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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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gebalgt. Doch Steph war schon ein bisschen zu alt, um sie festzuhalten und durchzukitzeln, bis sie vor Lachen schrie.
    Wenn sie wie einer der Jungs wäre, würden sie sich gar nicht in dieser Lage befinden: Die Jungs waren von sich aus sehr offen und redeten über alles, das ihnen auf der Seele lag.
    „Ich hab heute gehört, wie Mom geweint hat“, erklärte sie unvermittelt.
    Scheiße.
    „Sie dachte, wir wären alle zum Laden gegangen“, fuhr Steph fort, „aber ich hatte mein Geld vergessen und bin noch mal zurückgelaufen. Sie war im Schlafzimmer. Die Tür war zu, und ich habe sie weinen gehört.“
    „Deine Mom hat es gerade nicht leicht, Schatz. Ihr alle habt es gerade nicht leicht.“
    „Ich bin so sauer auf Dad“, sagte sie und klang wieder wie das kleine Mädchen, das früher auf Joes Schoß gekrabbelt war, wenn es sich mit den Jungs gestritten und bei ihm Trost gesucht hatte.
    Joe hockte sich vor sie hin und legte die Hände auf ihre Knie. „Sicher hast du ganz viele unterschiedliche Gefühle in dir, Steph. Und manchmal kommen sie dir widersprüchlich vor. Aber das ist normal.“
    Erneut zuckte sie mit den Achseln, doch es war, als ob die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern lag und die Geste verlangsamte. „Ich hab sie beide lieb.“
    „Und die beiden haben dich lieb. Du musst dich nie für einen von ihnen entscheiden.“ Insgeheim wünschte Joe sich die alten Zeiten zurück, in denen er ihr einen Kuss geben und dadurch wie von Zauberhand alles wiedergutmachen konnte. „Egal, wie es weitergeht: Es wird besser. Die ganzen aufgewühlten Gefühle beruhigen sich, und dann ist alles wieder normal. Anders, aber normal.“
    Als sie seufzte und ihm ein kleines Lächeln schenkte, richtete Joe sich auf. Er spürte, dass er langsam alt wurde: Offenbar hielt er es nicht mehr lange aus, zu hocken. „Bist du dir sicher, dass Pizza und Eis dir nicht ein bisschen helfen können?“
    „Ich möchte hier einfach nur liegen, entspannen und alleine sein. Vielleicht geh ich in den Pool. Immerhin können die Mistgören mich jetzt nicht untertauchen.“
    Er beugte sich vor, küsste sie auf den Kopf und zerzauste ihr das Haar. Als sie daraufhin quietschte und nach seiner Hand schlug, lachte Joe und ging dann die Mistgören suchen.
    Zwanzig Minuten später fuhr er mit Keri und vier Raufbolden Richtung Norden.
    Mit Keri, die nach Duschgel und Shampoo roch und nach dem tropischen Duft ihres haut- und mückenfreundlichen pflanzlichen Insektensprays. Sie würde zweifellos innerhalb kürzester Zeit wieder zu den harten Mückenmitteln greifen, wenn sie erst zum Campingplatz zurückkamen. Aber es war schwer für Joe, sich nicht von dem frischen femininen Duft ablenken zu lassen, der zu ihm herüberwehte.
    Okay, Kowalski, reiß dich zusammen.
    Sie hatte ihm damals das Herz gebrochen. Sie benutzte ihn, um Karriere zu machen. Sie lebte an einem Ort, der so weit weg von ihm war wie überhaupt möglich, ohne das US-amerikanische Festland zu verlassen.
    Sie lachte über etwas, das einer der Jungs gesagt hatte.
    Heiß. Alleine. Hütte.
    In der Pizzeria war nicht viel los, daher konnten sie zwei Tische zusammenschieben und alle sechs zusammensitzen. Und dann ging der Spaß los.
    Einer der Jungs weigerte sich, Pizza ohne Peperoni zu essen, ein anderer hasste Pizza mit Peperoni. Einer wollte Pilze, ein anderer musste allein bei dem Gedanken würgen. Keiner mochte Anchovis, zwei wollten Salami, einer wünschte sich einen Hamburger, und alle waren sich einig, dass sie keine schwarzen Oliven wollten. Joe ließ sie eine Weile streiten und bestellte schließlich eine große Peperonipizza, eine große Käsepizza und eine große Pizza mit Pilzen und Salami.
    Als Keri einen Salat bestellte, starrten sie fünf Paar Kowalski-Augen ungläubig an.
    „Salat?“, fragten alle im Chor.
    „Grünzeug ist gesund.“
    Joe schüttelte den Kopf, wandte sich der Kassiererin zu und sagte: „Wir hätten außerdem gerne eine kleine Pizza Hawaii mit wenig Soße und viel Ananas.“
    Keri lief das Wasser im Mund zusammen, und beinahe kamen ihr die Tränen. Sie hatte diesen Mann fast zwanzig Jahre nicht gesehen. Was hatte es zu bedeuten, dass Joe sie offenbar besser kannte als jeder andere? War sie wirklich so eine Einsiedlerin – oder liebte er sie tatsächlich immer noch?
    Joe erlaubte den Jungs, am Flipper zu spielen, um sie zu beschäftigen. Es dauerte eine Weile, bis das Essen fertig war: Bis dahin überließ er den Kindern so viel Kleingeld, dass es

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