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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gellenden Pfiff hören, und ein Taxi hielt am Bordstein. Er lernt schnell, dachte Dougless bei sich. Nicholas vereinbarte mit dem Fahrer, daß er ihnen von einem Laden zum anderen folgte, und was er fortan einkaufte, bezahlte Dougless an der Kasse und lud es dann draußen im wartenden Taxi ab.
    Um ein Uhr nachmittags war sie ziemlich geschafft und bereit, einen ausgedehnten Lunch vorzuschlagen, als er vor einer herrlichen Auslage mit Damenbekleidung stehenblieb. Er betrachtete die ausgestellten Sachen, blickte dann Dougless an und schob sie fast gewaltsam in den Laden hinein. Es war erstaunlich, wie rasch Dougless nun wieder zu Kräften kam. Nicholas’ Kleidergeschmack war genauso ausgeprägt wie seine Großzügigkeit, und nach einer guten Stunde verließ Dougless das Geschäft in einem Glockenrock aus dunkelgrüner Wolle, einem dazu passenden Wolljackett und einer kremfarbenen Seidenbluse.
    Nun blieb nur noch eines zu besorgen - passendes Schuhwerk. Nicholas hatte zwar inzwischen die Bequemlichkeit zeitgenössischer Garderobe schätzen gelernt, haßte jedoch das harte Leder moderner Fußbekleidung. Am besten gefielen ihm noch die aus weichem Leder hergestellten Hauspantoffel. Doch nach dem Besuch von drei Schuhgeschäften überredete Dougless ihn dazu, sich für zwei Paar italienische Halbschuhe zu entscheiden, die schrecklich teuer waren. Er bestand darauf, ihr noch ein Paar weiche grüne Lederstiefel zu kaufen, die zu ihren neuen Kleidern paßten.
    Dann folgte noch ein kurzer Aufenthalt in einem Laden, der Behältnisse feilbot, in denen sie ihre Sachen transportieren konnten. Nicholas wollte Lederkoffer haben; aber da ihr Bargeld knapp wurde, entschloß er sich auf Dougless’ Zureden hin für ein paar blaue Segeltuchtaschen mit Ledersäumen.
    Als sie mit dem Einkaufen fertig waren, war es drei Uhr nachmittags, und die Lunch-Lokale hatten geschlossen. Sie besorgten sich Brot, Käse, Fleischpasteten und eine Flasche Wein und lunchten im Fond des Taxis, das sie nun zu ihrer Pension zurückbrachte (Essen während der Fahrt war etwas gänzlich Neues für Nicholas). Dougless hatte gesagt, sie sollten mit dem Zug zurückfahren; aber Nicholas hielt ihren Vorschlag, daß er das Gepäck tragen sollte, offenbar für unzumutbar, und so legten sie den weiten Weg zu ihrem Hotel im Taxi zurück.
    Auf dieser Fahrt lernte Nicholas zum erstenmal die sechsspurigen englischen Autobahnen kennen. Sie wußte nicht, wie die Geschwindigkeit auf ihn wirkte; aber sie fand sie erschreckend. Die »langsame Spur«, schrieb ein Tempo von siebzig Meilen die Stunde vor, und sie mochte nicht wissen, welche Geschwindigkeit man auf der schnellen Außenspur einhalten mußte.
    Nach einer Weile hörte er auf, Fernlaster anzustarren und Fragen zu stellen, lehnte sich in das Rückenpolster zurück und spielte mit dem kleinen Video-Spiel, das sie für ihn gekauft hatte. Sie dachte an die vielen Dinge, die es noch für ihn zu sehen und zu tun gab. Glückspielautomaten, Fernsehgeräte, Flugzeuge, Weltraumraketen. Da war der amerikanische Kontinent: Maine mit seinen Schiffen und Yachten; der Süden, den man erlebt haben mußte, um zu glauben, was man von ihm erzählte; der Südwesten mit seinen Cowboys und Indianern; Kalifornien mit seinen ... Sie lächelte, als sie an Hollywood und Venice Beach dachte. Sie konnte mit nach Nordwesten zur Pazifikküste zum Lachse-Angeln fliegen, nach Colorado zum Skifahren, zu einer Rundreise nach Texas. Sie konnte . ..
    Sie langten in ihrer kleinen Pension an, ehe sie sich all die Dinge überlegen konnte, die sie ihm gern zeigen wollte - und bevor ihr wieder einfiel, daß ihr Zusammensein mit ihm von beschränkter Dauer war. Aber letztendlich war er doch ihr Ritter in der schimmernden Rüstung, oder etwa nicht? vielleicht würde er gar nicht mehr in seine Zeit zurückkehren.
    Nicholas überwachte das Ausladen ihrer Einkäufe durch den Taxifahrer und ließ ihn die Sachen in der schmalen Einfahrt abstellen. Und Dougless bezahlte ihn anschließend mit dem letzten Geld aus dem Verkauf der Münzen. Während sie sich überlegte, wieviel Trinkgeld ihm zustand, kam die Pensionswirtin eilends die Vortreppe herunter.
    »Er ist schon den ganzen Tag hier, Miss«, sagte sie. »Er kam heute morgen und ist seither nicht mehr von der Stelle gewichen. Er ist in einer furchtbaren Laune, sagte schreckliche Sachen. Ich dachte, Sie und Mr. Stafford wären verheiratet.«
    Dougless wurde es plötzlich mulmig in der Magengrube und sie mußte

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