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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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eine Angst, die ihr Sorgen bereitete und die mit jeder Nachricht zuzunehmen schien. In der letzten hörte sie eine dringende Bitte heraus.
    »Faith, Oliver hier, Sonntag, elf Uhr abends. Ich muss wirklich sobald wie möglich mit Ihnen über die Tests sprechen. Ich weiß, dass es nicht einfach für Sie ist, mich anzurufen. Hinterlassen Sie mir aber bitte eine Nachricht auf der Mailbox, wo ich Sie zurückrufen kann.«
    Sie wartete bis acht, dann rief sie ihn zu Hause an. Keine Antwort. Sie versuchte, ihn auf dem Handy zu erreichen, und hinterließ eine Nachricht.
    Um neun rief Oliver zurück. Um zehn saß sie im Zug nach London.

[home]
    46
    U m zehn Uhr landete die Boeing 737 auf dem Flughafen in Malaga. Die lederne Aktentasche in der Hand, blinzelte Ross in die grelle spanische Sonne und trat in die feuchte, mit Kerosin gesättigte Luft. Er folgte den anderen Fluggästen die Gangway hinunter und in den Bus. Zehn Minuten später – er trug noch immer seine Aktentasche – trat er aus dem Zollbereich in den Lärm der Ankunftshalle und suchte das Meer der hochgehaltenen kleinen Schilder ab. KUONI . THOMAS COOK .M. A.  BANOUN . DR . PETER DEAN . AVIS . DAVID ROYSTON . Dann entdeckte er das ziemlich schäbige rechteckige Pappschild: SNR ROSS RANSOME .
    Der Mann sah aus wie ein Zuhälter und konnte kein Englisch. Nachdem er darauf bestanden hatte, Ross die Aktentasche abzunehmen, führte er ihn aus dem Gebäude zu einem makellos sauberen weißen Mercedes mit einem Chauffeur am Steuer.
    Der Zuhälter hielt Ross die hintere Tür auf, gab ihm die Aktentasche zurück und setzte sich auf den Beifahrersitz. Das Leder roch nach Zigarrenqualm, die Luft war extrem kühl.
    Der Fahrer begrüßte ihn in gebrochenem Englisch. »Sie haben guten Flug, Señor Ransome?«
    Ross legte den Sicherheitsgurt an. »Danke, ja, sehr gut.« Er öffnete seine Aktentasche, zog sein Handy und das
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heraus, das er im Flugzeug nicht zu Ende gelesen hatte, dann seine Sonnenbrille, die er in die Obertasche seines Jacketts steckte. An beide Männer gerichtet, sagte er: »Wie geht’s
il capitano?
«
    Der Fahrer steuerte den Wagen vom Bordstein und wandte sich breit lächelnd um, wobei er eine unordentliche Zahnreihe voller Gold zur Schau stellte. »Señor Milward? Señor Milward sehr gut.«
    »Schön.«
    Ross rief seine Sekretärin an. Sie wusste nicht, dass er in Spanien war, und er klärte sie auch nicht darüber auf. Sie wusste nur, dass er sich diesen Dienstag freigenommen hatte – als Teil des langen Wochenendes. Er wollte nicht, dass irgendjemand erfuhr, dass er hier war.
    Während der Wagen das Flughafengelände hinter sich ließ und sich die Schnellstraße in die Hügel emporschlängelte, blickte Ross kaum einmal auf die trockene, mit Buschwerk bewachsene Landschaft zum Mittelmeer hinunter.
    Er konzentrierte sich darauf, mit Lucinda die Termine für die folgenden drei Tage durchzugehen. Am Donnerstag, sagte sie ihm, stehe die korrigierende Operation von Lady Geraldine Reynes-Raleigh auf dem Programm. Und sie habe, fügte sie hinzu, diesen Morgen einen Brief von der Anwältin geöffnet, die ihn darauf hinwies, dass ihre Mandantin mit seiner Arbeit unzufrieden sei, weil sie eine weitere Operation vornehmen lassen müsse, und deshalb Schadensersatzansprüche geltend mache.
    Nachdem er das Telefonat beendet hatte, zog er sein Mac PowerBook heraus und machte sich Notizen, dann vertiefte er sich in seine Lektüre und versuchte, seine Wut auf Lady Geraldine Reynes-Raleigh zu verdrängen.
    Eine Stunde später, als er das nächste Mal aus dem Wagenfenster blickte, fuhren sie in dichtem Verkehr an einer Front schicker Geschäfte vorbei. In einem Fenster sah er eine Auslage von Bang und Olufsen. Ein paar Minuten darauf bogen sie auf den Hafendamm des Yachthafens Puerto Banus.
    Ross spürte eine Enge in der Brust. Der Chauffeur wandte sich zu ihm um und bedachte ihn erneut mit einem glitzernden Lächeln. »Nur ein paar Schritte, Señor Ransome. Zweihundert Meter.«

[home]
    47
    D as Taxi verließ den Stadtteil Notting Hill Gate und bog nach rechts ab. Faith blickte aus dem Rückfenster, um festzustellen, ob ihr ein Fahrzeug folgte. Nichts. Nach einer kurzen Strecke bog das Taxi links in die Ladbroke Avenue ab. Sie sah erneut durchs Rückfenster. Als sie sich wieder umwandte, schaute sie in die Augen des Taxifahrers, der sie im Rückspiegel beobachtete.
    Sie blickte auf ihre Rolex: 25 Minuten nach elf. Um ihr die Fahrt

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