Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
weiter. »Ruf mich, wenn du etwas brauchst.«
    Er hätte es gebraucht, dass sie zurückkam und das Versprechen hielt, das sie in ihren Kuss gelegt hatte. Gregor war enttäuscht und verwirrt. Noch nie war Alana so kühn gewesen. Nie hatte sie einen Schritt von sich aus gemacht. Immer hatte er sie sanft dazu bringen müssen, sich seinen Umarmungen nicht zu entziehen oder sich einen Kuss rauben zu lassen. Doch dieser Schritt gerade eben war nicht nur kühn, sondern auch sehr groß gewesen. Sein Blut brannte noch von der Hitze ihres Kusses. Er hatte auf eine Leidenschaft und ein Feuer hingewiesen, die er zu gern weiter ausgekostet hätte. Mit diesem Kuss hatte sie ihm zu verstehen gegeben, dass sie zu weiteren Schritten bereit war; dessen war er sich ganz sicher.
    Vorsichtig richtete er sich auf. Bei jeder Bewegung brannte die Wunde an seiner Seite, aber immerhin wurde ihm nicht mehr schwindelig. Dennoch musste er sehr zu seinem Verdruss zugeben, dass er nicht in der Verfassung war, Alanas Einladung anzunehmen. Doch trotz seiner Schwäche reichte schon allein der Gedanke, endlich mit Alana schlafen zu dürfen, um ihn vor Begierde steinhart werden zu lassen. Ihm war, als hätte er jahrelang auf sie gewartet, nicht nur diese eine Woche.
    Er schleppte sich ein paar Meter vom Lager weg, stützte sich an einen Baum und erleichterte sich. Dann wartete er, bis er wieder die Kraft hatte, zu seinem Bett zurückzukehren. Er sah sich um und lauschte sorgfältig. Nichts wies darauf hin, dass sich noch jemand in dieser Gegend aufhielt. Waren sie endlich in ein Gebiet gelangt, in das sich die Gowans nicht vorwagten? Es hätte ihn sehr gefreut. Zum einen hatte er es satt, ständig nach ihnen Ausschau zu halten, zum Zweiten brauchte er noch ein Weilchen, um wieder zu Kräften zu kommen. Und zum Dritten wollte er zu gern ein paar Tage zwischen den Decken verbringen und der Einladung von Alanas Kuss Folge leisten.
    Schließlich hatte er das Gefühl, lange genug ausgeruht zu haben, um es zu den Decken zurückzuschaffen. Als er dort angekommen war, zitterten seine Beine so heftig, dass nur der Gedanke an seine Wunde ihn davon abhielt, sich einfach fallen zu lassen. Er ließ sich ächzend nieder und versuchte, den brennenden Schmerz in seiner Seite zu ignorieren. Wehmütig musste er sich eingestehen, dass es wahrscheinlich doch noch einen oder zwei Tage dauern würde, bis er wieder stark genug war für das, was er mit Alana vorhatte.
    »Ich kann es kaum glauben, dass das geklappt hat«, wisperte Alana und starrte ehrfürchtig auf die drei Fische, die sie gefangen hatte.
    Beim Holzsammeln hatte sie einen Bach entdeckt. Er war nicht sehr breit und an mehreren Stellen leicht zu überqueren. Dennoch war er tief genug, dass sich dort Fische tummelten. Zuerst hatte sie sich nur am Murmeln des Wassers erfreut, dann hatte sie den frischen, kühlen Geschmack genossen und dabei die Fische entdeckt. Vor etlichen Jahren hatte ihr Cousin Logan ihr gezeigt, wie man einen Fisch mit der Hand fangen konnte, und er hatte ihr auch erklärt, welche Fische besonders schmackhaft waren und wie man sie zubereitete. Die Fische hier sahen schmackhaft aus, obgleich ihr der Name dieser Geschöpfe entfallen war.
    Ihr Erfolg hatte sie nicht nur überrascht, sie war auch sehr stolz auf sich. Selbst die Tatsache, dass ihre Hände und Beine erst allmählich anfingen, wieder etwas wärmer zu werden, schmälerte ihre Freude über diese Leistung nicht. Nur der Anblick der armen Dinger, die noch lange nach Luft geschnappt hatten, als sie auf dem Boden lagen, hatte ihren Jubel ein wenig gedämpft. Aber ihr Magen kannte offenbar keine Gnade. Er knurrte schon in Vorfreude auf die köstliche Mahlzeit. Der Hunger hatte eine geschickte Jägerin aus ihr gemacht.
    »Oh, Karl, wage es bloß nicht!«, sagte sie, als sich der Kater an die Fische heranpirschte. »Du bekommst deinen Anteil, wenn die Fische gebraten sind. Ich finde, Gregor sollte das Säubern übernehmen. Das ist nicht sehr anstrengend und sollte seine Wunde nicht allzu sehr belasten.«
    Karl setzte sich neben die Fische und peitschte mit dem Schwanz so heftig hin und her, dass er das Laub aufwirbelte.
    »Spar dir deine schlechte Laune, mein Junge. Ich habe doch gesagt, dass du etwas davon abbekommst, aber nicht jetzt.«
    Alana steckte ihre Beute in den kleinen Beutel, den sie mitgenommen hatte in der Hoffnung, beim Holzklauben auch noch etwas Nahrhaftes zu finden. Unterwegs hatte sie bereits an verschiedenen Stellen Holz

Weitere Kostenlose Bücher