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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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als jener der Staffords. Lady Margaret ist der Meinung, daß Lettice eine sehr ehrgeizige junge Frau war. Und deshalb nahm sie sich vor, einen Stafford zu heiraten, ihm einen Erben zu gebären und diesen dann auf den Thron von England zu setzen.«
    Dougless bedachte seine Worte. »Aber warum Nicholas? Warum nicht den älteren Bruder? Mir scheint, für ihre Pläne wäre doch der Mann, der den Titel besaß, viel geeigneter gewesen, nicht wahr?«
    Lee lächelte. »Ich muß bei Ihnen wirklich höllisch aufpassen. Sie werden mir bei nächster Gelegenheit einmal verraten müssen, wo Sie Ihre Geschichtskenntnisse über die Staffords herhaben, der ältere Bruder ... äh . . .«
    »... Christopher.«
    »Ja, Christopher, der hatte einer sehr reichen französischen Erbin das Eheversprechen gegeben. Sie war allerdings erst zwölf Jahre alt. Vermutlich war ihm das Geld weitaus lieber als Lettice, auch wenn sie noch so schön war.«
    »Doch Kit starb, und der Titel samt Besitz fiel Nicholas zu«, sagte Dougless leise.
    »Lady Margaret deutet in ihrem Bericht an, daß der Tod ihres ältesten Sohnes kein Unfall gewesen sein könnte. Er ertrank; aber Lady Margaret schreibt, daß Christopher ein außerordentlich guter Schwimmer gewesen sei. Nur besaß sie keine Beweise für ihre Behauptung, daß es ein Mord gewesen sein kann.«
    »Und so kam es zur Heirat zwischen Lettice und Nicholas.«
    »Ja«, sagte Lee, »aber die Dinge liefen nicht so, wie Lettice sich das vorgestellt hatte. Anscheinend hatte Nicholas kein Interesse daran, sich am Hofe der Königin Einfluß zu verschaffen oder eine Verschwörung anzuzetteln und für seinen Anspruch auf den Thron im Hochadel Unterstützung zu suchen. Nicholas interessierte sich vor allem für Frauen.«
    »... und die Wissenschaft und die schönen Künste«, warf Dougless hier schroff ein. »Er hat Mönche damit beauftragt, Bücher zu kopieren. Er hat Thornwyck entworfen. Er . . .« Sie hielt inne.
    Lee blickte sie mit großen Augen an. »Das stimmt. Lady Margaret hat das alles in ihren Papieren berichtet. Aber woher wissen Sie denn das?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Was passierte, nachdem Nicholas sie . . . geheiratet hat?«
    »Sie hören sich an, als wären Sie auf diese Dame eifersüchtig. Okay, okay. Als Lettice nach ihrer Heirat schon bald einsehen mußte, daß Nicholas nicht machen wollte, was sie von ihm verlangte, sah sie sich nach einer Möglichkeit um, ihn wieder loszuwerden.«
    »... ihn so loszuwerden wie Christopher.«
    »Das ist niemals bewiesen worden. Es könnte ein sehr vorteilhafter Unfall gewesen sein — vorteilhaft für Lettice jedenfalls. Lady Margaret räumt ein, daß es sich um bloße Vermutungen handelt; aber Nicholas wurde auf einmal vom Pech verfolgt, wobei so manches Mißgeschick, das ihn traf, leicht sein letztes hätte sein können. So brach zum Beispiel sein Steigbügel und ...«
    »... er schnitt sich die Waden auf«, flüsterte Dougless, »als er vom Pferd stürzte.«
    »Ich weiß nicht, wo er sich verletzte. Das steht nicht in Lady Margarets Bericht. Dougless, fehlt Ihnen wirklich nichts?«
    »Ich sagte doch schon, daß mir nichts fehlt!«
    »Okay, okay. Jedenfalls stellte es sich heraus, daß Nicholas viel schwerer umzubringen war als Christopher, und deshalb begann Lettice, sich nach einem Helfer umzuschauen.«
    »Und den fand sie in Robert Sydney.«
    Lee lächelte. »Ich wette, Sie sind eine gewitzte Krimileserin - erraten immer schon auf den ersten Seiten den Mörder. Ja, Lettice fand in Robert Sydney einen Helfer. Er war der Ehemann von Arabella Harewood, und er mußte ziemlich erbost gewesen sein darüber, daß ganz England über die Geschichte lachte, wie Stafford ihm mit seiner Frau auf einem Tisch Hörner aufsetzte. Diese Blamage wurde noch dadurch vergrößert, daß Arabella ihn neun Monate später mit einem schwarzhaarigen Sohn beglückte.«
    »Worauf dieser Sohn und Arabella im Kindbett starben.«
    »Richtig. Lady Margaret glaubt, Sydney habe bei dem Tod der beiden nachgeholfen.«
    Dougless holte tief Luft. »Also schmiedeten Lettice und Robert Sydney ein Komplott, Nicholas wegen Hochverrats anklagen und hinrichten zu lassen.«
    »Ja. Lady Margaret schreibt, daß Lettice ihrer Meinung nach nur auf eine Gelegenheit wartete, Nicholas etwas anhängen zu können. Und als Stafford dann begann, zum Schutz seiner Ländereien in Wales eine kleine Streitmacht aufzustellen, teilte sie das Sydney mit, und der ritt sofort an den Hof der Königin, um ihr zu

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