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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitteilen und auch uns sagen.«
    »Hoffentlich…«
    Noch hielt Jane sie in Spannung, weil sie nichts erklärte. Urplötzlich begann sie zu reden. »John!« hauchte sie. »John Sinclair ist… ist… er kann sterben…«
    Diese Worte wirkten wie Schläge. Beide Männer zuckten zurück. Jane hatte vom Tod des Geisterjägers gesprochen. Noch lebte er, doch er musste sich in ungeheuren Schwierigkeiten befinden, und sie präzisierte ihre Angaben mit dem nächsten Satz.
    »Kel-Aba, der Dämon, kann nur durch ihn leben. Er vegetiert dahin. Er braucht das Blut eines Gerechten. Sie haben… sie haben ihn geholt. Sie wollen sein Blut…«
    »Wohin haben sie ihn geschafft?«
    Jane schüttelte, auf dem Rücken liegend, den Kopf. »Der Würfel ist die Verbindung«, ächzte sie. »Eine andere Welt. Die Welt der gläsernen Spinnen, die Dimension von Kel-Aba. Gorgos lauerte im Hintergrund. Der Gläserne will die Welt haben, aber der Teufel…«
    »Und der Würfel?« fragte Ignatius.
    »Er hält die Verbindung. Ich kann sehen, er ist das Orakel. Ich höre ihn sprechen…«
    »Was sagt er? Was?«
    »Neeiiinnn - nicht!« Jane brüllte plötzlich, richtete sich auf, hätte fast den Würfel verloren, und beide Männer mussten zugreifen, um die Frau wieder nach hinten zu drücken.
    Da blieb sie liegen. Erschöpft, apathisch, als hätte sie Schreckliches hinter sich.
    »Was ist da passiert?« fragte der Abt.
    »Wenn ich das wüsste«, flüsterte Pater Ignatius, »wenn ich das nur wüsste…«
    ***
    Elend, hilflos, wehrlos…
    Diese drei Eigenschaften trafen auf mich zu. Ich lag auf dieser Pritsche und fühlte, dass mit jedem Tropfen Blut immer mehr Leben aus meinem Körper rann.
    Sie hatten mich gefangen, und diesmal schien es endgültig zu sein. Darüber konnte ich nachdenken, es bereitete mir nur so große Mühe, dies überhaupt festzustellen, weil das Innere meines Kopfes von einem Schleier ausgefüllt war.
    Er hemmte, er verlangsamte, die große Müdigkeit wurde von ihm gefördert, und ich wollte eigentlich nur schlafen. Man ließ mich nicht. Irgend etwas geschah um mich herum, das ich leider nicht mitbekam. Ich hörte es nur. Da waren Stimmen. Nah und gleichzeitig so fern.
    Sie drangen in mein Bewußtsein, aber Worte konnte ich nicht verstehen. Barrieren hinderten mich daran, sie zu begreifen und auch zu reagieren. Eine Stimme kam mir sehr bekannt vor.
    Ich hatte sie schon oft gehört, sie musste mit mir, meinem Leben und meiner Arbeit zusammenhängen.
    Ja, das war Suko!
    Wenn mir das Denken nicht so schwergefallen wäre. Mein Gehirn war leer. Der Blutkreislauf funktionierte nicht mehr wie gewohnt. Die große Leere…
    Schüsse! Sie schreckten mich für einen Moment aus meiner Lethargie. Mein Unterbewusstsein musste reagiert haben. Wenn ich Schussdetonationen hörte, war ich immer gespannt.
    Für einen Moment sah ich wieder klar. Ich hörte das Schreien, entdeckte hin und her huschende Schatten, bis wieder der Schleier kam und sich vor meine Augen legte.
    Er zerrte mein Bewußtsein fort, wollte es in eine Welt ohne Rückkehr holen, und ich konnte nichts daran ändern, sosehr ich mich auch bemühte.
    Dieser Zustand zwischen Wachsein und Schlafen, zwischen Tod und Leben war einfach schlimm für mich. Mein Leben, meine Seele, mein Bewußtsein balancierte praktisch auf diesem schmalen Grat, und ich musste Acht geben, dass ich nicht kippte.
    Noch hielt ich mich. Aber wie lange…?
    Der Kampf dauerte an. Ich würde und wollte nicht aufgeben. Verzweifelt versuchte ich, mich zu motivieren, Kräfte freizumachen, die mir darüber hinweghalfen und mich vielleicht zurück ins Leben führten. Noch konnte ich denken, auch wenn es mir schwer fiel und mich viel Kraft kostete.
    Die Stimmen verstummten. Wütende Schreie vernahm ich aus der Ferne, dann schwiegen auch sie. Ruhe, Stille…
    War es die letzte, die tödliche Stille? Das unendliche Schweigen des Todes? Hörte jetzt das Balancieren auf der Grenze zwischen Tod und Leben auf? Sollte ich es mir wünschen?
    Fast war ich soweit. Wenn da nicht mein Unterbewusstsein gewesen wäre, das wie eine Quelle reagierte, aus der ich Kraft schöpfen konnte. Ein sprudelndes Wasser, aufgetankt mit Energie, mit Lebensfunken, die mich nicht verließen.
    Ich öffnete die Augen.
    Mein Gott, war das schwierig. Ich schaute nach oben. Es bereitete mir weiterhin Mühe, die Augen offen zu halten. Ich sah die Decke und erkannte sie nicht als solche. Sie war nur mehr ein großer grauer Fleck, der verschwand, sich bewegte,

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