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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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legst du dich nicht auf einen Tag fest?«
    »Weil ich sicher sein will, dass du stark genug bist, und dass es am ersten Tag unserer Wanderschaft nicht regnet.«
    »Aha, ein guter Plan«, murmelte sie, dann kehrte sie ihm den Rücken zu.
    »Vielen Dank«, meinte er gedehnt.
    »Man sollte immer einen Plan haben.«
    »Hast du einen gehabt, als du deinen Brüdern gefolgt bist?«
    »Aye.« Sie kraulte dem Kater, der sich an ihre Brust geschmiegt hatte, die Ohren. »Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich wollte ihnen folgen, bis wir so weit von zu Hause weg waren, dass sie mich nicht mehr zurückschicken konnten. Und dann wollte ich mich zu ihnen gesellen und gemeinsam mit ihnen nach Keira zu suchen.«
    Gregor verkniff sich die Bemerkung, dass diese Wiederholung ihren Plan nicht vernünftiger machte. »Warum hast du denn gedacht, dass sie deine Hilfe brauchen?«
    »Weil ich mit Keira in Verbindung stehe. Ich bin mir sicher, dass ich sie finden kann.«
    »Natürlich – deine Träume.«
    »Aye, und – und auch ein Gefühl, etwas, das an meinem Herzen zieht. Keira und ich haben in unserer Kindheit immer gewusst, wo die andere steckte. Dieses Gefühl ist nie ganz verschwunden, selbst dann nicht, als sie heiratete und nach Ardgleann zog. Die Gerüchte, dass sie verletzt sei, haben mich nicht überrascht. Ich habe ihren Schmerz gefühlt; ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt. Zuerst dachte ich, sie sei nur betrübt, aber es war mehr, und ich bereue es zutiefst, dass ich nicht sofort gehandelt habe, als ich diese Empfindung hatte.« Seufzend schloss sie die Augen. Sie spürte, wie der Schlaf sie wieder übermannte. »Aber es hätte nichts geändert«, murmelte sie. »Niemand hat auf mich gehört. Auch nicht, als ich ihnen versicherte, dass ich Keira finden könnte.«
    »Eine seltsame Haltung, die deine Leute da an den Tag legten, zumal doch viele von ihnen merkwürdige Gaben haben.«
    »Das finde ich auch. Es kommt mir vor, als treibe das Schicksal ein seltsames Spiel mit mir. Diejenigen, die auf mich hätten hören sollen, taten es nicht. Ich habe die Spur meiner Brüder verloren, obwohl ich eine ausgezeichnete Fährtenleserin bin. Und obwohl ich hervorragend hören kann und immer spüre, wenn Gefahr in Verzug ist, sind die Gowans direkt an mein Lagerfeuer geritten, ohne dass ich sie bemerkte. Und obendrein fiel es ihnen überhaupt nicht schwer, mich einzufangen, obwohl ich sehr schnell und ausdauernd rennen und mich im kleinsten Schatten verstecken kann. Auf jedem meiner Schritte lauerte Ärger. Noch nie haben sich mir so viele Hindernisse und Stolpersteine in den Weg gestellt.«
    Gregor hegte nicht den geringsten Zweifel an den Fähigkeiten, die Alana geschildert hatte. Er hatte sie rennen sehen und wusste, dass sie nicht nur flink, sondern auch ausdauernd war. Wäre er abergläubisch gewesen, hätte er geglaubt, dass eine unsichtbare Hand sie wie eine Schachfigur lenkte und alles tat, um sie auf einen bestimmten Pfad zu bringen. Doch dann schüttelte er den Kopf. Er weigerte sich, derart abergläubischen Vorstellungen anzuhängen. Alana hatte einfach nur Pech gehabt.
    »Keira könnte überall sein«, meinte er, um das Thema wieder auf ihr ursprüngliches Problem zu lenken. »Sie war verletzt und hatte Angst, als sie Ardgleann verließ. Woher willst du wissen, wo sie sich versteckt hat?«
    »Unsere Verbindung, weißt du noch?«, erwiderte Alana schläfrig. »Wie weit konnte sie in ihrem Zustand gehen? Sie hat bestimmt versucht, die Grenzen von Ardgleann hinter sich zu lassen, doch sehr viel weiter kann sie nicht gekommen sein. Wenn wir uns in Richtung Scarglas aufmachen, werde ich sie bestimmt spüren, auch wenn ich nicht weiß, warum ich mir so sicher bin. Ich bin es einfach tief in mir.«
    Gregor wollte ihre Gewissheit nicht in Frage stellen. Sie hatte vor, dieselbe Richtung einzuschlagen wie er – nach Scarglas. Obwohl er sich noch nicht absolut sicher war, dass diese Frau seine Schicksalsgefährtin war, schwanden seine Zweifel von Tag zu Tag. Er wollte sie nach Scarglas bringen, und wahrscheinlich wollte er sie dann auch dort behalten.
    Er hob den Kopf und spähte über ihre Schulter. Als er sah, dass sie eingeschlafen war, musste er leise lächeln. Sie hatte ihren schlanken Arm beschützend um den Kater gelegt, und das Tier schmiegte sich an ihre Brüste. Gregor lehnte sich vorsichtig an ihren Rücken und grinste breit, als er spürte, wie sich ihr Hinterteil an seine noch immer schmerzlich pochenden Lenden

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