrie, weil sie ihn ständig unterbrach. »Das ist eine Redewendung und bedeutet, dass sie einzigartig war. Wie keine andere.«
    »Ah.«
    »Einmal, als ich sie ausgeführt habe …«
    »Ausgeführt? Wie einen Hund?«
    In Lowries Schläfen begann es zu pochen. »Das ist auch eine Redewendung, Herrgott noch mal! Ich bin mit ihr ausgegangen.«
    »Verstehe.«
    »Beim ersten Mal sind wir ins Kino gegangen, auf der O’Connell Street.«
    »In welchen Film?«
    Lowrie blickte sie finster an. »Weiß ich nicht mehr …«, begann er, doch dann erhellten sich seine Züge. »Jetzt erinnere ich mich. Es war Die Maske des Zorro. «
    »Du meine Güte. Das ist ja ein uralter Streifen.«
    »Ich erinnere mich, weil ich hinterher auf dem Weg zum Imbiss

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