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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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die Schlimmste gewesen. Es war das Wissen gewesen, dass diese Kerle vorhatten, sie zu schänden, und zwar einer nach dem anderen. Diese Aussicht hatte ihr Entsetzen ins Unermessliche gesteigert. Selbst wenn sie einen derartigen Überfall wie durch ein Wunder überlebt hätte, hätte es trotzdem das Ende all der Schönheit bedeutet, die sie mit Gregor teilte. Sie glaubte zwar nicht, dass sich Gregor deshalb von ihr abgewandt hätte, aber sie hätte sich von ihm abgewandt. Es hätte eine mögliche gemeinsame Zukunft unwiderruflich vereitelt.
    »Ruhig, Liebes«, murmelte Gregor. Sie zitterte noch immer, und das beunruhigte ihn. Offenbar hatte schon das bloße Aufrichten sie sehr geschwächt. Wie sollte er sie bloß zur Hütte zurückschaffen? »Wenn du willst, kannst du dich gerne noch ein bisschen ausruhen.«
    »Das wäre schön, aber nay, wir müssen hoch, zurück zur Hütte, und dann weiter.«
    »Du bist so schwach, dass du zitterst. Oder zitterst du vor Schmerzen?«
    »Ach so, das meinst du. Nay, es ist die Angst, Gregor. Blinde, vernunftlose Angst.« Sie lächelte ihn matt an.
    »Sie haben doch nicht …« Gregor erstickte fast an den Worten, denn plötzlich hatte er schreckliche Angst, dass es diesen Männern doch gelungen war, sie zu missbrauchen. Für ihn hätte das keine Bedeutung gehabt, doch er fragte sich, ob Alana nach so einem Vorfall je wieder in seine Arme zurückkehren würde – mit all dem leidenschaftlichen Feuer, mit dem sie ihn vor diesem Überfall beglückt hatte.
    »Nay, sie haben mich nicht vergewaltigt«, beruhigte sie ihn. »Aber geplant hatten sie es zweifellos.« Schon die Worte ließen sie erbeben. Furchterfüllt blickte sie nach oben. »In dem Moment, als mir klar wurde, dass ich in der Falle saß, bekam ich eine Heidenangst.«
    »Das versteht sich doch von selbst«, sagte Gregor. »Du hättest sterben können.«
    »Aye. Entweder direkt an dem Missbrauch oder weil sie mich danach umgebracht hätten, damit ich es keinem erzählen kann. Aber vor dem Tod hatte ich nicht einmal die größte Angst. Es war das Wissen, dass sie etwas für mich sehr Kostbares zerstören würden, selbst wenn ich es überleben und mich körperlich davon erholen würde.« Sie sprach nun sehr leise, denn sie wusste, dass sie im Begriff stand, einiges von ihren Gefühlen zu offenbaren. »Sie hätten alles befleckt, was du und ich teilen; sie hätten all die Schönheit vernichtet.«
    Offenbar bewegten ihn ihre Worte sehr, denn sein Griff um sie wurde etwas fester. »Ich hätte mich nicht von dir abgewandt«, sagte er aus tiefster Überzeugung. »Ich gehöre nicht zu den Narren, die glauben, dass eine Frau die Männer in gewisser Weise zu einer solchen Schandtat auffordert.«
    Alana lächelte. »Ich weiß. Das habe ich auch nicht befürchtet.«
    »Danke dir, mein Liebes.« Gerührt über ihr großes Vertrauen in ihn, auch wenn er bislang weder von Liebe noch von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen hatte, küsste er ihre Wange.
    Sie wollte mit den Schultern zucken, ließ jedoch gleich davon ab, weil die Bewegung zu sehr schmerzte. Stattdessen verzog sie das Gesicht und blickte noch einmal nach oben. »Aber jetzt sind die Kerle wirklich weg?«
    »Aye. Drei von ihnen sind zur Hölle gefahren, wohin sie gehören, und die anderen sind um ihr Leben gelaufen. Offenbar war ich ziemlich furchteinflößend«, meinte er gedehnt und freute sich, als sie ein wenig lächelte. »Bist du bereit, es zu versuchen?«, fragte er und deutete mit dem Kopf auf den Abhang.
    »Aye«, sagte sie, »wenn auch nicht sehr glücklich darüber.«
    Gregor half ihr beim Aufstehen. Als sie schwankte, legte er rasch den Arm um sie. Sie erholte sich trotz ihrer Schwäche erstaunlich rasch. Alana war klein und zart, aber auch unglaublich zäh. Dennoch konnte er sich nicht vorstellen, dass sie schon wieder stark genug war, um den felsigen Hang hinaufzuklettern. Selbst wenn er sie stützte, war sie doch so unsicher auf den Beinen, dass sie ausrutschen und abstürzen könnte, und ein weiterer Sturz würde womöglich nicht so glimpflich ausgehen. Außerdem konnte sie ihn dabei mit in die Tiefe reißen.
    »Glaubst du, dass du dich an mir festhalten kannst, wenn ich dich hochtrage?«, fragte er. »Auf meinem Rücken«, fügte er hinzu, als sie die Stirn runzelte. »Du musst dir allerdings sicher sein, dass du stark genug bist«, meinte er. »Denn wenn du loslässt, werde ich dich nicht auffangen können.«
    »Es würde mich mehr Kraft kosten, alleine

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