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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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konnte als er.
    Es war einfach zu früh, sagte er sich, während sein Atem sich langsam beruhigte und der harte Knoten der Begierde in ihm sich allmählich löste. Alana stammte aus gutem Hause, und ihre Unerfahrenheit beim Küssen zeigte, dass sie noch unberührt war. Er wollte sie nicht allzu heftig bedrängen. Ihr Verlangen war völlig neu für sie. Es gegen sie zu verwenden, würde bestimmt eher Schaden anrichten als Nutzen bringen. Er musste sie sanft verführen und ihr beibringen, die Leidenschaft zu genießen. Allerdings war er sich nicht sicher, ob er geschickt genug war, Alana solche Dinge zu lehren. Die Frauen, mit denen er bislang zu tun gehabt hatte, waren weder unberührt noch schüchtern gewesen. Doch mit dem süßen Geschmack ihres hitzigen Kusses auf den Lippen war er überaus bereit, diese Fertigkeit zu erlernen.
    »Tut mir leid, Mädchen«, murmelte er und rollte von ihr herunter.
    »Es tut dir leid?« Für Alana war sein Bedauern wie ein Schlag ins Gesicht.
    »Aye, ich habe die Beherrschung verloren.« Er wagte es, ihr einen raschen Kuss auf die Wange zu drücken. »Du bist ein hübsches Mädchen, und ich wollte zu gern herausfinden, wie du schmeckst. Es war nicht richtig von mir, dir einen Kuss zu rauben, als du noch nicht richtig wach warst und noch wegen eines bösen Traums gezittert hast.«
    Sie atmete erleichtert auf und schob den Schmerz, den seine Entschuldigung in ihr ausgelöst hatte, resolut zur Seite. Einen Moment lang hatte sie befürchtet, er wolle sich entschuldigen, weil er es mit seinem Kuss gar nicht auf sie abgesehen hatte, sondern einfach nur auf den warmen Frauenkörper an seiner Seite, ohne recht zu wissen, wer es war. Das hätte bedeutet, dass ihre Ahnung nur ihrer Fantasie entsprungen wäre. Obgleich ihr die Vorstellung, dass sie seine Empfindungen fühlen konnte, ein wenig unheimlich war, wäre sie doch sehr enttäuscht gewesen, wenn sie sich geirrt hätte. Aber seine Entschuldigung, weil er sie geküsst hatte, als sie kaum wach gewesen war, konnte sie akzeptieren, auch wenn er nicht sehr schuldbewusst aussah.
    »Aye, es war ein sehr schlimmer Traum«, sagte sie leise, denn sie wusste nicht recht, was sie zu der ganzen Begebenheit sagen sollte. Sie bereute den Kuss jedenfalls keineswegs und wollte Gregor jetzt nicht brüskieren, indem sie das Falsche sagte.
    »Hast du von deiner Schwester geträumt?«, fragte er.
    Alana überlegte seufzend, ob sie ihm sagen sollte, dass er aufhören solle, ihr Haar zu streicheln. Schließlich beschloss sie, zu tun, als ob eine solche Liebkosung etwas ganz Normales wäre. Es fühlte sich gut an, und sie wollte nicht, dass er damit aufhörte. »Aye. Keira schwebte in Gefahr. Ein Mann hat sie bedroht. Von ihm ging etwas derartig Böses aus, dass es mich furchtbar erschreckt hat.« Sie verzog das Gesicht. »Es gab noch eine andere Person, jemanden, der versuchte, Keira zu helfen. Ein junges Mädchen. Doch der Mann stieß sie einfach weg. Er legte die Hand um Keiras Hals und begann, sie zu würgen. Ich konnte ihre Angst schmecken, ja sogar ihre wachsende Atemnot spüren«, fügte sie tonlos hinzu.
    Gregor war verblüfft, wie lebhaft Alana ihren Traum schilderte. Es kamen keine fantastischen Ereignisse, Vorzeichen oder Dämonen, geboren aus einer verborgenen Angst, darin vor, wie es in Träumen oft der Fall ist. Dieser Traum klang eher wie eine Vision, wie ein Blick in die Zukunft.
    Ihm fielen einige der Dinge ein, die man sich über die Murrays erzählte. Es hieß, viele von ihnen hätten außergewöhnliche Gaben, angefangen von heilenden Händen bis hin zur Hellsichtigkeit. Außerdem war Alana Teil eines Zwillingspaares. Auch in seinem Klan gab es mehrere Zwillinge. Er wusste, dass sie manchmal ohne ein Wort Gedanken des jeweils anderen lesen oder seine Gefühle spüren konnten.
    Doch offenbar wollte Alana keine solche Gabe für sich in Anspruch nehmen, und Gregor war im Grunde froh darüber. Solche Dinge waren ihm nicht ganz geheuer, selbst wenn er nicht glaubte, dass der Teufel dabei die Hand im Spiel hatte. Wahrscheinlich war die Angst, die manche Leute angesichts solcher Fähigkeiten befiel, auch der Grund, warum Alana so vorsichtig war. Bei diesem Gedanken merkte er, dass es ihm nicht gefiel, wenn Alana etwas vor ihm verbarg. So etwas sollte sie nicht vor ihm geheim halten, egal, wie beunruhigend es für ihn sein mochte. Er hoffte nur, dass Alanas Gabe, falls sie denn eine hatte, sich ausschließlich auf ihre Zwillingsschwester bezog. Wenn

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