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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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komm doch mit nach Ardgleann. Mowbray, dieser Schuft, hat die Speisekammern leer geplündert, und ich wollte ihnen ein paar Vorräte bringen. Den Grund für eine solche Reise kannst du Mavis sicher erklären. Sie ist mit ihrem Vater hier ungebeten hereingeplatzt, und außerdem haben sie uns belogen. Also kann sie sich nicht allzu laut darüber beschweren, dass du wieder weg bist. Wir werden einige Tage unterwegs sein. In dieser Zeit kannst du dir überlegen, was du Mavis sagen willst.«
    »Ein guter Plan, auch wenn es mir wie ein feiger Rückzug aus dem Chaos vorkommt, das ich angerichtet habe.«
    Ewan erhob sich lachend. »Betrachte es doch einfach als strategischen Rückzug. So gewinnst du Zeit, dich auf den Kampf vorzubereiten.«
    »Das klingt natürlich besser.« Gregor bürstete sich hastig die Haare. »Ich frage mich, ob Alana heute in die große Halle kommen wird oder ebenfalls einen strategischen Rückzug antritt.«
    »Ist sie stolz?«
    »Aye, auch wenn sie nicht viel von sich hält.«
    »Dann wird sie dort sein. Sie wird dich nicht glauben lassen wollen, dass du sie verletzt hast mit etwas, was sie wahrscheinlich als üblen Verrat sieht.«
    »Ich fürchte, der Begriff ›wahrscheinlich‹ ist in diesem Fall unpassend.«
    »Du hast sie verführt, oder?«
    »Wir sind ein Liebespaar.« Gregor klang, als müsse er sich verteidigen.
    »Wir werden uns jetzt nicht darüber streiten, ob du ihr von Mavis hättest erzählen sollen oder nicht. Aber es wundert mich nicht, dass du und Alana ein Paar geworden seid, wenn du dir sicher warst, dass sie deine wahre Gefährtin ist.«
    »Aye, das ist sie. Nur wird es jetzt verdammt schwer sein, sie davon zu überzeugen.«
    »Ein Sieg ist umso süßer, je schwerer er zu erringen ist. Und vergiss nicht – sie hat dich als ihren Geliebten akzeptiert. Soviel ich von Fiona über die Murray-Frauen weiß, sind sie sehr wählerisch. Sie gewähren nicht jedem ihre Gunst.«
    »Ich hoffe, dass sie recht hat. Aber jetzt muss ich erst einmal eine Mahlzeit überstehen, bei der ich neben einer Frau sitzen werde, die glaubt, dass sie mit mir verlobt ist, und einer, die ich heiraten will, die im Moment wahrscheinlich aber am liebsten meinen Kopf auf einem Speer aufgespießt sehen würde.«
    Alana bemühte sich nach Kräften, nicht auf Gregor zu starren, der zwischen Mavis und ihrem Vater saß. Jeder Bissen, den sie sich in den Mund steckte, schmeckte wie Sand auf ihrer Zunge und lag ihr wie ein Stein im Magen. Jedes Lächeln, das Gregor Mavis schenkte, traf sie wie ein Stich ins Herz. Alles wies darauf hin, dass Mavis’ Behauptung, sie wäre mit Gregor verlobt, stimmte. Alana beschlich das Gefühl, dass Fiona die Einzige in der großen Halle war, die das bezweifelte.
    In den wenigen Stunden zwischen ihrer Ankunft in Scarglas und diesem Mahl hatte Alana einiges über Gregor herausgefunden. Ihr Gefühl, sie sei die größte Närrin aller Zeiten, hatte jede Menge neue Nahrung bekommen. Er hatte nicht nur versäumt, ihr zu sagen, dass er verlobt war, sondern auch, dass er zwei Kinder mit unterschiedlichen Frauen hatte, von denen er keine geheiratet hatte. Ganz offenkundig war er ein lüsterner Schweinehund, und sie war nichts weiter als eine seiner viel zu vielen Eroberungen. All seine hübschen Worte waren nichts als leere Schmeicheleien gewesen, um sie dazu zu bringen, die Röcke für ihn zu heben. Dieser Gedanke erboste sie derart, dass sie seinen schönen Kopf am liebsten auf einem Speer aufgespießt gesehen hätte – oder noch besser ein gewisses Körperteil, von dem er offensichtlich viel zu häufig Gebrauch machte.
    Gregor wurde von allen bestürmt, von seinen Abenteuern zu berichten. Alana fiel auf, dass er seine Worte sehr sorgfältig wählte. Er bemühte sich nach Kräften, jeden Hinweis zu vermeiden, dass Alana mehr als eine Gefangene war, die das Schicksal zu ihm in den Kerker geführt hatte. Er stellte es hin, als sei sie nur eine Frau, die aus Versehen in sein Abenteuer geraten war und die er jetzt freundlicherweise mit nach Hause gebracht hatte. Ihm gelang das weit besser, als es ihr bei Fiona gelungen war. Natürlich konnte er nicht in aller Öffentlichkeit kühn verkünden, dass sie ein Liebespaar geworden waren, und das wollte Alana auch gar nicht. Aber er benahm sich nicht so, als habe er vor, Mavis abzulehnen. Alana nahm es ihm nicht ab, wenn er sie gelegentlich zärtlich betrachtete, denn wahrscheinlich betrachtete er Mavis genauso.
    Die Frage war nur: Was sollte sie jetzt

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