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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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schicken?«
    »Aus Höflichkeit.« Er überprüfte den Zylinder der Injektionsspritze, dann hob er mit der Pinzette die nächste Kapsel hoch.
    »Wollen Sie den Anruf nun annehmen? Detective Sergeant Anson? Er ist immer noch dran.«
    Ross nahm das Gespräch entgegen.
     
    Es klingelte an der Tür. Rasputin lief bellend in die Halle. Alec folgte ihm und rief: »Mami ist zu Hause! Mami ist zu Hause!«
    »Ich glaube nicht, mein Schatz.«
    »Es könnte aber sein!«
    Seine Großmutter durchquerte die Halle und sah aus dem Fenster der Bibliothek, um festzustellen, um wen es sich handelte. Sie öffnete Fremden nur sehr ungern die Tür.
    Auf der Auffahrt stand ein großer blauer Geländewagen, den sie nicht kannte, vor der Tür ein groß gewachsener Mann im Anzug, den sie noch nie gesehen hatte.
    Sie ging zur Tür und legte zur Sicherheit die Kette vor. Alec spähte aufgeregt hoch, als sie die Tür einen Spaltbreit öffnete. Der Mann trug einen guten Anzug und sah sehr gepflegt aus, aber was sagte das schon in der heutigen Welt voller Gewalt?
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie durch den Spalt zwischen Tür und Angel.
    »Ich bin um fünf mit Mrs. Ransome verabredet.« Die Stimme des Mannes klang angenehm, er sprach mit amerikanischem Akzent.
    »Verabredet?«
    »Ja, wir hatten am Montag einen Termin vereinbart.«
    »Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    Durch den Spalt hielt er ihr eine Visitenkarte hin, die sie entgegennahm und genau las: »Don Rosslyn, Leiter. Forschungsabteilung. Moliou-Orelan, Pharmazeutische Werke GmbH, eine Tochtergesellschaft der Moliou-Orelan AG .«
    Darunter standen zwei Adressen, eine in London und eine in Berkshire. Sie gab ihm die Karte zurück.
    »Mrs. Ransome ist leider nicht da.«
    »Nein?«
    Der Mann war sichtlich enttäuscht. Da er eigentlich nicht wie ein Vergewaltiger oder Einbrecher aussah, schloss sie die Tür auf, nahm die Kette ab, dann zog sie die Tür weiter auf, während sie Rasputin festhielt.
    Der Mann kniete sich sofort hin und widmete sich ganz dem Hund.
    Alec sagte: »Meiner Mami geht es nicht gut, sie ist im Krankenhaus, aber mein Papi hat gesagt, dass sie bald wieder nach Hause kommt.«
    Während der Mann immer noch den Hund streichelte, sagte er in verwundertem Tonfall: »Sie liegt im Krankenhaus?«
    »Meiner Tochter geht es leider nicht gut.«
    Der Mann stand auf. »Das tut mir leid. Aber deswegen bin ich gekommen. Sie nimmt an einer klinischen Versuchsreihe meiner Muttergesellschaft teil. Wir haben ein neues Mittel entwickelt, das sie einnimmt und von dem wir hoffen, dass es ihr helfen kann.«
    Faiths Mutter sagte: »Ich weiß darüber Bescheid.«
    »Wir möchten gern ein Monitoring-Programm durchführen. Ich habe am Montag mit Mrs. Ransome gesprochen, um einen Termin zu vereinbaren. Wir testen die Wirksamkeit unseres Medikaments. Indem wir uns etwas mit unseren Patienten unterhalten, glauben wir den Nutzen vergrößern zu können. Steht ihr Krankenhausaufenthalt im Zusammenhang mit der Lendtschen Krankheit?«
    Sie blickte zu ihrem Enkel hinüber, weil sie nicht wusste, wie viel er mitbekommen durfte. »Ja.«
    »Mami wird doch wieder gesund, oder, Oma?«
    »Natürlich, und dieser freundliche Herr wird ihr dabei helfen. Geh und sieh fern, solange ich mit ihm spreche, ja?«
    Widerstrebend ging Alec in die Küche.
    »Sie leidet zurzeit unter schwerwiegenden Symptomen«, verriet sie dem Mann. »Wir hoffen, dass es daran liegt, dass sie bislang das Medikament nicht eingenommen hat. Sie hat ihren eigenen Kopf.«
    »Aber im Augenblick nimmt sie es ein?«
    »O ja.«
    »Dann sollte ich sie unbedingt sehen. Wenn ein Patient das Mittel nicht einnimmt, bekommen wir falsche Daten. Wir wollen absolut genaue Werte ermitteln. Nur so können wir den Betroffenen helfen, diese entsetzliche Krankheit langfristig zu besiegen. Können Sie mir den Namen des Krankenhauses und die Adresse geben?«
    »Ich habe sie auf einem Block in der Küche notiert. Ich hole sie für Sie.«
     
    Fünf Minuten darauf fuhr Oliver Cabot in seinem blauen Jeep Cherokee durch das Vordertor von Little Scaynes Manor. Es war merkwürdig gewesen, hier zu sein, merkwürdig, mit Faiths Mutter zu sprechen. Er empfand eine Nähe zu Faith und zugleich eine Ferne. Ihre Mutter musste in jüngeren Jahren attraktiv gewesen sein, sie hatte Faiths schlanke Figur und ihre kleine, gerade Nase, aber wie sie jetzt aussah und sprach, erinnerte überhaupt nichts mehr an ihre Tochter.
    Nachdem er ein paar hundert Meter auf der

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