Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
sie ihren Beruf behalten und gleichzeitig mit Joe zusammenbleiben?
    Als sie zurück auf dem Zeltplatz waren, stellte Joe seine Maschine ab und blieb sitzen. Er konnte sich nicht dazu durchringen, am letzten gemeinsamen Lagerfeuer Platz zu nehmen. Und er konnte sich erst recht nicht dazu durchringen, ein letztes Mal mit Keri zusammen in die Hütte zu gehen.
    Während der Rest der Familie die Ausrüstung verstaute, lehnte Keri sich an seinen Kotflügel und legte die Hand auf Joes Knie. „Was ist los mit dir?“
    „Wir haben noch zwei Stunden bis zum Zapfenstreich auf den Trassen“, sagte er. „Spring rauf, wir fahren noch mal raus. Nur wir beide.“
    Sie sah ihn einen Moment lang nachdenklich an, dann zuckte sie mit den Schultern. „In Ordnung. Ich muss nur kurz zum Badehaus.“
    Keri lief los.
    „Fährst du noch mal raus?“, fragte Kevin seinen Bruder. Er machte gerade einen Kontrollgang und sammelte liegen gelassene Handschuhe und Schutzbrillen ein, die die Kinder vergessen hatten.
    „Ja, noch eine kleine Runde.“
    „Fragst du sie?“
    Joe hätte sich beinahe verschluckt. „Mann, Kevin, das waren nur zwei Wochen. Ein bisschen voreilig, oder?“
    Sein Bruder zuckte bloß mit den Schultern, doch Joe schüttelte den Kopf. Zwei Wochen in der Einsamkeit, fernab vom Alltag – das war keine Basis für ein gemeinsames Leben. Oder? Joe musste es wissen. „Meinst du, ich sollte sie fragen?“
    „Keine Ahnung“, erwiderte Kevin. „Vielleicht wartest du besser ab, ob sie dich an das Miststück verkauft, für das sie arbeitet.“
    „Das macht sie nicht.“
    „Hoffst du jedenfalls.“ Kevin sah über Joes Schulter. „Da kommt sie. Haltet euch vom Giftefeu fern, wenn ihr euch nackt im Dreck wälzt.“
    „Sehr witzig.“
    Joe beugte sich vor, damit Keri hinter ihm aufsteigen konnte. Er wartete, bis sie ihren Helm festgeschnallt hatte, wendete die Maschine und gab richtig Gas.
    Sie fuhren einige Kilometer in dieselbe Richtung. Um sie herum war es dunkel, nur hin und wieder konnten sie von Weitem ein erleuchtetes Haus erkennen.
    Joe hatte eine Nebenstrecke gewählt, die zu einem schönen Aussichtspunkt führte, den Keri noch nicht kannte. Schließlich erreichten sie die Anhöhe, und er schaltete den Motor aus. Hier herrschte fast absolute Stille und Dunkelheit.
    Ganz dicht an der Felskante standen Keri und er Hand in Hand und schauten zusammen auf die Lichter der Stadt, die in der Ferne unter ihnen funkelten.
    War dies der richtige Moment? Der große romantische Moment, um sie zu fragen, ob sie ihr Leben in Kalifornien aufgeben und zu ihm zurückkommen wollte? Er musste sie fragen. Wenn er es nicht tat, konnte er sich nicht mehr im Spiegel ansehen.
    Doch sie seufzte und lehnte sich an ihn, sodass er einfach seinen Arm um sie legen musste. Er konnte es nicht riskieren, diesen perfekten Augenblick zu zerstören. Wahrscheinlich würde sie ohnehin Nein sagen, und er wollte ihre letzte gemeinsame Nacht nicht damit belasten.
    Wenn er jetzt den Mund hielt, gab es zumindest noch Hoffnung.
    „Ich könnte für immer hier oben bleiben“, meinte sie leise.
    „Ich wünschte, das ginge“, gab er zurück. „Aber wir müssen leider bald los. Wir schaffen es jetzt schon kaum rechtzeitig zurück zum Zeltplatz, bevor die Nachtruhe beginnt.“
    Sie schlang die Arme um seine Taille und kuschelte sich enger an ihn. Die Worte lagen ihm auf der Zunge:
Kommst du zu mir zurück?
    Joe schluckte sie hinunter und schwieg, während er den Nachthimmel betrachtete. Er hoffte auf eine Sternschnuppe, damit er sich etwas wünschen konnte.
    Wie lange sie dort gestanden hatten, wusste er nicht. Irgendwann seufzte Keri. Woran sie wohl dachte? An morgen? War es für sie genauso bitter, dass sie ihn verlassen musste?
    Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sich aus ihrer Umarmung zu lösen und zurück zum Quad zu gehen. Wenn er jetzt nicht Gas gab, würden sie auf dem Zeltplatz in Teufels Küche kommen, weil sie die Regeln missachtet hatten. Aber das war es dann wert gewesen.
    Er schwenkte seinen Helm in der rechten Hand, während er aufstieg und auf Keri wartete, die noch einen letzten Blick auf die Aussicht warf. Statt jedoch ihren Helm aufzusetzen und aufzusteigen, setzte sie den Fuß aufs Trittbrett und schob ihr Bein zwischen Joe und der Lenksäule hindurch. Schließlich saß sie mit dem Gesicht zu ihm auf seinem Schoß.
    „Wird schwierig, so zu lenken“, witzelte er, aber die Situation erregte ihn.
    Sie waren allein. Es war

Weitere Kostenlose Bücher