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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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blickte Ross prüfend an und beschäftigte sich dann mit seinem Laptop.
    »Offenbar haben Sie ein Problem mit Ihrem Gewissen«, sagte Ross.
    »Ich schlafe nachts gern.«
    »Ich möchte nachts auch gern schlafen können. Und zwar, ohne mich zu fragen, mit wem das Miststück von meiner Ehefrau tagsüber gebumst hat.«
    Caven spähte auf den Laptopbildschirm. »Bitte die Telefonnummer, unter der ich mit Ihnen in Kontakt treten soll.«
    Ross gab ihm die Durchwahl seines Besprechungszimmers. »Wie hoch ist Ihre Erfolgsquote in Fällen wie diesem?«
    Caven tippte immer noch die Telefonnummer ein. »Falls Ihre Frau eine Affäre hat, werde ich das für Sie herausfinden.«
    »Wie lange werden Sie dafür brauchen?«
    Caven hob die Hände in die Luft. »Ohne weitere Informationen lässt sich das nicht beantworten. Es hängt davon ab, wie vorsichtig sie ist. Könnte eine Woche dauern, wenn ich Glück habe, vielleicht auch ein paar Monate oder mehr, wenn sie’s geschickt anstellt. Und es hängt davon ab, wie weit ich gehen soll – und wie viel Sie zu zahlen bereit sind. Möchten Sie nur eine Person oder eine volle Überwachung rund um die Uhr, neun Männer, drei Schichten zu drei Mann? Würde es Ihnen etwas ausmachen, für Telefonmitschnitte zu zahlen? Lauschangriffe? Fallen? Videoüberwachung? Verfolgung per Satellit? Ich kann Ihnen ein ganzes Paket von Optionen anbieten, je nachdem, wie viel Sie ausgeben wollen und wie dringend es Ihnen ist.«
    »Wann können Sie anfangen?«
    »Sobald ich Details beider Parteien und Ihre Anzahlung habe, kann ich so schnell anfangen, wie Sie möchten. Wenn Sie wollen, kann ich die Dame ab heute Nachmittag beschatten lassen.«
    »Ich will Fotos«, sagte Ross. »Eindeutige Fotos von ihr und ihrem Geliebten, die zeigen, was sie so treiben. Vergrößerungen. Können Sie das machen?«
    »Sie sind der Kunde, Mr. Ransome, Sie können so viele Fotos haben, wie Sie wollen.«
    »Es geht nicht um Quantität, verstehen Sie? Sondern um
Qualität
. Habe ich mich da klar ausgedrückt?«
    »Sehr klar. Qualität. Kein Problem. Wir stehen für Qualität. Wir legen großen Wert auf Qualität.«
    Ross zog sein Scheckbuch aus einer Schublade. »Geld spielt keine Rolle, Mr. Caven. Ich möchte das Beste, was Sie bieten können.«

[home]
    35
    U m zehn vor zwölf zog Faith ihren Mantel über, stieg im Victoria-Bahnhof aus dem Zug und ging, Schmetterlinge im Bauch, den Bahnsteig entlang.
    Sie hatte endlos lange gebraucht, bis sie sich entschieden hatte, was sie anziehen sollte, und sich vor dem Spiegel dreimal umgezogen. Schließlich hatte sie ein marineblaues Kostüm gewählt, einen scharlachroten Body und Stiefeletten, für die sie eine außergewöhnlich hohe Summe ausgegeben hatte. Aber sie war froh, dass sie sie gekauft hatte, wenn sie sie trug, fühlte sie sich immer gut. Vor allem jetzt.
    Im Reißverschlussfach ihrer Handtasche lag das ausgeschaltete alte Handy. In der Hand hielt sie das nagelneue kleine Nokia mit der neuen Nummer, das sie am Morgen mit Geld aus ihren persönlichen Ersparnissen gekauft hatte.
    Als sie am Ende des Bahnsteigs ankam, rief sie mit dem Nokia Oliver Cabot unter dessen Handynummer an.
    »Oliver? Ich bin hier!«
    Fast wäre seine Antwort in einer dröhnenden Ansage untergegangen. Sie hörte nur: »Dann nach links – ich parke vor dem Grosvenor Hotel.«
    Sie war so aufgeregt, dass sie sich vornehmen musste, nicht in Laufschritt zu fallen.
    Sie rannte in einen dicken Mann aus dem Nahen Osten, der einen Koffer auf Rädern hinter sich herzog, und entschuldigte sich. Dann kollidierte sie mit einem Rucksacktouristen. »Verzeihung«, sagte sie und lief weiter, schlängelte sich durch die Menschenmenge, die in den Bahnhof strömte und ihn gleichzeitig verließ.
    Dann stand sie draußen in der kühlen Frühlingsluft, umgeben vom Gestank der Abgase, dem Gedonner der Autobusse, dem Geratter der Taxis, dem aggressiven Gehupe. Sie eilte am Fenster einer Wechselstube und an einem Zeitschriftenverkäufer vorbei, wich einer Gruppe japanischer Studenten aus, die den Bürgersteig blockierte, hörte das Gebimmel einer Fahrradklingel und erneutes Gehupe. Dann sah sie den marineblauen Jeep, mit eingeschalteter Warnblinkanlage.
    Daneben stand Oliver Cabot, besorgt die Menschenmenge absuchend, grauer Haarschopf, breites Lächeln, schwarzes Polohemd, ausgestreckte Arme. Er sah noch besser aus als in ihrer Vorstellung, die sie in den letzten drei Tagen in sich getragen hatte.
    »Faith!«
    »Hallo! Es tut

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