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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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erfuhr.
    »Aye, ich bin auf der Suche nach meiner Schwester, meiner Zwillingsschwester Keira«, sagte sie. »Vor etlichen Monaten ist ihr Mann gestorben, und seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört. Nichts bis auf einige sehr beunruhigende Gerüchte. Ihr Mann sei grausam ermordet worden, hieß es; ein übler Bursche habe ihr Land an sich gerissen, sie sei schlimm verwundet worden und geflohen, vielleicht aber auch gestorben oder in den Kerker geworfen worden. Eine düstere Geschichte nach der anderen kam uns zu Ohren.«
    »Ist denn keiner von deinen Leuten losgezogen, um die Wahrheit herauszufinden?«
    »Doch, natürlich. Als der Erste nicht zurückkehrte, zog ein Zweiter los. Er kehrte zurück, lebte aber nur noch so lange, um uns zu sagen, das Keira lebt und auf der Flucht ist. Doch ihr Land ist offenbar von einem wahren Teufel in Besitz genommen worden.«
    »Und dann bist du losgezogen, um sie zu finden?« Gregor stand auf, um nicht dem starken Drang nachzugeben, sie in die Arme zu schließen.
    Alana starrte ihn an. Er trug nur seine Unterhosen. Als er sich streckte, beobachtete sie das Spiel seiner starken Rückenmuskeln und ergötzte sich an seinen langen, wohlgeformten, sehnigen Beinen. Ihr war, als wäre ihr Fieber zurückgekehrt. Sie musste an sich halten, um nicht leise zu protestieren, als er anfing, sich anzuziehen. Es war ein derartiges Vergnügen, diesen Mann zu betrachten, dass es ihr wie eine Sünde vorkam, seine Schönheit zu bedecken. Nur mit Mühe gelang es ihr, ihre wollüstigen Gedanken beiseitezuschieben und sich wieder auf das anstehende Problem, die Suche nach Keira, zu konzentrieren.
    »Meine Brüder Artan und Lucas beschlossen, Keira zu suchen«, erklärte sie. »Ich wollte sie begleiten. Schließlich ist Keira meine Zwillingsschwester. Sie würde mich bestimmt gern in ihrer Nähe haben wollen, vor allem, wenn sie verletzt ist. Doch meine Brüder wollten mich nicht mitnehmen. Deshalb habe ich mich heimlich davongeschlichen und bin ihnen gefolgt. Ich wollte mich zu ihnen gesellen, sobald wir weit genug von zu Hause entfernt wären. Dann hätten sie mich nicht mehr zurückschicken können.«
    Das war zwar nicht die volle Wahrheit, doch sie musste auf der Hut sein. Um Zwillinge rankte sich viel Aberglaube. Es kam häufig vor, dass Eltern den zweitgeborenen Zwilling aussetzten oder sogar eigenhändig umbrachten. Unsinnige Ängste bekamen Nahrung, wenn die Leute erfuhren, wie eng die Bindung zwischen zwei Menschen sein konnte, die gemeinsam im Mutterleib herangewachsen waren. Wenngleich Alana bislang an Gregor keine Anzeichen solch törichter Ängste entdeckt hatte, war sie doch zu feige, um ihn auf die Probe zu stellen.
    Gregor legte Holz nach und wärmte den gestrigen Eintopf auf. »Und dann hast du die Spur deiner Brüder verloren?«
    »Aye«, gab Alana zerknirscht zu.
    »Wenn man bedenkt, welchen Gefahren sie entgegenreiten, sollte es dich wahrhaftig nicht wundern, dass sie dich nicht mitnehmen wollten.«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sein Blick verriet, dass sie sich seiner Meinung nach wie ein törichtes Weib benommen hatte, das sich von ihren Gefühlen hatte leiten lassen und nicht von der Vernunft. Alana biss sich auf die Lippen und atmete ein paar Mal tief durch, um ihre wachsende Wut zu bändigen. In Anbetracht des Ärgers, den sie sich aufgehalst hatte, hielt der Mann seine Meinung wahrscheinlich für völlig gerechtfertigt. Sie war versucht, ihn darauf hinzuweisen, dass auch er, ein großer starker Mann, in dieselbe Falle getappt war. Doch sie zügelte ihre Zunge. Ihr war klar, was der harte Zug um seinen Unterkiefer zu bedeuten hatte, und dass ein Streit ihr nur heftige Kopfschmerzen einbringen würde.
    »Keira ist in Nöten. Es ist meine Pflicht, an ihrer Seite zu sein«, war alles, was sie erwiderte.
    Gregor konnte zwar ihr Bedürfnis verstehen, bei der Suche nach ihrer Schwester zu helfen, doch er fand immer noch, dass sie sich tollkühn verhalten hatte. Vielleicht fand sie das ja auch selbst, doch bestimmt würde sie sich lieber den Arm abhacken, als das zuzugeben. Aber es brachte ihm nichts ein, wenn er sich jetzt mit ihr darüber stritt. Viel interessanter war, wer sie war und was sie vorhatte, wenn sie den Gowans entkommen waren.
    »Fühlst du dich kräftig genug, um dich anzuziehen?«, fragte er. Er wollte sein Verhör erst nach dem Frühstück fortsetzen.
    »Aye«, erwiderte sie. Sie hoffte, dass ihre Kraft zumindest so lange reichen würde, bis sie sich

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