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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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musste er ihrer Mutter helfen, wurde ihm bewusst. Selbst wenn der Staatsanwalt genügend Beweise hätte, um Kathleen des Mordes an Jonathan zu überführen, könnte der Richter sie nach Hause entlassen, wenn sie für unzurechnungsfähig erklärt würde und rund um die Uhr unter Aufsicht stünde. Ich kann Mariah helfen, die richtigen Psychiater zu finden, und ich kann es mir leisten, für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen, dachte er.
    Wie viel Geld könnte Mariah im Moment aufbringen?, fragte er sich. Jonathan ist tot. Seine Pension kann nicht so hoch sein. Er hat seit vielen Jahren die Krankenpflegerinnen bezahlt, die Ersparnisse dürften daher mehr oder weniger aufgebraucht sein. Mariah wird wohl kaum das Haus verkaufen. Sie will, dass ihre Mutter dort weiterhin wohnt. In diesem Fall würden die Sicherheitsvorkehrungen ein Vermögen kosten. Und sollte ihre Mutter am Freitag freigelassen werden, wird der Richter darauf bestehen, dass sie ab sofort unter Aufsicht steht.
    Die Detectives scheinen davon auszugehen, dass Rory Steigers Verschwinden etwas mit Jonathans Tod zu tun haben könnte. Meinen sie, Rory ist geflüchtet, weil sie in die Sache verwickelt ist? Oder meinen sie, jemand hat sie verschwinden lassen, weil sie zu viel weiß?
    Greg zuckte mit den Schultern, ging in sein Arbeitszimmer und klappte den Laptop auf. Es konnte nicht schaden, sich schon jetzt auf die Suche nach einem Top-Gerichtspsychiater zu machen.
    Richard war in Hochstimmung, als er zu seiner Wohnung in der Nähe der Fordham University zurückfuhr. Lillian war auf sein Angebot eingegangen! Ich werde mich an die Vereinbarung halten, dachte er. Niemand wird erfahren, dass ich das Pergament von Lillian bekomme. Angeblich hat sie zwei weitere Angebote erhalten, aber wenn sie beteuert, sie habe niemandem gegenüber zugegeben, überhaupt im Besitz des Pergaments zu sein, dann glaube ich ihr. Lächelnd bog er in seine Garage ein. Sie ist auf meine Geschichte hereingefallen, dachte er.
    Wie kann man nur so leichtgläubig sein.

37
    A m Mittwochmorgen gingen die Detectives Simon Benet und Rita Rodriguez in ihrem Büro die neuesten Entwicklungen im zunehmend komplexer werdenden Mordfall Professor Jonathan Lyons durch.
    Sie hatten sich die vermisste Rory Steiger vorgenommen und zu ihrer Überraschung erfahren, dass ihr richtiger Name Victoria Parker lautete und sie sieben Jahre Haft hinter sich hatte, weil sie Geld von einer älteren Frau gestohlen hatte, bei der sie als Krankenpflegerin angestellt gewesen war.
    »Na, unsere Ms. Steiger wird nicht nur vermisst, sondern hat schon vor drei Jahren gegen die Bewährungsauflagen verstoßen«, sagte Rita mit einem Anflug von Zufriedenheit in der Stimme. »Sie hat schon als Krankenpflegerin Betrug begangen, vielleicht hat sie es wieder getan. Vielleicht hat sie gehört, wie Professor Lyons am Telefon von diesem Pergament gesprochen hat. Auf jeden Fall muss sie gewusst haben, wie leicht es wäre, Kathleen als Mörderin hinzustellen.«
    »Kathleen Lyons ist noch lange nicht aus dem Schneider«, erwiderte Simon ungerührt. »Ich stimme dir zu, dass Ms. Steiger oder Ms. Parker – oder wie immer sie sich nennen mag – sehr gut das Pergament gestohlen haben kann. Sie war jedenfalls schlau genug, um zu wissen, dass wir sie im Zuge der Ermittlungen ins Visier nehmen würden, weshalb sie sich aus dem Staub gemacht hat.«
    »Und sie war schlau genug, ihr Handy wegzuwerfen«, fügte Rita an. »Laut Auskunft der Telefongesellschaft ist kein Signal mehr zu empfangen, wir können sie also nicht orten. Die Dame weiß, wie man verschwindet. Und falls sie im Besitz des Pergaments ist, hat sie im Haushalt vielleicht auch so viel aufgeschnappt, dass sie weiß, wie sie es auf dem Schwarzmarkt verhökern kann.« Sie zögerte, dann sagte sie: »Simon, ich weiß, du hast es nicht gern gehört, als ich dich das letzte Mal darauf angesprochen habe. Aber jetzt, nach den neuen Informationen über Rory Steiger, ihr Verschwinden und ihre Vergangenheit, sollten wir in Betracht ziehen, dass Kathleen Lyons unschuldig sein könnte.«
    Rita wagte kaum, Simon anzusehen, weil sie erwartete, dass er jeden Augenblick hochgehen würde. Aber er blieb ruhig und sagte nur: »Betrachten wir es so. Falls sich das Pergament in Rory Steigers Besitz befindet, hat sie vielleicht auch schon einen Käufer gefunden. Pater Aiden sagte, Jonathan Lyons sei besorgt gewesen, weil einer der von ihm befragten Experten nur am finanziellen Wert des

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