Mehr Sex weniger Abwasch
ziehe ihnen alle Energie ab ( » Jetzt schieb es doch nicht auf das Kind!«, regte sich Lindsay auf.). Zudem fand Connor, dass sie sich nicht gesund ernährten. Nicht genug Gemüse, zu viel Fertigkost – das mache allgemein träger.
Die Lösung : Gewohnheiten ändern
Connor wusste allerdings, dass das Problem nicht der Quecksilbergehalt in der Luft oder der mangelnde Gemüsekonsum war. Es lag auch nicht an ihrer Arbeit. Es lag an ihnen. Sie redeten ihre Libido tot.
Pragmatisch wie er war, machte Connor eine Zielvorgabe von dreimal Sex die Woche, an die sie sich die folgenden Monate halten wollten. » Wir mussten uns wieder angewöhnen, Sex zu haben, anstatt immer nur herumzudiskutieren, warum wir keinen mehr hatten«, sagte er.
Connor dachte wie ein Ökonom. Um herauszufinden, was uns dazu motiviert, unsere Gewohnheiten zu ändern, führten Gary Charness (Wirtschaftswissenschaftler an der University of California in San Diego), und Uri Gneezy (Wirtschaftswissenschaftler an der dortigen Rady School of Management) ein Experiment durch: Sie boten den Probanden Geld an, um ein Fitnessstudio besuchen zu können – einigen nur ein Mal, anderen längerfristig. Dann stellten sie die Zahlungen ein und beobachteten, was nun passierte. Sie fanden heraus, dass Geld nicht zum Gang ins Fitnessstudio motiviert. Weit interessanter war, dass die Stubenhocker, die zuvor nie in einem Fitnessstudio gewesen waren, auch weiterhin trainierten, und das, obwohl sie nicht mehr dafür bezahlt wurden. Das Geld half diesen Personen offenbar nur, ihre Trägheit (oder die » Anlaufkosten«) zu überwinden. Nachdem der Gang ins Fitnessstudio einmal zur Gewohnheit geworden war, behielten sie ihn bei.
Lindsay war skeptisch, was Connors Plan anbelangte. » Drei Mal pro Woche ist viel«, meinte sie, als sie sich schließlich darauf einließ, und das auch nur, weil sie als Wissenschaftlerin immer dafür zu haben war, die Gültigkeit einer Hypothese zu überprüfen.
Zugegeben, als Connor uns das erste Mal von der » Operation Hattrick« 5 erzählte, waren wir ebenfalls skeptisch. Dreimal pro Woche Sex zu haben ist eine – manche würden gar sagen unüberwindbare – Häufigkeit im geschäftigen Alltag des Beziehungslebens. Aber Connor und Lindsay waren fest entschlossen. Entschlossenheit ist eine gute Voraussetzung, wenn es im Schlafzimmer weiterhin prickeln soll. Aber die beiden waren zugleich realistisch. Es ging ihnen nicht um heiße Vorspiele – das wäre viel zu » kostspielig«.
Lindsay sah darin eine gute Gelegenheit, nach der Geburt wieder in Form zu kommen. » Am Anfang war es am schwersten«, meinte sie. » Ich jogge liebend gerne, aber als ich wieder damit anfing, nachdem Lola da war, tat ich mich schwer. Es war nicht so, wie ich es früher empfand, als ein Gefühl der Befreiung. Ich quälte mich. Ähnlich wie beim Sex. Die ersten paar Minuten waren nicht aufregend. Erst danach fühlte es sich langsam wieder natürlich an.«
Nachdem sie sich auf dreimal die Woche festgelegt hatten, fanden sie auch Mittel und Wege, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie versuchten es, sobald Lola abends eingeschlafen war und noch vor dem gemeinsamen Abendessen. Wenn sie nämlich damit warteten, bis nach dem Abendessen, bis nach dem Abwasch, bis nach irgendwelchen Überweisungen oder der To-do-Liste fürs Wochenende, waren sie viel zu müde. So trieb sie der Hunger, den Sex zuerst zu erledigen.
Sie versuchten, ihr sonntägliches Schäferstündchen am frühen Morgen wieder zu entfachen. Aber das funktionierte nicht. Sex vor sieben Uhr morgens, bevor Lola aufwachte, klappte nicht wie der Sex abends um zehn. Was jedoch immer funktionierte, war Sex am Wochenende – während Lolas Mittagsschlaf.
» Die Idee dahinter war die, dass einer den Sex initiiert und der andere zumindest versucht, darauf einzugehen«, erläuterte Lindsay. » Das klappt nicht immer. Manchmal brauchte ich einfach noch ein paar Minuten Schlaf oder musste zuerst etwas essen. Aber wir versuchen nach wie vor, jede Woche unser Ziel zu erreichen.«
» Wir haben mittlerweile wieder mehr Sex«, sagte Connor. » Keinen wahnsinnig tollen. Aber guten. Und da wir oft Sex haben, machen wir uns weniger Gedanken um die Qualität.«
» Die Häufigkeit von Sex lässt mit der Zeit nach« – dieser Aussage stimmten 77 Prozent unserer Befragten zu. » Die Häufigkeit von Sex sollte mit der Zeit nachlassen« – dieser Aussage hingegen stimmten 76 Prozenten unserer Befragten nicht zu.
Also, ihr
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