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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Ich glaube nicht, daß in ihrem Land so etwas Brauch ist.«
    »Ihr Land? Wo liegt denn das Land, aus dem sie kommt? Es ist gewiß nicht Lanconia. Wo hat sie diese Spiele und Lieder her? Woher diese seltsamen Geräte, die sie in ihrer Tasche mit sich herumträgt? Sie zählt Zahlen auf einer Maschine zusammen. Sie hat Pillen, die Zauberkräfte besitzen. Kommt sie vom Teufel? Möchtest du geschlechtlichen Umgang mit einem Geschöpf des Teufels haben?«
    »Sie ist keine Hexe. Sie ist aus...« Er biß sich auf die Zunge und sah seine Mutter an. Er konnte ihr nicht die Wahrheit über Dougless sagen. Dougless hatte eine Bemerkung gemacht, daß sie zwar im Augenblick im Hause beliebt sei, sich das aber rasch wieder ändern würde.
    Lady Margaret funkelte ihren Sohn abermals an. »Verkaufst du dich an sie? Glaubst du alles, was sie dir erzählt? Die Frau ist eine Lügnerin und .. .« Sie zögerte. »Sie mischt sich zu sehr in alles ein. Sie läßt dich Häuser zeichnen, als wärst du ein Handelsmann aus niedrigem Stande. Sie hat das Mädchen, das Kit heiraten soll, in gewöhnliche Bauernkleider gesteckt. Sie holt die Kinder aus der Säuglingsstube. Sie bringt den Kindern der Dienstboten das Lesen und Schreiben bei - als ob sie das brauchten! Sie . . .«
    »Aber du hast das doch alles eingeführt«, sagte Nicholas erstaunt. »Ich habe doch anfangs immer zur Vorsicht geraten, als sie ins Haus kam. Aber du hast die Pillen genommen, die sie dir anbot.«
    »Ja, das stimmt. Sie hat mich anfangs sehr amüsiert. Und sie würde mich auch jetzt noch amüsieren, würde nicht mein jüngerer Sohn sich einbilden, sie zu lieben.« Lady Margaret blickte ihn nun mit sanften Augen an und legte ihm die Hand auf den Arm. »Liebe Gott, liebe deine Kinder, wenn sie erwachsen sind, wenn du mußt, aber schenke deine Liebe nicht einer dich belügenden Frau. Was will sie von dir? Was will sie von uns allen? Höre auf mich, Nicholas, und nimm dich in acht vor ihr. Sie verändert zu viel in unserer Familie. Sie verfolgt damit irgendwelche eigensüchtigen Absichten.
    »Nein«, sagte Nicholas leise. »Sie will nichts anderes als helfen. Sie ist geschickt worden, um .. .«
    »Geschickt? Sie ist hierhergeschickt worden? Von wem? Was kann sie damit gewinnen?« Lady Margarets Augen weiteten sich. »Kit sagt, jemand habe ihn unter Wasser gezogen, als er fast ertrunken wäre. Hat diese Montgomery-Frau es so eingerichtet, daß er erst ertränkt wurde, damit sie ihn dann retten konnte? So ein Trick würde ihr Einfluß in unserer Familie verschaffen. Oder vielleicht hatte sie tatsächlich seinen Tod gewollt? Wäre Kit jetzt tot, wärest du der Graf, und sie hätte dich in ihrer Hand.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Nicholas. »Sie ist nicht so. Sie wußte nicht einmal etwas von Kit, weil ich sie angelogen habe. Ich verschwieg ihr, daß Kit mir schon das Geheimfach in Bellwood gezeigt hatte.«
    Lady Margarets hübsches Gesicht zeigte Verwirrung bei seinen Worten. »Was weißt du über sie?«
    »Nichts. Ich weiß nichts Böses über sie. Du mußt mir glauben. Diese Frau will nur Gutes für uns. Sie hat keine bösen Absichten.«
    »Und warum will sie dann deine Heirat verhindern?«
    »Das tut sie nicht«, sagte Nicholas und wandte sich wieder ab. Als er Dougless zum erstenmal getroffen hatte, hatte sie viele schmähliche Dinge über Lettice gesagt, aber doch in jüngster Zeit nicht mehr. Nicholas merkte, daß die Worte seiner Mutter Zweifel in ihm weckten.
    Lady Margaret baute sich vor ihrem Sohn auf. »Liebt diese Montgomery-Frau dich?« fragte sie leise.
    »Ja«, erwiderte er.
    »Dann wird sie das wollen, was für dich am besten ist. Und Lettice Culpin ist am besten für dich. Diese Montgomery-Frau muß einsehen, daß sie dir keine Mitgift in die Ehe bringen kann. Sie hat uns angelogen, daß ihr Onkel König von Lanconia sei, und deshalb bezweifle ich, daß sie eine Verwandtschaft von einiger Bedeutung hat. Was ist sie? Die Tochter eines Kaufmanns?«
    »Ihr Vater unterrichtet.«
    »Ah«, sagte Lady Margaret. »Endlich kommt die Wahrheit ans Licht. Was kann sie der Stafford-Familie schon bieten? Sie hat nichts.« Lady Margaret legte wieder die Hand auf Nicholas’ Arm. »Ich bitte dich nicht darum, sie aufzugeben. Sie wird in diesem Haus bei dir bleiben oder mit dir und deiner Frau mitgehen. Zeuge mit dieser Frau. Liebe sie. Vertreibe dir die Zeit mit ihr.« Ihr Gesicht wurde wieder streng.
    Aber du kannst sie nicht zu deiner Frau machen. Verstehst du mich? Staffords

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