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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kauleiste sah aus, als hätte ein mittelalterlicher Zahnklempner die Löcher mit Kohle zugestopft. Schau ihn dir bloß an, dachte sie. Anscheinend hatte Nora neben allem anderen auch Lowries Eitelkeit versoffen. Wenn er so in Dublin durch die Straßen lief, würden die Leute ihm noch Geld zustecken.
    Die Chancen, mit diesem verschnarchten Penner ins Fernsehstudio von RTÉ zu kommen, waren gleich null. Es musste etwas passieren. Cicely Wards Leute würden ganz bestimmt keinen heruntergekommenen alten Trottel zu ihrer Chefin lassen, nur weil der damals in der Ära der Schwarzweißfilme die Gelegenheit verpasst hatte, sie zu küssen. Und Aufpasser hatte sie garantiert. Alle Stars hatten Horden von Muskelprotzen, die dafür sorgten, dass sie nie mit ihren Fans reden mussten.
    Meg konnte sich die Szene schon vorstellen. Äh, hm, darf ich mal rein, ich hab nämlich eine Wunschliste, und da ist so ein unsichtbarer Geist, der neben mir schwebt … Rumms, zack, und Abflug auf den Gehweg.
    Nein. Wenn sie je einen Punkt auf dieser Liste abhaken wollten, dann musste sie selbst das Ruder übernehmen.
    Zeit für einen kleinen Körpertausch. Meg holte tief Luft und glitt in Lowries schlafende Gestalt. Ist ja gar nicht so schlimm, dachte sie. Jetzt, wo ich weiß, was los ist.
    Das Gehirn des alten Mannes war ruhig. Leuchtend bunte Bilder schwebten darin herum wie Fantasiewolken. Träum weiter, Opi. Kein Grund aufzuwachen. Was ich vorhabe, würde dir sowieso nicht gefallen. Meg streckte die Beine, dass die Gelenke krachten und trat hinaus auf den Bahnsteig.
    Hinter ihr bekreuzigten sich zwei Nonnen und beteten inbrünstig darum, nie so enden zu müssen wie dieser arme alte, vor sich hin brabbelnde Landstreicher.
    Belch grinste verschlagen. Das Wissen, dass er nach Lust und Laune in anderer Leute Privatsphäre eindringen konnte, gab ihm ein warmes, prickelndes Gefühl. LOCH, hatte er gedacht und war einfach durch Lowrie McCalls Haustür geschwebt. Fantastisch.
    »Sie sind nicht da«, summte Elph.
    Belch fuhr sich mit der schmalen Zunge über die scharfen Zähne. »Abstellen kann ich dich wohl nicht, was?«
    Elph blinzelte, um eine Datei aufzurufen. »Ich kann nicht vom Host ausgeschaltet werden. Jeder Versuch würde einen massiven Schmerzstoß und die augenblickliche Rückführung zur Basis nach sich ziehen.«
    »Anders ausgedrückt, ich fahr direkt zur Hölle, ja?«
    »Genau.«
    »Na, toll. Könntest du wenigstens die Klappe halten, während ich mich hier umsehe?«
    Elph lächelte ihn an wie ein Kleinkind ein Insekt, das es gleich zerquetschen wird. »Ja, ich werde, wie du es auszudrücken beliebst, die Klappe halten, aber nur, weil es die effektivste Vorgehensweise ist.«
    Belch wühlte eine Weile in den abgewetzten Möbeln herum, fand dann jedoch, dass es zu sehr in Arbeit ausartete. Er ließ sich auf das Sofa fallen und pflanzte seine geisterhaften Doc Martens auf die Glasfläche des alten Beistelltisches. »Die Bude ist die reinste Müllkippe«, bemerkte er. »Keine Ahnung, wieso ich überhaupt hier eingebrochen bin.«
    Elph blinzelte erneut und checkte Belch Brennans Akte. »Zweifellos, weil du ein Dummkopf bist. Meinen Unterlagen zufolge hattest du einen ausgeprägten Hang zu idiotischen Handlungen.«
    Belch sprang so schwungvoll vom Sofa auf, dass es gegen die Wand krachte. »Du erinnerst mich an ’nen Lehrer, den ich mal hatte. Ständig diese klugen Sprüche und Sticheleien, dass ich zu blöd bin. Dem hab ich’s aber gezeigt. Hab ihm die Reifen aufgeschlitzt und die Motorhaube zerkratzt.«
    Elph nickte. »Ja, ich habe ein Video davon. Wie ich sehe, hast du Mister Kehoe deinen Namen in den Lack geritzt. Sehr intelligent.«
    »Ich mach dich fertig«, knurrte Belch und stürzte sich auf das Hologramm.
    »Das bezweifle ich«, spottete Elph, als der Hundejunge ihm durch die elektrischen Impulse sprang. »Ich bin eine ungreifbare Projektion. Um mich ›fertig zu machen‹, müsstest du dir schon den Kopf abnehmen und ihn in heiligem Boden vergraben. Ziemlich unwahrscheinlich, wenn du mich fragst.«
    Belch löste sich aus der Wand und warf seinem angeblichen Helfer einen mörderischen Blick zu. »Also schön, Mister Elph. Friede, für’s Erste. Aber eines Tages …«
    »Ich würde vorschlagen, wir suchen nach Indizien bezüglich des Aufenthaltsorts unseres Opfers.«
    »Indizien?«
    »Frag die Möbel.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    Elph seufzte. »Nein, du Trottel. Ich rede von Erinnerungsresten. Geister sind dafür sehr

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