Mein digitales Ich
löschen, wenn ich eine entsprechende E-Mail an den Support schicke, was für die meisten Nutzer sicherlich zu umständlich sein dürfte. Einen simplen »Alle persönlichen Daten löschen«-Knopf gibt es nicht. Damit wird klar, dass die Firma sehr daran interessiert ist, die Körperdaten seiner Nutzer zu behalten und ggf. zu veräußern.
D aten lesen
Die ersten Wochen meines neuen, digitalisierten Lebens haben neue Routinen hervorgebracht. Ich habe mir angewöhnt, regelmäßig auf die Waage zu steigen und sende mein Gewicht und meinen Körperfettanteil ins Netz. Beim Frühstück schaue ich mir die Daten auf meinem Telefon hin und wieder genauer an. Interessanterweise schwankt das Körpergewicht von Woche zu Woche um etwa ein Kilogramm, mit einer zwischenzeitlichen Tendenz nach oben, leider. Das Diagramm für den Zeitraum der vergangenen drei Wochen erinnert an eine kleine Berg- und Talfahrt, auch mein Körperfettanteil schwankt.
Abbildung: Entwicklung des Körpergewichts im Dezember 2012
Nach einer kurzen Abnehmphase zu Beginn des Monats Dezember 2012 stieg mein Körpergewicht bis Weihnachten erkennbar an. Erstaunlicherweise ging es nach den Weihnachtsfeiertagen wieder etwas zurück. Insgesamt habe ich im Dezember 1,3 Kilogramm zugenommen, was sich auch dementsprechend auf den Wert meines Body-Mass-Index ausgewirkt hat. Der stieg innerhalb eines Monats um 0,4 Punkte.
Abbildung: Entwicklung des BMI-Wertes im Dezember 2012
Was mich wirklich erstaunt hat: Trotz der offensichtlichen Gewichtszunahme ist der Fettanteil in meinem Körper im gleichen Zeitraum um 1,4 Prozentpunkte gesunken.
Abbildung: Entwicklung des Körperfettanteils im Dezember 2012
Ein leichtes Auf und Ab lässt sich nicht nur in den Daten meines Körpergewichts ablesen, sondern auch in meinen Aktivitätszahlen, in denen zum Teil sogar erhebliche Schwankungen zu erkennen sind. Es gibt Tage, an denen ich mich kaum bewege. Und es gibt Tage, an denen ich aktiver bin. Am 25. Dezember war ich beispielsweise recht aktiv, danach habe ich den Schrittzähler ein paar Tage vergessen mitzunehmen, was sich in der Grafik gut ablesen lässt, da in dieser Zeit die Aktivität bei Null liegt. Zu Silvester geht die Aktivitätskurve wieder leicht nach oben.
Abbildung: Entwicklung der Körperaktivität im Dezember 2012
Interessant ist die Analyse eines einzelnen Tages. In der Gesamtbetrachtung des Monats war der 25. Dezember 2012 einer der Tage, an denen ich am meisten getan habe. Jeder blaue Strich steht für die Anzahl der Schritte in einem Zeitraum von fünf Minuten. Der Schrittzähler war zu dieser Zeit in meiner linken Hosentasche. Man kann sehr genau erkennen, dass ich am ersten Weihnachtsfeiertag sehr lange geschlafen habe. Den Schrittzähler kann man übrigens auch in der Nacht tragen und somit den Schlaf messen, bzw. wie oft man sich im Schlaf dreht oder bewegt. Diese Messung ist aber so ungenau und meiner Meinung nach überflüssig, dass ich sie mir spare. Die ersteBewegung an diesem Tag fand um 10:55 Uhr statt, danach kommen immer wieder Ruhephasen, in denen ich in der Küche oder im Wohnzimmer gesessen habe und demnach kaum einen Schritt gegangen bin.
Abbildung: Körperaktivität am 25. 12. 2012
Die letzte Ruhephase vor dem hohen Anstieg der Aktivität muss das Mittagessen gewesen sein. Ich kann mich daran erinnern, dass sich die komplette Familie zum Weihnachtsessen im Restaurant verabredet hatte. Den Hinweg legten wir mit dem Auto zurück, nach dem Essen hatte ich mich jedoch dazu entschieden, einen ausgiebigen Spaziergang nach Hause zu machen. Die Anzahl der Schritte während der erkennbaren Aktivitätsphase, grafisch abgebildet in den jeweiligen Fünf-Minuten-Intervallen, schwankt zwischen 343 und 603 Schritten pro fünf Minuten. Man kann also genau erkennen, dass ich am Anfang langsam lief, dann schneller wurde, zwischendurch abbremste und schließlich einen tüchtigen Endspurt hinlegte. Die geringere Schrittzahl lässt sich aber auch durch einen längeren hügeligen Aufstieg erklären, der auf dem Weg liegt. Aber selbst das kann der Schrittzähler in seine Berechnungen aufnehmen, da das Gerät einen Höhenmesser besitzt, der auch jedes erklommene Stockwerk festhält. Jede Bewegung und jede zurückgelegte Distanz sowie jeder bewältigte Höhenunterschied fließt in die Berechnung der verbrannten Kalorien ein. In der ersten Phase meines Spaziergangs habe ich zwar weniger Schritte zurückgelegt, aber trotzdem mehr Kalorien verbrannt. Ich nehme an,
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