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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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weiß es.“
    „Das erfindest du nur, um mir Angst zu machen.“ Und es funktionierte.
    Constance schüttelte den Kopf und schloss die Augen. „Wenn du erst mal an diesen Stuhl gefesselt bist, wirst du dir wünschen, du hättest auf mich gehört“, flüsterte sie mit letzter Kraft. „Mir kann er dann wenigstens nicht mehr wehtun. Ich bin dann längst fort.“
    Elise blieb noch lange am Tisch sitzen und horchte auf jene innere Stimme, die ihr sagte, Ashley sei noch am Leben.
    Vielleicht hatte Trent ihr mit seiner gedankenlosen Bemerkung nicht wehtun wollen – geschafft hatte er es trotzdem.
    Sie hatte gemerkt, dass sie einen Nerv getroffen hatte, als sie über seinen Partner gesprochen hatte, aber hatte sie den Mund gehalten? Natürlich nicht. Sie wusste nie, wann sie aufhören musste. Das machte sie zwar zu einer guten Journalistin, aber nicht unbedingt zu einer guten Freundin.
    Das hatte Trent wirklich nicht verdient, nachdem er ihr so viel geholfen hatte. Sie stand auf, stellte die Reste der Pizza in den Kühlschrank und machte sich auf die Suche nach ihm. Das Haus war klein, und so war es nicht schwer, ihn zu finden. Er saß in dem Zimmer, von dem sie annahm, dass es sein Schlafzimmer war, auf dem Bett. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, sodass sie hören konnte, was er sagte.
    „Hallo, John! Ich bin’s, Trent. Sam hat mir erzählt, dass du angerufen hast. Ruf mich zurück, wenn du magst. Es eilt nicht.“
    Er hatte seinen ehemaligen Partner angerufen.
    Sie hatte ihn dazu getrieben, und jetzt fühlte sie sich richtig mies. Das ging sie nichts an. Sie hätte sich da raushalten sollen. Zu blöd, dass sie nicht wusste, wie man das machte.
    Vermutlich war er gerade nicht in der Stimmung, sich mit ihr abzugeben. Sie trug ihren Laptop in das zweite, kleinere Zimmer, räumte sich einen Platz auf Trents mit Papieren übersätem Schreibtisch frei und machte sich daran, im Web nach vermissten Frauen zu suchen.
    Stunden später hatte sie eine Liste von Frauen, die im Lauf der letzten fünf Jahre aus dieser Gegend verschwunden waren. Die Liste war lang – zu lang, um mit ihr arbeiten zu können –, also grenzte sie sie auf Frauen ein, die in etwa in Ashleys Alter waren. Dann teilte sie die Liste auf in Frauen, die man gefunden hatte, und solche, die nie wieder aufgetaucht waren.
    Sie hatte gerade nachgesehen, an welche Kontaktperson man sich in dem einen Fall wenden konnte, der in keine der beiden Kategorien passte, als Trent hereinkam und ihr die Hände auf die Schultern legte.
    „Es ist spät. Sie sollten versuchen, ein bisschen zu schlafen. Ich habe Ihnen mein Bett frisch bezogen.“
    Er berührte sie. Sie wertete das als Zeichen, dass er nicht mehr böse auf sie war, weil sie ihre Nase in seine Angelegenheiten gesteckt hatte.
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen zu nahe getreten bin“, entgegnete sie und legte ihre Hände auf seine. Seine Haut war angenehm warm, während ihre Finger vom stundenlangen Tippen und den Dingen, die sie gelesen hatte, ganz kalt waren.
    So viele Frauen verschwanden und wurden nie gefunden. Ashley durfte einfach nicht ein weiterer Name auf dieser Liste sein. Das würde Elise nicht zulassen.
    „Vergessen Sie’s! Wir sind beide ein bisschen angespannt.“
    „Das ist die Untertreibung des Jahres.“
    „Was haben Sie herausgefunden?“, fragte er mit einem Blick auf ihre hingekritzelten Notizen.
    „Eine ganze Menge, und nichts davon klingt gut. Morgen werde ich gleich mit ein paar Leuten reden, die vielleicht ein bisschen Licht in die Umstände von Ashleys Entführung bringen können.“
    Er deutete auf den Artikel auf dem Bildschirm mit dem Foto einer lächelnden, jungen, blonden Frau. „Wer ist das?“
    „Das ist diejenige, die in der geringsten Entfernung zu Ashley gelebt hat. Die Polizei hat ihre Hand gefunden, sonst nichts. Sie wissen nicht, ob sie noch lebt, aber anhand der Fingerabdrücke konnte man feststellen, dass die Hand ihre ist.“
    „Hatte sie Vorstrafen, oder woher stammten die Vergleichsfingerabdrücke?“
    „Ihre Mutter hatte ihre Fingerabdrücke nehmen lassen, als sie ein Kind war. Damit hat man sie verglichen.“
    Er sah sich den Artikel genauer an. „Der Fall ist noch gar nicht alt, gerade mal ein paar Wochen. Ob die Hand wohl zu der Leiche gehört, die wir gestern gesehen haben?“
    Bei der Erinnerung daran überlief Elise ein Schauder. Trent musste es gespürt haben, denn er ließ seine Hände über ihre Arme gleiten, als wollte er sie wärmen. „Keine

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