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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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nicht einmal heucheln, als er aufstand und sich den Staub aus den Kleidern klopfte; er war tatsächlich ziemlich gekränkt. »Ich werde dich jetzt nicht fragen, was du eigentlich von mir hältst, wenn du mir so etwas vorwirfst. Deine Antwort würde mich vermutlich nur noch mehr ärgern. Deshalb werde ich dich jetzt ein Weilchen allein lassen und Feuerholz holen. Mit etwas Glück finde ich auch noch etwas zu essen.«
    Alana bekam ein schlechtes Gewissen, als sie ihn davongehen sah. Dann mahnte sie sich streng, nicht so töricht zu sein. Vielleicht war er ja nicht der kaltherzige Lüstling, wie sie es hatte durchklingen lassen, aber er wollte sie auf alle Fälle verführen. Sie stand auf und suchte sich ein stilles Örtchen, dann wusch sie sich und beschloss dabei, sich nicht bei ihm zu entschuldigen. Sie war im Recht, wenn sie sich über seine Verführungsversuche ärgerte. Wenn ihm ihre Vermutung nicht gefiel, dann sollte er ihr seine Motive offen nennen. Im Grunde wünschte sie sich das sogar sehr, denn es würde ihr helfen, mit ihrem Verlangen nach ihm richtig umzugehen.
    Am Ende ihrer Mahlzeit – Gregor hatte ein Kaninchen erlegt – war Alana um eine weitere Erfahrung reicher: Dieser Mann verstand es ausgezeichnet, zu schmollen. Sie stand schon kurz davor, sich bei ihm zu entschuldigen, um die Kälte zwischen ihnen zu vertreiben, als er endlich anfing, sich wieder so zu verhalten wie vor ihrem Streit. Erleichtert beklagte sie sich nicht, als er nur ein Lager neben der kleinen Feuerstelle herrichtete. Es war ihr schon zur Gewohnheit geworden, dass Gregor sich im Schlaf eng an ihren Rücken schmiegte, und der Kater sich an ihrer Brust zusammenrollte. Erschöpft von dem langen Tag kuschelte sie sich an Gregor, legte einen Arm um den Kater und schlief ein.
    Gregor seufzte, als er spürte, wie sich Alana entspannte. Ihr köstlich gerundetes Hinterteil presste sich an seine Lenden, führte ihn in Versuchung und hielt sein Verlangen wach. Er war ein bisschen enttäuscht, dass sie sich für ihren Vorwurf, er würde sie nur benutzen wollen wie eine billige Hure, nicht entschuldigt hatte. Aber in gewisser Weise war er selbst schuld daran; denn er hatte ihr noch mit keinem Wort zu verstehen gegeben, was er für sie empfand.
    Alana fand sich nicht begehrenswert, und deshalb fragte sie sich, warum er sie so begehrte. Das hatte er schon vor etlichen Tagen erkannt an der Art, wie sie von sich sprach. Er würde sich mehr ins Zeug legen müssen, um sie davon zu überzeugen, dass er sie äußerst begehrenswert fand. Einfach mit ihr zu schlafen würde nicht reichen, egal, wie köstlich es werden würde. Wenn er den Preis gewinnen wollte, nach dem er sich verzehrte, musste er mehr tun, als nur ihren Körper zu befriedigen. Er musste ihren Kopf und ihr Herz gewinnen. Das erforderte gewiss ein gutes Stück Arbeit. Doch als er die Wange an ihre weichen Haare presste und die Hand sachte auf ihre Brüste legte, beschloss er, dass dieser Aufwand sich lohnte.

8
    Was für ein hübsches kleines Dorf, dachte Alana, als sie auf einem Hügel neben Gregor stand und auf die Ansammlung ordentlicher kleiner Häuser hinunterblickte. Innerlich seufzend gestattete sie Gregor, den Arm um sie zu legen und sie an sich zu ziehen. Sie wusste natürlich, worauf er mit seinen ständigen Berührungen und Küssen hinauswollte: Er versuchte noch immer, sie zu verführen, und es sah ganz danach aus, als wäre er in absehbarer Zeit erfolgreich. Im Grunde war es entmutigend, dass sie nach nur vier Tagen kurz davor stand, seinen Verführungskünsten zu erliegen. Eigentlich hatte sie immer gedacht, dass ein Mann, selbst wenn er so gut aussah wie Gregor, mehr bieten müsste als hübsche Worte und hitzige Küsse, um sie dazu zu bringen, ihm ihre Tugend zu schenken. Doch offenkundig war das ein trauriger Trugschluss gewesen.
    Karl der Große maunzte leise, und Alana kraulte ihm geistesabwesend die Ohren. Sie musterte Gregor, der das Dorf mit finsterem Blick betrachtete. Offenbar war er nicht erpicht darauf, es zu betreten. Sie hatten beide noch ein wenig Geld, das sie eingenäht in ihren Kleidern vor den Gowans gerettet hatten. Alana verstand nicht, weshalb Gregor zögerte. Eine Übernachtung in einem Gasthaus und den Kauf von ein paar Vorräten konnten sie sich auf jeden Fall leisten, und auf dem Land der Gowans befanden sie sich vermutlich auch nicht mehr. Schließlich waren sie bereits seit vier Tagen unterwegs, und allem Anschein nach waren die Gowans nicht so

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