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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legte den Kopf in den Nacken und blickte in die Höhe. Den sogenannten Himmel in diesem Land konnte er nicht erkennen. Die Stangen standen zu dicht und verwehrten ihm den Blick. Trotzdem bekam er eine Ahnung von dem, was sich über ihm befand. Das waren keine Wolken, auch kein Dunst, sondern eine Fläche, die seiner Meinung nach glasig wirkte.
    Der Inspektor brauchte nur mehr eins und eins zusammenzuzählen, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Es war ganz einfach. Die Fäden, die Speere, das alles zusammen war Gorgos, der Gläserne, einer der Großen Alten.
    Er wartete hier, das war seine Welt, aber, so fragte sich Suko, weshalb er nicht angriff. Okay, ihn hatte er angegriffen, nur die anderen nicht, wozu auch sein Freund John Sinclair zählte. Als Suko an ihn dachte, fiel ihm ein, dass er keine Zeit mehr verlieren durfte. Trotz des hinderlichen Stangenwaldes machte er sich wieder auf den Weg. Es war schwer geworden. Die Stangen standen sehr dicht. Sie bildeten einen regelrechten Irrgarten, so dass Suko es nicht einfach hatte, seinen Weg zu finden.
    Auch war es nicht einfach, das Ziel im Auge zu halten. Ständig musste er ausweichen, Stangen umgehen, Bogen schlagen, um wieder in die Richtung zu gelangen, die er brauchte.
    Zusammenhänge kannte der Inspektor nicht. Er hoffte jedoch, Aufklärung zu bekommen. Den Teufel musste er zwingen, und auch John würde ihm etwas sagen können, falls er überlebt hatte. Die Größe des Stangenwaldes war dem Chinesen ebenfalls unbekannt. Er machte sich auch darüber seine Gedanken, die von folgenden Ereignissen jedoch überrollt wurden.
    Als Suko nach vorn schaute, erlebte er ein seltsames Phänomen. Die Stangen gerieten in Bewegung. Sie begannen zu wackeln, schüttelten sich und zogen sich zusammen wie Zuckerstangen, die von einer Seite her erwärmt wurden.
    Kaum zu glauben. Für Suko war das unverständlich. Auch in dieser Welt geschah nichts ohne Grund, und darüber dachte der Inspektor nach. Er brauchte das Motiv für diese Veränderung nicht selbst zu finden, es wurde ihm geboten.
    Suko sah vor sich den Boden dunkel werden. Da verteilte sich etwas innerhalb der Netzfäden. Es war eine rötliche Flüssigkeit. Sehr schnell floss das Blut, und es ließ auch keinen noch so dünnen Arm des Netzes aus. Überall glitt es hinein. In einem kurvenreichen Zickzackweg fand es jede Lücke, und Suko, der beobachtend dastand, wusste längst Bescheid. Diese rote Flüssigkeit war kein Sirup oder irgendein Saft. Nein, das war Blut!
    Und wer hatte Blut abgegeben? John Sinclair!
    Die nächste Folgerung lag auf der Hand. Demnach musste es John Sinclairs Blut sein, mit dem dieses verdammte Netz gefüllt wurde, auf dem Suko stand.
    Eine furchtbare Tatsache, die ihn bleich werden ließ und einen dicken Kloß in seinem Magen produzierte. Damit hatte er nicht gerechnet, und Suko sah auch, dass genau an den Stellen, die vom Blut des Geisterjägers gefüllt worden waren, die Härte des Netzes verloren ging. Es wurde wesentlich weicher. Suko bemerkte es an den Stangen, die zwar noch auf dem Netz standen, aber einsanken - und sich dabei auflösten.
    Der gesamte Stangenwald vor ihm geriet ins Wanken. Zuerst war es nur ein Zittern, aber dieses Zittern pflanzte sich nicht nur fort, es verstärkte sich auch. Mit dumpfen Lauten klatschten die Stangen gegeneinander, so dass ein regelrechter Trommelwirbel entstand. Dann kippten sie. Sie bildeten eine in sich verschlungene Masse, waren sehr weich geworden, so dass sie sich ineinander drehen konnten. Knoten entstanden, schiefe Fragezeichen, verschlungene Gebilde, alles, was man sich vorstellen konnte, wurde wahr.
    Das Blut wanderte weiter. Noch ein paar Meter war es von Suko entfernt. Die Geschwindigkeit steigerte sich, so dass jetzt auch die Stangen in seiner unmittelbaren Nähe zu zittern und zu beben anfingen. Die klatschenden Geräusche waren lauter geworden. Sie kamen Suko vor, als würden Fäuste gegen dicke Gummiwulste schlagen. Der Inspektor konnte nicht weg. Er war eingeschlossen im Stangenwald und musste alles an sich herankommen lassen.
    Schon fielen die ersten. Es waren die, die vor ihm standen. In ihrer gesamten Breite gerieten sie in Bewegung. Zuerst hatte der Chinese das Gefühl, als würden sie auf ihn niederfallen, das geschah nicht, sie schlangen sich zuvor ineinander und kamen ihm vor wie Gummistäbe. Das Blut erreichte ihn. So schnell, dass er es erst wahrnahm, als er auf den entsprechenden Netzfäden stand und deren Weiche spürte. Suko hatte

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