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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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schmuddeligen Bars, Clubs, auf Partys, selbst auf Raves – im Grunde haben wir für jeden gespielt, der uns haben wollte. Auf Tour waren wir alle gleich, das hat sich irgendwie gut angefühlt. Aber dann hatten wir eines Tages ein Konzert in Nizza, und ich lud sie ein, hier zu übernachten. Ich dachte, es sei ohnehin Zeit, dass sie meine Eltern kennenlernte. Immerhin verstanden wir uns sehr gut.«
    Julia dachte kurz nach. »Hast du sie vorgewarnt, dass du
in einer Art Schloss lebst, ehe du Ludivine hierherbrachtest?«
    Nun schaute er sie fast schuldbewusst an. »Na ja, so in etwa. Ich habe ihr erzählt, meine Eltern seien Winzer, und habe einfach auf das Beste gehofft.«
    Er hielt inne, während Julia nervös gen Himmel blickte.
    »Als sie unser Haus sah, ist sie total ausgeflippt und wollte es nicht mal betreten. Sie sagte, ich hätte sie getäuscht, und wenn sie gewusst hätte, dass ich vom bourgeoisen Geldadel abstamme – ja, genau so hat sie es gesagt! -, hätte sie nie ein Wort mit mir gewechselt, ja sie wäre sogar niemals der Band beigetreten.«
    »Oh Luc! Du Armer.« Im selben Moment fiel ein dicker Regentropfen auf Julias Nase.
    »Ich war am Boden zerstört. Natürlich wusste ich, dass sie überreagierte. Und wenn ich ihr genauso viel bedeutet hätte, wie sie mir, wäre es ihr völlig egal gewesen, aus welcher Familie ich stamme, aber sie hat einfach an Ort und Stelle Schluss gemacht. Sie ließ sich nicht mehr beruhigen und hat mir nicht einmal mehr zugehört. Es hat mir das Herz gebrochen.«
    »Das tut mir wirklich leid.«
    Er lächelte sie an, und Julia spürte ein Kribbeln. »Das muss es nicht. Es ist lange her, und ich bin nicht der einzige Mensch auf der Welt, dem einmal das Herz gebrochen wurde. Am Ende hat sie allerdings auch meinen Schlagzeuger mitgenommen, weshalb ich nicht nur meine Freundin verloren habe, sondern sich auch meine Band aufgelöst hat … Aber wie gesagt, das ist lange her.«
    Julia nickte mitfühlend. Doch an seinem Gesichtsausdruck
konnte sie sehen, dass ihn diese Erinnerung noch immer schmerzte.
    »Vielleicht war ich deshalb gestern so wütend auf dich.«
    Julia runzelte wortlos die Stirn und versuchte, eine Verbindung zwischen sich und Ludivine zu sehen.
    »Ich war wohl enttäuscht von jemandem, von dem ich dachte …« Luc zuckte mit den Schultern und wirkte fast ein bisschen verschämt.
    Im selben Moment ertönte über ihnen ein ohrenbetäubender Donnerschlag, und die Himmelsschleusen öffneten sich. Ein Blitz, der den gesamten Garten zu erleuchten schien, folgte und innerhalb weniger Sekunden waren Luc und Julia nass bis auf die Haut.
    »Los!«, brüllte er. »Wir müssen zur Weinkammer! Hier draußen sind wir nicht sicher!«
    Er griff nach Julias Hand, und gemeinsam rannten sie durch den Regen, ans andere Ende des Gartens, wo eine schwere Eichentür in eine Felswand eingelassen war. Während über ihnen ein weiterer, beängstigend lauter Donner ertönte, öffnete Luc die Tür und schob Julia hinein.

Kapitel 16
    I m Inneren der Weinkammer war es angenehm kühl, im Gegensatz zu der immer noch vorherrschenden drückenden Schwüle draußen. Luc betätigte einen Lichtschalter, doch nichts passierte.
    »Verdammt – kein Strom!«
    Er stieß die Tür so weit auf, wie es ging, so dass das dumpfe Licht des Unwetterhimmels zu ihnen hereindringen konnte. Der Regen bildete einen nahezu undurchsichtigen Vorhang vor dem Eingang. Julia sah sich um. Die Weinkammer schien sich ins Unendliche zu erstrecken. An den Wänden reihten sich Regale, auf denen still und staubig unzählige Flaschen ruhten.
    »Wow«, stieß Julia aus, »das ist ja unglaublich – es müssen Millionen sein!«
    »Nicht ganz.« Luc lächelte und zog den Saum seines T-Shirts hoch, um sich das Gesicht abzuwischen. Dabei kam sein schlanker, durchtrainierter Oberkörper zum Vorschein.
    Neben ihnen befand sich eine Reihe alter Weinfässer, die in der Mitte durchgesägt und mittels eines Holzbretts zur Sitzbank umfunktioniert worden waren. Julia und Luc setzten sich nebeneinander hin.
    Die Situation hätte merkwürdig, ja fast peinlich sein
können, mit dem laut tosenden Gewitter draußen und der Stille in der Höhle, doch so war es nicht. Julia fuhr sich mit den Fingern durchs nasse Haar, lehnte sich zurück und genoss den Ausblick in die vom Sturm gepeitschte Landschaft und die Geborgenheit der Kammer. Luc beobachtete ebenfalls schweigend den Regen. Julia konnte seinen gleichmäßig atmenden Körper neben sich fühlen.
    »Es

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