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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schlimmsten Erschütterungen geschützt war, doch nach etlichen Stunden im Sattel half nur noch ein schönes weiches Bett. Zum Glück hatte sie ein paar Stunden geschlafen, was ihr wieder zu ein wenig Kraft verholfen hatte. Jetzt aber tat ihr Leib so weh, dass sie sich nicht mehr in den Schlaf flüchten konnte. Sie hatten mehrmals angehalten, damit sie ihre schmerzenden Glieder strecken konnte. Mit jedem Mal war es ihr danach schwerer gefallen, wieder in den Sattel zu steigen. Jetzt wollte sie nur noch ankommen und sich hinlegen.
    »Scarglas ist gleich dort drüben hinter den Bäumen«, verkündete Gregor.
    »Oh, wie schön«, murmelte sie.
    »Es würde mich sehr freuen, wenn ich das Gefühl hätte, dass du das gesagt hast, weil du mein Zuhause gesehen hast. Aber ich weiß, dass du nur an ein weiches Bett denkst.«
    Sie lachte. »Aye, und an ein ausgiebiges heißes Bad.«
    »Beides sollst du bekommen, und zwar so rasch wie möglich.«
    »Das wird der reine Segen sein.«
    »Du hast keine neuen Schmerzen an dir bemerkt, oder?«
    »Nay, nur die, die ich von Anfang an hatte. Schlimmer wird es wohl nicht werden. Ich bin offenbar tatsächlich mit Prellungen und ein paar Schürfwunden davongekommen.«
    Gregor nickte und zügelte das Pferd. »Hier ist es – Scarglas.«
    Alana starrte auf die düstere, abschreckende Festung vor ihr. Selbst ohne Gregors Geschichten aus den längst vergangenen unruhigen Zeiten hätte sie gewusst, dass die Männer von Scarglas Krieger waren. Diese Burg war äußerst wehrhaft. Sogar der Weg zu den Toren war befestigt.
    »Es wirkt nicht besonders einladend«, murmelte er entschuldigend und trieb das Pferd wieder zu einem sanften Trab an.
    »Nay, aber es ist bestimmt sicher«, sagte sie.
    »Aye, das ist es. Und wir sorgen dafür, dass es so bleibt, obwohl mein Bruder Ewan die meisten unserer Feinde geschlagen oder vertrieben hat. Es kann auch zukünftig zu Ärger kommen, der nicht mit einem Vertrag geschlichtet werden kann. Die Lehren aus der Vergangenheit lassen sich eben nicht so leicht vergessen«, murmelte er.
    »Das ist doch nicht so schlimm, Gregor«, beruhigte sie ihn.
    »Nay, wahrscheinlich nicht.« Dass sie hinter diesen düsteren Wänden in Sicherheit sein würde, war ihm jedenfalls sehr recht.
    Bevor Alana ihn über die Leute ausfragen konnte, die sie jetzt gleich treffen würden, ritten sie schon in einen Hof, in dem sich zahllose Menschen drängten. Rasch war Gregor umringt von einer Horde dunkler, gut aussehender Männer, die ihn alle gleichzeitig mit Fragen bestürmten. Vielen von ihnen war anzusehen, dass sie seine Brüder waren. Alana staunte über die Fruchtbarkeit seines Vaters. Außerdem war es ein wenig beängstigend, von so vielen Männern umgeben zu sein, die Gregor auffallend ähnelten.
    Als er ihr vom Pferd half und sie vorstellte, breitete sich plötzlich ein beunruhigendes Schweigen auf dem Burghof aus. Langsam verlief sich die Menge der MacFingals. Einer nach dem anderen verdrückte sich. Alana beobachtete Gregor, der die Stirn runzelte und ebenso verwirrt und argwöhnisch aussah, wie sie sich fühlte. Da keiner dieser Männer sie kannte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie die Ursache für diesen stummen Rückzug war.
    Gregor spürte deutlich, dass etwas nicht stimmte, als seine Brüder Alana nur kurz angebunden begrüßten und murmelten, sie würden ihn dann später in der großen Halle sehen, bevor sie sich aus dem Staub machten. Offenbar wollte ihm keiner von ihnen sagen, was los war. Bis er Alana vorgestellt hatte, war alles so chaotisch und normal gewesen wie immer. Dann hatten sie ihn einen Moment lang angestarrt, als würden sie etwas in der Art erkennen, wie er ihren Namen genannt und sie an sich gedrückt hatte, und dann hatte der Rückzug begonnen. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Aber von seinen Brüdern würde er keine Antwort bekommen, selbst wenn er ihnen nacheilte und sie zur Rede stellte.
    Schließlich wandte er sich wieder an Alana. »Soll ich dich in die Burg tragen?«
    »Nay«, erwiderte sie. »Das schaffe ich schon alleine. Du musst mich nur ein bisschen stützen.«
    »Dann sollten wir uns aufmachen und herausfinden, warum meine Brüder plötzlich vor uns geflohen sind, als hätten wir die Pest.«
    Sie lachte und lehnte sich an ihn, als er ihr über den Hof half. Im Inneren wirkte die Burg nicht mehr ganz so düster und furchteinflößend. Alana vermutete, dass Fiona sich darangemacht hatte, die harten Kanten eines bis dahin

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