Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Gehilfin zugeteilt worden. Er blickte zu ihr hin und lächelte. Wäre er so großzügig zu ihr gewesen, wenn sie zu ihm gekommen wäre und gesagt hätte, sie stamme aus der Zukunft? Nein, dachte er. Er würde mit der Fackel die Scheiterhaufen angezündet haben, auf denen er sie als Hexe hätte verbrennen lassen.
    Aber sie - sie hatte ihm ihre ganze Zeit geopfert, wenngleich zuerst nur widerwillig. Engherzigkeit lag nicht in ihrer Natur.
    Und nun verliebte sie sich auch noch in ihn. Er konnte es in ihren Augen lesen. In seiner Zeit hatte er eine Frau sofort verlassen, wenn sie anfing, ihn zu lieben. Frauen, die einem Liebe entgegenbrachten, waren nur eine Last. Er zog solche Frauen wie Arabella vor, die Juwelen liebten oder einen guten teuren Seidenstoff. Er und Arabella hatten sich gut verstanden. Zwischen ihnen gab es nur Sex.
    Aber mit Dougless würde es nicht so sein. Sie war eine Frau, die Liebe schenken wollte - Liebe mit ihrem ganzen Sein. Dieser Mann Robert hatte etwas von ihrer Liebe bekommen, aber er war zu dumm, um zu wissen, was er damit anfangen sollte. Er mißbrauchte Dougless, spielte mit ihrer Liebe und machte sie unglücklich.
    Nicholas machte einen Schritt auf das Bett zu. Wenn er, Nicholas, ihre Liebe besaß, würde er schon wissen, was er damit anfangen mußte. Er würde . . .
    Nein! ermahnte er sich und blickte zur Seite. Er konnte nicht zulassen, daß sie ihn liebte. Wenn er sie verließ, würde sie vor Kummer vergehen. Nicholas würde nur ungern in seine Zeit zurückkehren mit dem Gedanken, daß sie hier zurückblieb in dem Bewußtsein, einen Mann zu lieben, der schon seit über vierhundert Jahren tot war.
    Er mußte einen Weg finden, um ihre aufkeimende Liebe zu ihm zu ersticken. Er brauchte ihre Kenntnisse von dieser ihm fremden Welt, er konnte sie nicht ziehen lassen. Aber genausowenig durfte er sie im Elend zurücklassen. Er mußte einen Weg finden, sie daran zu hindern, daß sie ihn liebte, und es mußte etwas sein, das sie verstehen konnte - etwas, das in ihrer Welt nicht ungewöhnlich war.
    Lächelnd über die Absurdität dieses Einfalls, dachte Nicholas daran, daß er ihr erzählen könne, er liebte eine andere. Dies wirkte in der Regel abschreckend auf Frauen. Aber wen ? Arabella? Er hätte fast laut herausgelacht, wenn er an die Ansichtskarte dachte, die Dougless gekauft hatte. Vielleicht wäre eine Frau, von der sie noch nichts gehört hatte, besser geeignet. Alice? Elizabeth? Jane? Ach, die süße, süße Jane.
    Er hörte auf zu lächeln. Wie wäre es mit Lettice?
    Verliebt in seine Ehefrau?«
    Nicholas hatte seit Wochen nicht mehr an dieses kaltäugige Biest gedacht. Als er wegen Hochverrats verhaftet wurde, hatte Lettice sogleich begonnen, sich nach einem neuen Ehemann umzuschauen.
    Konnte er Dougless glaubhaft machen, daß er seine eigene Frau liebte? Dieser Film hatte ihm zwei Menschen gezeigt, die aus Liebe heirateten. Wenn er nun Dougless weismachen konnte, daß er in seine Zeit zurückkehren wollte, weil er seine Frau so sehr liebte?
    Er mochte nicht glauben, daß Dougless die Liebe für einen wichtigeren Grund erachtete als die Ehre; aber dieses Zeitalter huldigte allerlei für ihn befremdliche Ansichten.
    Nun brauchte er nur noch den richtigen Ort und Zeitpunkt abzupassen, um ihr das, was er sich eben ausgedacht hatte, mitzuteilen
    Er hatte seine Entscheidung getroffen; aber es wurde ihm nicht wohler dabei. Leise verließ er das Zimmer. Er mußte noch zu dem Münzhändler gehen und sich dort einen frischen Vorrat an modernem Geld besorgen. Morgen wollten sie nach Thornwyck fahren und damit anfangen, die Antworten auf seine Fragen zu finden. Mit einem letzten Blick auf Dougless verließ er das Zimmer.
    Dougless erwachte mit einem Ruck, und als sie bemerkte, daß sie allein war, wurde sie von einer Panik ergriffen, beruhigte sich aber rasch wieder. Dann erinnerte sie sich an die Szene mit Robert. Hatte sie richtig gehandelt? Hätte sie mit ihm gehen sollen? Schließlich hatte sich Robert entschuldigt
    — im gewissen Sinne. Er hatte ihr erklärt, warum er sie verlassen hatte: Er hatte gedacht, sie wollte nicht mehr mit ihm reisen, und vielleicht hatte Gloria tatsächlich ihre Handtasche ohne böse Absicht aufgehoben.
    Dougless legte die Hände an den Kopf. Alles war so verwirrend für sie. Was bedeutete sie Robert wirklich? Und Nicholas? Was bedeuteten diese Männer für sie? Warum war Nicholas zu ihr gekommen? Warum nicht zu einer anderen? Zu einer Frau, in deren Leben nicht

Weitere Kostenlose Bücher