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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Welt zu schweben, denn es war fraglich, ob sie überhaupt alles mitbekam.
    Der Abt schüttelte den Kopf. »Wenn ich es mal etwas spektakulär ausdrücken darf, so kann man diese Frau mit einer lebenden Zeitbombe vergleichen. Oder nicht, Bruder Ignatius?«
    »Doch - schon. Ich würde aber eher das Wort magisch benutzen.«
    Der Abt nickte. »Wir haben John Sinclair und dieser Frau Hilfe angeboten und werden sie den beiden auch weiterhin gewähren. Da kann kommen, was will.«
    »Ich bin froh, dass du so denkst.«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig? Wir haben in unserem Gelübde geschworen, uns gegen die Mächte des Bösen zu stemmen und die zu unterstützen, die auf der anderen Seite stehen. Sie steht auf unserer Seite, das weiß ich genau.«
    »Ja, das Hexendasein hat sie hinter sich.«
    »Und sie lebt ohne Herz!« Da hatte der Abt ein Thema angesprochen, über das sich beide den Kopf zerbrachen. Sie fanden keine medizinische Erklärung für dieses Phänomen. Sosehr sie auch grübelten, sie würden keine finden. Das waren Gesetze der Magie, die auch von ihnen akzeptiert werden mussten.
    Pater Ignatius saß länger am Bett als der Abt. »Hatte sie inzwischen wieder Kontakt zu anderen Welten?« fragte dieser.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber sie ist anders als zuvor?«
    »Ja.« Hatte Jane Collins bisher ziemlich ruhig dagelegen, so zeigte sie sich jetzt innerlich aufgewühlt, obwohl sie sich äußerlich nicht verändert hatte. Ihre Lage war die gleiche geblieben, nur auf dem Gesicht malten sich oft genug Empfindungen ab. Da zuckten Muskeln, hin und wieder bewegte sich der Mund, die Lippen öffneten sich dabei, doch nie drang ein Wort hervor.
    Sie blieb schweigsam.
    Und auch der Würfel veränderte sich nicht. Seine Farbe blieb. Hin und wieder nur bewegten sich die in seinem Innern gefangenen Schlieren heftiger als normal. Pater Ignatius erklärte dies mit einem Magiestoß, die der Würfel aus irgendeiner Dimension möglicherweise bekommen hatte. Vielleicht wandelte er diese Eindrücke in Bilder um, die allein von der Trägerin des Würfels empfangen werden konnten.
    »John Sinclair hat mir etwas über den Würfel gesagt«, sprach Pater Ignatius leise. »Er bezeichnete ihn als ein Orakel. Ein Weissager, das Orakel von Atlantis…«
    »Und daran glaubst du?«
    Der Pater nickte. »Ja, ich glaube daran. Ich glaube sogar an Atlantis. Dieser Kontinent muss einfach existiert haben. Es weisen einfach zu viele Spuren auf ihn hin.«
    »Die von keinem Wissenschaftler akzeptiert werden.«
    »Von den wenigsten«, präzisierte der Pater.
    »Und dieser Würfel ist ein Teil des Kontinents!« hielt der Abt fest.
    »So sagt man.«
    »Wie kann es dann sein, dass er einen Menschen, der kein Herz besitzt, trotzdem am Leben erhält?«
    »Darüber kann ich dir nichts sagen. Es gehört zu den ungelösten Rätseln dieser Welt. Vielleicht werden wir in ferner Zukunft einmal soweit sein, auch das zu begreifen. Momentan ist die Menschheit noch nicht reif.«
    Der Abt wollte eine weitere Frage stellen, um das Thema zu vertiefen. Er hütete sich jedoch, denn Jane Collins machte sich bemerkbar. Zum erstenmal seit langer Zeit drang ein Stöhnen über ihre Lippen. Bisher hatte sie die Augen fast geschlossen gehabt, nun öffnete sie den Blick, so dass die beiden Mönche in ihre blauen Pupillen schauen konnten. Sie hatten das Gefühl, als wären diese von einem Schleier überdeckt worden. Spannung erfasste sie. Auch an ihren Sitzhaltungen zu erkennen, die plötzlich steifer als noch vor Sekunden wirkten. Janes Lippen zitterten. Sie wollte etwas sagen, eine Mitteilung machen, es fiel ihr sehr schwer. Immer wieder setzte sie an, ohne Erfolg.
    »Vielleicht sollten wir ihr helfen!« schlug der Abt vor.
    Damit war Pater Ignatius einverstanden. Er beugte sich vor und versuchte, Jane zum Reden zu bringen. Dabei legte er auch eine Hand gegen ihre Stirn.
    »Bitte, Jane«, flüsterte er. »Sag uns, was geschehen ist. Was siehst du?«
    Sie schaute ihn an. Ungewöhnlich gläsern war ihr Blick, als bestünden die Pupillen aus einem völlig anderen Material. Der Pater schaute auf den Würfel, blickte wieder in ihre Augen und verglich. Da schienen Würfel und Pupillen tatsächlich denselben Ausdruck angenommen zu haben. Mit leiser Stimme machte der Mönch den Abt auf dieses Phänomen aufmerksam.
    »Ich habe es auch gesehen.«
    »Und jetzt müssen wir einfach warten. Ich werde das Gefühl nicht los, als hätte sie eine Botschaft für uns. Der Würfel wird es ihr

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