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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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drängte. Es würde eine lange Nacht werden. Wenn irgend möglich, wollte er am nächsten Morgen aufbrechen. Es würde ihn bestimmt um den Verstand bringen, wenn er noch sehr viel länger allein mit Alana in diesem Häuschen lebte, die ganze Nacht an sie geschmiegt, den ganzen Tag in ihrer Nähe, und nichts, um sich abzulenken. Es war Zeit, heimzukehren.

7
    »Wir können den Kater nicht mitnehmen, Alana.«
    »Wir können den armen Burschen nicht zurücklassen. Gregor. Das wäre zu grausam.«
    Gregor starrte den Kater an, der zu Alanas Füßen kauerte, sich an ihre Wade lehnte und schnurrte. Das Tier ist wirklich schlau, es hat sich die richtige Verbündete ausgesucht, dachte er. Auch ihm hatte die Vorstellung, den Kater hierzulassen, nicht behagt. Da sein voriger Besitzer ihn offenbar wie ein Haustier gehalten hatte, würde er es alleine wohl kaum schaffen. Dennoch hatte er sich mit der traurigen Tatsache abgefunden, dass es nicht anders ging. Vor ihnen lag ein langer, harter Weg, den sie zu Fuß zurücklegen mussten, zweifellos verfolgt von den Gowans. Auf eine solche Reise konnte man ein Tier unmöglich mitnehmen. Doch Alana und der Kater waren offenbar anderer Meinung.
    »Ein Kater kann eine solche Reise nicht mitmachen«, startete er noch einen letzten Versuch.
    »Nun, möglicherweise verlässt er uns unterwegs. Mir ist klar, dass wir keine Zeit auf der Suche nach ihm vergeuden können, aber wir können es doch wenigstens probieren, ihn mitzunehmen. Ich werde aus einer Decke eine Schlaufe formen, in der ich ihn tragen kann. Dann müssen wir uns nicht sorgen, ob er mit uns Schritt hält.«
    »Ich mache mir eher Sorgen, dass die Gowans uns erwischen.«
    Sie bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick und sah sogar besorgt auf den Kater, als fürchte sie, Gregors kaltherzige Bemerkung habe das Tier gekränkt. Doch der Kater wirkte eher zufrieden als gekränkt.
    Gregor musste sich ein Lächeln verkneifen. Dennoch fuhr er fort: »Leute nehmen Katzen nicht auf eine Reise mit.«
    »Doch, das tun sie. Meine Cousine Gillyanne nimmt ihre Katzen überallhin mit. Und meine Tante Elspeth reist auch stets mit einer Katze. Das ist gar nicht so ungewöhnlich.«
    Gregor war klug genug, nicht zu bemerken, dass etwas noch lange nicht normal war, nur weil ihre Verwandten es so handhabten. »Dann musst du mir aber hier und jetzt versprechen, dass wir keine Zeit damit vergeuden werden, auf das Tier zu warten oder es zu suchen. Zumindest nicht, solange wir uns noch auf dem Land der Gowans befinden. Wegen einem Kater will ich wahrhaftig nicht wieder in dieses Loch gesteckt werden.«
    »Einverstanden. Er ist bestimmt ein braver Reisebegleiter.«
    Kopfschüttelnd half Gregor ihr, eine Decke so zu verknoten, dass sie eine Schlaufe vor ihrer Brust bildete. Es wunderte ihn ein wenig, als der Kater sich in aller Seelenruhe in die Schlaufe verfrachten ließ. Da Alana auch ihren Beutel und ein paar Vorräte tragen wollte, nahm Gregor sich vor, sie gut zu beobachten. Sie war erst vor vier Tagen von einem schweren Fieber genesen, und er wollte sie nicht überstrapazieren.
    Sie machten sich auf den Weg. Erst nach etlichen Meilen gab Gregor seinem Drang nach und musterte Alana eingehend. Sie ging festen Schrittes neben ihm und zeigte kein Anzeichen von Schwäche. Der Kater saß behaglich in der Schlinge. Sein Kopf ragte aus den Falten, und er blickte nach vorn. Weder der Kater noch Alana schienen es seltsam zu finden, so zu reisen. Gregor wandte rasch den Blick ab. Er fürchtete, vor Lachen nicht mehr weiterlaufen zu können, wenn er länger hinsah.
    Er überlegte, ob er selbst vielleicht auch ein wenig seltsam war. Alles in ihm sagte ihm, dass diese kleine Frau die Richtige für ihn war. Selbst wenn er an ihre Schwächen dachte – ihre Angst vor der Dunkelheit oder vor Höhen, zum Beispiel –, fiel ihm sofort ein, dass sie diesen Ängsten stets die Stirn geboten hatte. Aye, sie war klein, aber sie war auch stark und zäh. Das Fieber hatte sie nur ein paar Tage ans Bett fesseln können, und es schien keinerlei Spuren hinterlassen zu haben.
    Im Grunde fiel ihm rein gar nichts ein, was die Anziehung schmälerte, die er ihr gegenüber verspürte. Alana war zwar völlig anders als all die Frauen, mit denen er bislang zu tun gehabt hatte, aber gerade diese Unterschiede machten sie umso reizvoller. Trotz des ungestillten Verlangens, das ihm schwer zu schaffen machte, fühlte er sich in ihrer Anwesenheit wohl und vertraute ihr. So war es ihm noch bei

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