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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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aufgeschichtet, das sie nun auf dem Heimweg in aller Ruhe einsammeln konnte. Sie verknotete den Beutel, hängte ihn sich über die Schulter, nahm den ersten Holzstapel hoch, an dem sie vorbeikam, und lief zum Lager zurück. Der Kater folgte ihr auf dem Fuß. Er ließ sie kaum aus den Augen. Sie wusste nicht recht, ob sie das rühren oder argwöhnisch machen sollte. Das abergläubische Unbehagen, das sie kurz befiel, schüttelte sie jedoch rasch wieder ab. Im Grunde war sie zu klug, um an solch törichte Sachen zu glauben. Stattdessen richtete sie ihre Gedanken auf Gregor.
    »Ach Karl, ich fürchte, ich werde mich bald zu einer großen Närrin machen«, erklärte sie dem Kater.
    Karl schlug mit der Vorderpfote nach einem Blatt, das langsam zu Boden segelte.
    »Aye, eine Närrin, die mit Katzen redet und ihre wohlbehütete Unschuld einem Mann schenken will, der sie vielleicht niemals so lieben wird wie sie ihn.«
    Karl blieb stehen und schärfte die Krallen an einem Baumstamm.
    Alana seufzte. Wie gern hätte sie jetzt mit einer ihrer Verwandten geredet! Doch da viele von ihnen eine romantische Vergangenheit hatten, würden sie ihr wahrscheinlich nur raten, das zu tun, was sie vorhatte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als Gregor zu ihrem Geliebten zu machen und zu hoffen, dass sein Verlangen auch den Samen der Liebe barg.
    Hitzige Vorfreude stieg in ihr auf bei dem Gedanken, mit Gregor zu schlafen. Ihr war klar, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Es war zwar ein enormes Risiko, und vielleicht würde sie am Ende allein dastehen. Vielleicht würde sie niemand mehr heiraten wollen, aber das war ihr egal. Sie liebte Gregor, sie wollte ihn haben, sie brauchte ihn. Einmal in ihrem Leben würde sie genau das tun, was sie wollte. Sie konnte nur hoffen, dass die Folgen nicht allzu schwerwiegend waren und sie ihre Eltern nicht allzu sehr enttäuschte.
    Als sie ins Lager kam, richtete sich Gregor mühsam auf und zuckte immer wieder schmerzerfüllt zusammen. Ihr würde also genügend Zeit bleiben, sich auf den großen Schritt, den sie tun wollte, vorzubereiten. Sie legte das Holz neben das Feuer, dann holte sie die Fische aus dem Sack und zeigte sie Gregor.
    »Wie hast du die denn erwischt?«, fragte er verblüfft.
    Sein Erstaunen wuchs, als sie ihm erzählte, wie sie es geschafft hatte. Wortlos nahm er das Messer, das sie ihm in die Hand drückte, und säuberte die Fische. Währenddessen schürte Alana das Feuer und suchte einen passenden Stock, um ihren Fang darauf zu braten. Sich von Alana Murray versorgen zu lassen, könnte sich als eine sehr erniedrigende Erfahrung erweisen, beschloss Gregor. Er selbst hatte es noch nie geschafft, einen Fisch mit der Hand zu fangen, geschweige denn drei.
    »Woher hast du die Fische überhaupt?«, fragte er schließlich.
    »Es gibt einen hübschen kleinen Bach nicht weit von hier«, erwiderte sie. »Das Wasser schmeckt gut, auch wenn es ein bisschen kälter ist, als mir recht ist. Im Übrigen habe ich auf meinem kleinen Ausflug weder die Gowans noch sonst jemanden gesehen.«
    Gregor nickte. »Ich glaube, wir haben sie wirklich abgeschüttelt. Auf unserer Flucht haben wir offenbar eine Grenze überschritten, die sie nicht übertreten wollen.«
    »Aber du wirst wahrscheinlich noch etwas länger wachsam bleiben, nicht wahr?«
    »Aye. Sie haben uns viel länger verfolgt, als ich dachte. Jetzt wird es noch ein Weilchen dauern, bis ich mir ganz sicher bin, dass diese Jagd endlich vorbei ist.«
    »Auch ich werde wachsam sein, aber ich glaube wirklich, dass wir uns mittlerweile außerhalb ihrer Reichweite befinden. Passt du auf, dass die Fische nicht verbrennen? Ich würde gern noch das restliche Holz holen, dass ich unterwegs aufgeschichtet habe.«
    »Aye, das zumindest werde ich wohl schaffen.« In seiner Stimme schwang all sein Verdruss mit, und er wunderte sich nicht, als ihre Lippen belustigt zuckten. Er klang wirklich wie ein schmollendes Kind. »Reich mir bitte noch meinen Beutel. Ich möchte diese Kleider gern ausziehen und stattdessen meinen Kilt tragen. Das schont meine Wunde.«
    Alana folgte seiner Bitte, dann eilte sie in den Wald. Sie musste der Versuchung widerstehen, ihn heimlich beim Wechseln seiner Gewänder zu beobachten. Nur mit größter Mühe hatte sie sich den Hinweis verkniffen, dass er seine Wunde am besten schonte, wenn er nackt blieb. Kopfschüttelnd klaubte sie den Holzstapel auf, der am weitesten vom Lager entfernt lag, weil sie Gregor genügend Zeit geben wollte, sich

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