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Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt

Titel: Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Myron , Bret Witter
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Anstatt aber wie sonst auf die Kinder einzugehen, ließ Dewey sein Geschenk nicht aus den Augen: einen Kuchen aus Katzenfutter in Form einer Maus. Die »Kuchenglasur« war nicht aus Puderzucker, sondern aus Jean Hollis Clarks Vollmilchjoghurt. (Magerjoghurt konnte Dewey nicht ausstehen.) Die Kinder freuten sich und kicherten. Sogar die Eltern, die weiter hinten standen, lächelten so fröhlich wie die Kinder.

10
Katzenbescherung

    Kurz nach Deweys Geburtstag rückte das näher, was zu Deweys Lieblingsfest werden sollte: Weihnachten. Dazu muss man wissen, dass Weihnachten ein Fest war, das die Bürger von Spencer mit vielen gemeinsamen Aktionen feierten. Die Weihnachtszeit begann bei uns am ersten Dezemberwochenende mit einem Festumzug auf der Hauptstraße. Aus diesem Anlass wurde die Straße mit Lichterketten geschmückt und mit Weihnachtsmusik beschallt. Vor allem aber erschien der Weihnachtsmann höchstpersönlich, um die Wunschzettel der Kinder entgegenzunehmen (und er schaffte das sogar in den wirtschaftlich schwierigen Jahren). Die ganze Stadt war auf den Beinen, alle redeten und lachten durcheinander und umarmten sich, um sich gegenseitig zu wärmen. Die Geschäfte blieben lange auf, hatten ihre Auslagen weihnachtlich dekoriert und boten zusätzlich Kekse und heiße Schokolade an, die gegen die bittere Kälte helfen sollten.
    In den Schaufenstern wurden während dieser Zeit »Lebende Bilder« gezeigt. Einwohner von Spencer setzten sich mit Kostümen in die Schaufenster und spielen bestimmte Szenen nach. Das Parker Museum stellte jedes Jahr »Weihnachten bei den Siedlern« dar. In anderen Fenstern wurden Weihnachtsszenen aus den 1950er-Jahren gezeigt, komplett mit Hula-Hop-Reifen und anderem typischem Spielzeug aus dieser Zeit. Es gab auch Fenster mit Krippenszenen oder voller Kinderspielzeug.
    An der Ecke First Avenue und Fifth Street, am unteren Ende der Hauptstraße, fand der alljährliche Weihnachtsbaum-Schmückwettbewerb statt. Weil dies Deweys erstes Weihnachten war, hatte sich auch die Bücherei beteiligt. Unser Baum war natürlich mit Bildern von Dewey geschmückt. Außerdem hingen in seinen Ästen flauschige Plüschkätzchen und Girlanden aus rotem Wollfaden. Als Geschenke lagen unter dem Baum Bücher wie Der Kater mit dem Hut oder Der gestiefelte Kater , die mit schönen roten Schleifen verziert waren. Es gab keine offizielle Prämierung, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass unser Baum in jenem Jahr der prachtvollste war.
    Für Dewey begann die schönste Zeit am Montag nach dem Weihnachtsumzug, denn da holte ich immer den Weihnachtsschmuck aus dem Lagerraum. Cynthia Behrends und ich kamen an diesem Morgen früher, um unseren großen, künstlichen Tannenbaum aufzustellen und zu schmücken. Cynthia meldete sich immer freiwillig, wenn Hilfe gebraucht wurde, aber dieses Mal ahnte sie nicht, worauf sie sich eingelassen hatte. Denn als wir den langen, schmalen Karton mit dem Plastikbaum vom obersten Regalbrett herunterholten, hatten wir Gesellschaft.
    »Dewey ist heute Morgen ziemlich aufgeregt«, stellte sie fest. »Irgendwie scheint ihm dieser Karton zu gefallen.«
    »Vielleicht mag er auch den Geruch von Plastik.«
    Ich konnte sehen, wie seine Nase neunzig Gerüche in der Minute einsog und sich seine Gedanken geradezu überschlugen.
    Kann es sein , dachte er bestimmt, dass Vicki tatsächlich das größte und am köstlichsten duftende Gummiband all die Monate versteckt gehalten hat?
    Als wir den Baum aus seiner Verpackung zogen, sah ich, wie Dewey förmlich der Unterkiefer herunterklappte.
    Es ist kein Gummiband. Es ist noch viel, viel besser!
    Dewey sprang jeden Ast an, den wir hervorholten. Er wollte an jedem Plastikteil riechen, es mitnehmen und darauf herumkauen.
    »Dewey, gib das sofort zurück!«, schimpfte ich.
    Er würgte ein paar Plastiktannennadeln hoch und spuckte sie auf den Fußboden. Als Cynthia den nächsten Ast herausziehen wollte, sprang er in den Karton.
    »Sofort raus da, Dewey!«
    Cynthia zog ihn heraus, doch eine Sekunde später war er wieder drin. An seiner Nase klebte eine Plastiktannennadel. Dann verschwand sein Kopf in der Verpackung.
    »Nein, Dewey, so geht das nicht. Willst du mich denn nicht den Rest vom Baum rausholen lassen?«
    Die Antwort war offenbar nein, denn Dewey rührte sich keinen Millimeter.
    »Es reicht, Dewey, raus da! Raus!«, sagte Cynthia und packte sein Hinterteil. »Du wirst dir noch ein Auge ausstechen.«
    Dewey gab nach und sprang rückwärts,

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