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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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immer angerichtet habe, und trotzdem lebst du wie in einem Schweinestall und treibst schmutzige Dinge mit fremden Männern.
    Du hast mich verlassen und besitzt kein einziges Bild von mir im Haus.
    Mit dem Benzinkanister in der Hand schlich er auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Der Fernsehapparat lief, aber bei abgeschaltetem Ton. Auf dem Bildschirm wurden gerade die Beatles interviewt. Mehrere seiner Mitschüler hatten Frisuren wie die Beatles, die »Pilzköpfe«.
    Ihre
Mütter hatten sie nicht verlassen.
    Im Wohnzimmer waren noch mehr schmutzige Teller. Ein Aschenbecher auf dem Boden quoll derart von Kippen mit Lippenstiftabdrücken über, dass einige auf den Teppich gefallen waren. Daneben lag eine umgekippte Teetasse auf einer Untertasse. Unter einem Seitentisch sah er einen hochhackigen Schuh, dann einen Nylonstrumpf. Dann noch eine Teetasse, in der eine Zigarettenkippe schwamm.
    Im angrenzenden Zimmer schrie die Frau: »Ich komme, oh, ja, ich komme!«
    Jetzt blieben ihm nur noch wenige Augenblicke. Er packte den Deckel des Benzinkanisters, drehte einmal heftig daran, schraubte ihn ab und warf ihn auf den Boden.

[home]
    21
    O liver mochte die Art, in der sich Faith in seinem Büro umsah. Manche Leute nahmen überhaupt nichts wahr, wenn sie ein Zimmer betraten. Faith schien
alles
zu bemerken. Ihr Blick glitt über die Möbel, die Wände, die Bilder, die Zertifikate.
    Er half ihr aus dem Mantel – es war ein schönes Gefühl, ihre festen Schultern zu spüren, den Duft einzuatmen, der von ihrem Mantel aufstieg. Heute sah sie noch umwerfender aus als bei ihrem Treffen vor einer Woche.
Faith Ransome, du bist unglaublich!
    Sorgfältig hängte er ihren Mantel auf einen Kleiderhaken in einen Schrank hinter dem Schreibtisch und genoss den Duft und die Wärme, die immer noch daraus aufstiegen.
    Als er sich umwandte, betrachtete sie das gerahmte Schwarzweißfoto von Jake an der Wand: Die Haare von der Brise zerzaust, das große, freche Jake-Grinsen im Gesicht, saß er im Bart-Simpson-T-Shirt an Deck ihrer Yacht vor Catalina Island.
     
    Und Faith dachte: Das ist sein Junge. O Mist, er ist verheiratet. Wieso habe ich bloß gedacht, dass er allein stehend ist?
    Sie erfasste Olivers Blick – er lächelte, doch sie bemerkte sein tiefes Unbehagen.
    »Das ist Jake.«
    »Ihr Sohn?«
    Er nickte und verzog das Gesicht. Dann führte er sie zu einem tiefen Sofa. »Möchten Sie etwas trinken? Wir haben fast alles da.«
    Warum machte ihn die Erwähnung seines Sohnes so unglücklich? »Ja, sehr gern …« Sie zögerte, wusste nicht, was sie wollte. Etwas, das ihre Übelkeit linderte. »Einen Tee.«
    »Einen Kräutertee? Grünen? Schwarzen?«
    »Schwarzen bitte, mit Milch.«
    Sie setzte sich und sah sich um, um festzustellen, was sie sonst noch über Oliver Cabot herausfinden konnte. Ihr gefiel das Zimmer: luftig, hell, mit modernen Möbeln eingerichtet und in klaren Linien. Es kam ihr gar nicht wie ein Büro vor: zwei große Grünpflanzen, halb geschlossene Jalousien als Sichtschutz, ein makellos sauberer antiker Phrenologie-Totenschädel auf einem weißen Aktenschrank. Mehrere Zertifikate – auf einem stand, dass er Mitglied der Hypnotherapie-Gesellschaft war – fügten einen Respekt einflößenden Ton hinzu. Mehrere große, nicht angezündete Kerzen waren zu sehen, ein Ionisierer, eine Reflexzonen-Karte im Rahmen, eine dramatische, gerahmte Schwarzweißfotografie von Stonehenge, eine weitere Fotografie desselben Jungen im Halloween-Kostüm als Vampir sowie eine verbeulte Original-Shell-Zapfsäule mitsamt Stutzen.
    Kein Foto von seiner Frau.
    Warum nicht?
    Oliver, jetzt wieder lächelnd, hockte sich ihr gegenüber auf eine Sessellehne, schlug die Beine übereinander und wippte damit.
    »Also, hat ihm die Brieftasche gefallen?«
    Sie sah ihn verblüfft an. »Brieftasche?« Dann fiel ihr ein, wovon er sprach. »Ach, Ross bekommt sie erst in vierzehn Tagen, an seinem Geburtstag.«
    »Der Glückliche.«
    Faith lächelte matt. Bestimmt würde Ross etwas an der Brieftasche auszusetzen haben; entweder wäre sie zu lang für seine Anzugtaschen oder sie würde nicht genügend Platz für seine Kreditkarten bieten oder nicht genau den richtigen Farbton haben. Von den Geschenken, die sie ihm während ihrer zwölfjährigen Ehe gemacht hatte, hatten ihm nur sehr wenige gefallen. Aber sie wollte über ihr Gegenüber sprechen, nicht über Ross. Sie blickte auf das Foto des Jungen in seinem Vampir-Outfit. »Ist das auch Jake?«
    Wieder der

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