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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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schließlich zugegeben hat, einen anonymen Anruf erhalten zu haben. Er konnte noch nicht einmal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Eine leise, raue Stimme, mehr wusste er nicht, und sie hat ihm mitgeteilt, dass Charles Angebote für das Pergament entgegennehme; falls Desmond interessiert sei, solle er anrufen.«
    »Dachte ich es mir doch«, sagte Alvirah mit einiger Befriedigung. »Was hat Desmond dem Anrufer gesagt?«
    »Das kann ich in Gegenwart einer Dame nicht wiederholen. Dann hat er aufgelegt.«
    Die Adern an Alberts Stirn traten hervor, wie Alvirah bemerkte.
    »Gleich morgen werde ich die Detectives anrufen«, sagte er wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sie müssen Bescheid wissen. Und ich muss mir überlegen, ob ich Charles erzähle, was ich über ihn verbreitet habe.«
    Sie tranken ihren Caffè Latte aus und verließen das Diner. Auf dem Nachhauseweg war Alvirah ungewöhn lich still. Willy wusste, dass die Rädchen in ihrem Hirn auf Hochtouren liefen. »Meine Liebe, was denkst du dir?«
    »Willy, das alles bedeutet nicht, dass Charles unschuldig ist. Und es bedeutet auch nicht, dass Albert die Wahrheit sagt. Er gibt sich zwar jetzt sehr zerknirscht, mein Gefühl aber sagt mir, dass es ihm überhaupt nicht schwergefallen ist, dieses sogenannte Gerücht an die Polizei weiterzuleiten. Vergiss nicht, sie haben ihn ebenfalls ins Visier genommen.«
    »Dann war dieses Treffen also die reine Zeitverschwendung?«, fragte Willy.
    »Ganz und gar nicht, Willy«, sagte Alvirah und hakte sich bei ihm unter. »Ganz und gar nicht.«

68
    W ally Gruber und Joshua Schultz saßen sich im Besucherraum an einem alten Holztisch gegenüber. »Sie machen einen nervösen Eindruck, Josh«, sagte Wally. »Dabei bin ich doch derjenige, der auf Rikers Island in Untersuchungshaft sitzt, nicht Sie.«
    »Wenn von uns beiden einer nervös sein sollte, dann Sie«, gab Schultz zurück. »Wer andere verpfeift, erfreut sich in einem Rattenloch wie dem hier nicht unbedingt großer Beliebtheit. Billy Declar erzählt schon überall herum, dass Sie ihn haben hochgehen lassen. Sie hatten Ihre Gründe dafür, aber passen Sie lieber mal auf.«
    »Das lassen Sie ruhig meine Sorge sein«, wiegelte Wally ab. »Josh, wissen Sie, ich freue mich schon auf den Ausflug morgen nach New Jersey. Das Wetter soll schön sein, und die frische Luft wird mir guttun.«
    »Sie machen keinen Ausflug, Wally, Sie werden in Handschellen und Fußketten dorthin verfrachtet. Und Sie werden trotzdem ins Kittchen wandern, egal was Sie denen morgen präsentieren. Gut, mit dem Schmuck haben Sie richtiggelegen. Aber wer weiß, was passiert, wenn die Geschichte mit der Person, die Sie gesehen haben wollen, nur erfunden ist. Vielleicht fordert man Sie auf, sich einem Lügendetektortest zu unterziehen. Und wenn Sie ablehnen oder durchrasseln, wird man davon ausgehen, dass Sie alle nur an der Nase herumgeführt haben, und das in einem Mordfall. Dann können Sie von Glück reden, wenn Ihnen wegen des sichergestellten Schmucks überhaupt noch ein halbes Jahr Haft erlassen wird.«
    »Wissen Sie was, Josh«, sagte Wally mit einem tiefen Seufzer und bedeutete dem Wachmann vor der Tür, dass er zurück in seine Zelle wollte, »Sie sind ein Pessimist, wie er im Buche steht. Ich habe das Gesicht an dem Abend damals gesehen. Und ich sehe es immer noch so klar und deutlich vor mir, wie ich in diesem Augenblick Sie vor mir sehe. Die Person hat übrigens besser ausgesehen als Sie. Und wenn sie wirklich niemand auf dem Phantombild erkennt, dann ist der Mörder wahrscheinlich angeheuert worden, um Lyons aus dem Weg zu räumen. Könnte doch sein, oder?«
    Der Wachmann war hereingetreten, und Wally stand auf. »Josh, ich muss Ihnen noch etwas sagen. Ich habe nicht das geringste Problem, mich einem Lügendetektortest zu unterziehen. Mein Blutdruck wird nicht steigen, mein Herz wird keinen Deut schneller schlagen. Die Linie auf dem Monitor, die das alles aufzeichnet, wird so glatt sein wie ein Babypopo.«
    Joshua Schultz, der nicht die leiseste Ahnung hatte, ob Gruber allen nur etwas vormachte, musste seinem Mandanten widerwillig Bewunderung zollen. »Wir sehen uns dann morgen im Büro des Staatsanwalts, Wally«, sagte er schließlich.
    »Ich kann es kaum erwarten, Josh. Ich vermisse Sie jetzt schon. Aber ziehen Sie morgen kein langes Gesicht und tun Sie nicht so, als würden Sie mir nicht glauben. Sonst werde ich mir beim nächsten Mal einen anderen Anwalt suchen müssen.«
    Er

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