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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abermals stehen geblieben. Mühsam schon drehte ich den Kopf. Mir war plötzlich alles egal, ich wurde müde und wollte nur schlafen.
    Über mir verzog der Mafioso das Gesicht. »Schlecht siehst du aus, Geisterjäger!« bemerkte er zynisch. »Verdammt schlecht.« Er lachte.
    »Geht es dir nicht gut?«
    »Lass mich in Ruhe!«
    Ich hatte sehr leise gesprochen, weil es lauter nicht ging, und er gewann auch dieser Antwort noch eine für ihn heitere Note ab, indem er seine freie Hand geöffnet an das Ohr stellte und fragte: »Was hast du gesagt, Sinclair?«
    »Geh mir aus den Augen, Costello!«
    Er lachte schadenfroh. »Ein verständlicher und auch frommer Wunsch, den ich dir leider nicht erfüllen kann, Geisterjäger.« Er trat einen Schritt zurück und streckte den Arm mit der Zigarre zwischen den Fingern aus. Die Glutspitze zeigte wie eine Lanze auf mich. »Ich bleibe bis zum bitteren Ende. Bis zu deinem Ende, Geisterjäger!«
    Dagegen konnte ich nichts unternehmen. Ich wusste auch, dass es ihm ein sadistisches Vergnügen bereitete, mich beim langsamen Sterben zu beobachten.
    Er schaute gegen die Decke. »Ich habe den Teufel gesehen. Du hast ja mit ihm geflüstert. Hat er dir etwas gesagt?«
    »Ja«, brachte ich mühsam hervor. »Er sagte, dass du, Costello, zur Hölle fahren sollst.«
    »Dafür hätte ich dich früher geschlagen, Bulle!« erklärte er. »Aber jetzt?« er hob die Schultern. »Mitleid kann ich mit dir nicht haben, nein, bestimmt nicht. Ich sehe, wie du dahinvegetierst. Es ist nur mehr ein Vegetieren, mehr nicht. Ein Dahinsiechen, und ich kann endlich zusehen, wie ein Bulle krepiert.« Er ließ die Zigarre fallen. Die Glut platzte auseinander wie ein explodierender roter Stern. »So etwas habe ich mir schon immer gewünscht. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Wunsch einmal in Erfüllung gehen würde.« Er trat die Glut aus, wollte noch etwas sagen, als harte Schläge von außen her gegen die Eisentür des Betonverlieses dröhnten.
    Sofort zuckte der Blick des Mafioso dorthin. Auch ich sah hinüber, längst nicht mit der Spannung in den Augen, wie es normal gewesen wäre. Dafür war ich einfach zu kaputt und müde.
    »Was ist denn?« schrie Costello.
    »Ich bin es.«
    »Moment.«
    Ich hatte die Stimme erkannt. Sie gehörte dem angeblichen Taxifahrer, der in den Raum stürmte, als Costello die Tür aufzog. Der Mann war ziemlich durcheinander und atmete schwer.
    »Rede endlich!« fuhr Costello ihn an. »Sie sind da!«
    Costello packte den anderen am Kragen und schüttelte ihn durch. »Wer, zum Henker, ist da?«
    »Die Bullen!«
    »Was?« Costello ließ den Mann los.
    »Ja, sie sind eben gekommen. Einfach so, sie…«
    »Dann schießt sie ab!«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Das geht nicht, wirklich nicht. Das sind Typen von einem Spezialtrupp. Schwerbewaffnet, sie…«
    »Dürfen mein Grundstück nicht betreten!« schrie Costello. »Dann komm mit. Wir können gemeinsam…«
    »Nein, ich bleibe hier«, erklärte Logan Costello. Seinem Lakai gab er einen Stoß. Der Mann wurde wieder in den Gang befördert. »Schießt euch nicht mit den Bullen herum. Sag das auch den anderen.«
    »Klar!«
    Costello betrat wieder das Innere des Kellers, während die Schritte des Mafioso draußen verklangen. Gelassen zog der Mafiachef seine Waffe. Er drehte sich, kam zu mir und ließ mich wieder in die dunkle Mündung schauen.
    »Du, Sinclair, bist jetzt mein großer Trumpf…«
    ***
    Auf der Fahrt waren die Walkie-talkies getestet worden. Die Apparate funktionierten gut.
    Auch die Fahrzeuge des Sonderkommandos waren mit Rotlicht und Sirene ausgestattet. Die Limousine, in der Sir James und Suko saßen, fuhr als zweite. Der Chauffeur war ein Könner. Beinahe lässig, aber sehr sicher ging er mit dem schweren Wagen um.
    Sie mussten in den Londoner Süden, Costello besaß dort mehrere Wohnungen und auch Häuser. Die Wohnungen galten als großzügig, viele waren modern, die alten sehr gut renoviert.
    Seine Häuser hatte er so bauen lassen, dass sie ihn an die Palazzi seiner sizilianischen Heimat erinnerten. Aus weißen Steinen, mit Stuck und manchmal Kitsch versehen, aber mit großzügigen Grundstücken, wobei jedes einen Pool besaß und so große Rasenflächen, dass Hubschrauber darauf landen konnten.
    Nachdem die Themse hinter ihnen lag, nahm der Verkehr ab. Schon bald wurden die Rotlichter und die Sirenen ausgeschaltet, denn die Autos näherten sich Costellos Haus, und er sollte nicht gewarnt werden. Äcker, vereinzelte

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