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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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brauchte sie als Helferin bei seinen Nachforschungen. Beide Männer wollten sie für das haben, was sie für sie tun konnte. Sie wußte nicht, was sie machen sollte.
    Nicholas entschied die Angelegenheit für sie. »Diese Frau ist von mir angeheuert worden«, sagte er. »Solange sie ihren Auftrag nicht erledigt hat, bleibt sie bei mir.« Damit packte er Robert mit einer Hand an der Schulter und schob ihn auf die Haustür zu.
    »Nehmen Sie die Hände von mir weg!« brüllte Robert. »Sie können mich nicht so behandeln! Ich werde die Polizei rufen lassen. Gloria, ruf bei der Polizei an. Dougless, entweder kommst du jetzt mit mir, oder du wirst mir niemals einen Heiratsantrag entlocken können. Du wirst nie . . .« Seine letzten Worte wurden von der Tür abgeschnitten, die Nicholas hinter ihm ins Schloß warf.
    Dougless setzte sich auf einen Stuhl und ließ den Kopf hängen.
    Nicholas kam in die Halle zurück, blickte Gloria an und sagte nur ein Wort: »Hinaus!«
    Gloria rannte aus der Halle und dann die Vortreppe hinunter.
    Nicholas ging ans Fenster und blickte durch die Scheibe.
    »Sie sind fort und haben Euer Gepäck dagelassen. Gut, daß Ihr die beiden los seid.«
    Dougless blickte nicht zu ihm hoch. Wie war sie nur wieder in so einen Schlamassel geraten? Sie konnte nicht einmal auf eine Urlaubsreise gehen, ohne daß ihr die schrecklichsten Dinge passierten. Warum war ihr nicht eine ganz normale, gewöhnliche Beziehung zu einem Mann vergönnt? Wäre es nicht nett, irgendwo in einem Klassenzimmer einen Mann kennenzulernen, sich mit ihm zu einem harmlosen Vergnügen zu verabreden, zu einem Kinobesuch oder einem Minigolfspiel? Vielleicht würde er ihr dann, nachdem sie ein paarmal miteinander ausgegangen waren, bei einer Flasche Wein einen Heiratsantrag machen. Sie würden mit netten Leuten Hochzeit feiern, ein hübsches Haus haben und zwei nette Kinder bekommen. Und ihr Leben würde in schlichten, ruhigen Bahnen verlaufen.
    Statt dessen lernte sie Kerle kennen, die im Knast gesessen hatten oder mit Haftbefehl gesucht wurden - Kerle, die von ungezogenen Töchtern tyrannisiert wurden oder Kerle, die aus dem sechzehnten Jahrhundert stammten. Sie kannte keine andere Frau, die so viel Ärger mit Männern hatte wie sie.
    »Was stimmt nur nicht mir mir?« flüsterte sie, das Gesicht in den Händen bergend.
    Nicholas kniete vor ihr nieder und zog ihr die Hände vom Gesicht weg. »Ich fühle mich sehr müde. Kommt mit mir nach oben und lest mir etwas vor.«
    Wie ein dummes Tier ließ sie sich von Nicholas bei der Hand nehmen und in den Oberstock führen. Aber sobald sie auf ihrem Zimmer waren, erwartete er gar nicht, daß sie ihm etwas vorlas, sondern sagte zu ihr, daß sie sich auf dem Bett ausstrecken sollte, was sie auch tat. Und dann begann er, ihr etwas vorzusingen - ein sanftes, süßes Schlaflied, das wohl noch niemand, der in diesem Jahrhundert lebte, jemals zuvor gehört hatte. Sie schloß die Augen und schlief schließlich ein.
    Nicholas lehnte sich gegen das Kopfteil des Bettes, und als sie schlief, streichelte er ihre Haare. Himmel, wie sehr er sich danach sehnte, sie in seine Arme zu nehmen. Er wollte die Hände an ihre prächtigen rotbraunen Haare legen, ihr über die blasse Haut streichen, ihre um seine Taille gelegten Beine spüren. Er wollte ihr die Tränen wegküssen, dann ihren Mund küssen - ihren ganzen Körper mit Küssen bedecken bis sie erst lächelte, dann lachte und glücklich war.
    Sie schlief gelöst wie ein Kind, aber da war ein kurzer Schluckauf zwischen ihren Atemzügen, als würde sie selbst im Schlaf noch weinen. Er hatte noch nie eine Frau erlebt, die so viel weinte wie sie. Er hatte noch nie eine Frau erlebt, die ihr auch nur annähernd ähnlich gewesen wäre. Sie sehnte sich so sehr nach Liebe.
    Er hatte sie nach der Ehe gefragt in dieser seltsamen neuen Welt, und ihre Antwort hatte ihm nicht gefallen. Eine Ehe sollte ein Vertrag sein, ein Bündnis, dafür geschaffen, einen Erben in die Welt zu setzen. Aber es schien so, daß in diesem Jahrhundert die Partner eine Ehe aus Liebe miteinander eingingen.
    Liebe! dachte Nicholas. Das war eine Verschwendung männlicher Energie. Er hatte Männer gesehen, die alles verloren hatten wegen der »Liebe« von oder zu einer Frau.
    Er berührte Dougless’ Schläfe, streichelte ihre weichen Haare und blickte hinunter auf ihren schönen Körper mit den vollen Brüsten und den schlanken Beinen. Schau nur, was dieses Mädchen alles erduldet hatte aus

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