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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Alana vertrieb rasch ihren Neid. Sie vertrieb auch alle Gedanken daran, dass diese Frau einen Anspruch auf Gregor erhoben hatte, und beobachtete Brian und Mavis sorgfältig, während sie frühstückten und sich mit ihr und Fiona unterhielten. Als das Paar schließlich aufstand und ging, war Alana sich nicht sicher, ob sie sich für sie freuen oder für Gregor empören sollte. Sie musterte Fiona, die den beiden mit gerunzelter Stirn nachstarrte.
    »Glaubst du, Mavis betrügt Gregor mit seinem eigenen Bruder?«, fragte sie.
    »Nay«, erwiderte Fiona. »Mavis gehört nicht zu den Frauen, die einen Eid brechen würden.«
    »Dann habe ich mich von törichten Hoffnungen dazu verleiten lassen, Dinge zu sehen, die nicht da sind. Es ist klar, dass ich nach wie vor eine vernarrte Idiotin bin.«
    »Ich glaube, du hast das alles ganz richtig gesehen. Wenn die zwei kein Liebespaar sind, dann werden sie es bald sein.«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Dass Mavis keinen Eid brechen würde, richtig. Aber sie ist offensichtlich in Brian vernarrt und er in sie. Es sieht so aus, als ob sich die beiden von ihren Gefühlen leiten lassen. Daraus können wir schließen, dass Mavis ganz genau weiß, dass sie nicht mit Gregor verlobt ist.«
    Alana rieb sich die Schläfen. Sie wunderte sich nicht über die grässlichen Kopfschmerzen, die sich allmählich bemerkbar machten. »Aber warum lügen sie und ihr Vater dann?«
    »Höchstwahrscheinlich lügt nur ihr Vater, und Mavis gehört zu den süßen, fügsamen Mädchen, die sich ihrer Familie nicht einmal im Traum widersetzen würden. Aber warum lügt ihr Vater? Nun, Mavis ist sein einziges Kind. Er hat keinen männlichen Erben – zumindest keinen, den er gern als seinen Erben sehen würde. Er will einen starken Mann, der sein Land beschützen kann, wenn er einmal nicht mehr da ist. Er will Enkel. Und es ist klar, dass der Klan der Camerons Söhne hervorbringen kann, und zwar mehr als genug. Mavis ist ein bisschen älter als du. Keine Ahnung, warum sie noch nicht verheiratet ist. Aber ihr Vater macht sich allmählich Sorgen, und deshalb hält er an unserem Gregor fest.«
    Das leuchtete Alana alles ein. Dennoch wollte sie sich keine Hoffnungen machen. Selbst wenn die Verlobung nie zustande gekommen war, hatte Gregor sie belogen, und auch seine früheren Ausschweifungen waren nicht zu übersehen. Außerdem hatte er mit ihr nie über Liebe oder eine Ehe gesprochen. Vielleicht hatte er nicht vor, Mavis zu heiraten, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sie heiraten würde.
    »Wenn Mavis tatsächlich so fügsam ist, dass sie sich ihrem Vater nie widersetzen würde, bleibt die Verlobung zwischen ihr und Gregor bestehen.«
    »Das glaube ich nicht. Mavis weiß wahrscheinlich, dass ihr Vater es nicht so sehr auf Gregor selbst abgesehen hat. Er will einfach nur einen starken Mann für seine Tochter, der ihm Enkel schenken wird. Dafür ist unser Brian genauso geeignet wie Gregor. Ich weiß nur noch nicht, wie die Sache enden wird. Mavis’ Vater ist stur. Er ändert nicht gern seine Meinung, und er hat sich Gregor in den Kopf gesetzt. Das könnte noch sehr interessant werden.« Fiona trommelte mit den Fingern auf die Tafel und runzelte die Stirn. »Allmählich denke ich, mein Gemahl wusste von Brian und Mavis. Vermutlich hat er auch deshalb Gregor überredet, gleich heute früh mit ihm nach Ardgleann zu reiten.«
    »Um den Weg für Brian frei zu machen?«
    »Aye. Ewan hat sich gestern Abend noch ausführlich mit Gregor unterhalten und mir dann gesagt, dass ich recht hatte. Es gibt keine offizielle Verlobung. Er meinte, Gregor habe das Gefühl, dass er Mavis einen möglichst sanften Abschied schuldet, einen, der sie nicht kränkt. Denn obwohl er nicht mit ihr verlobt ist, hat er doch bestimmte Erwartungen geweckt. Ewan hat mir gesagt, er würde Gregor mitnehmen, um ihm die Gelegenheit zu geben, über sein weiteres Vorgehen nachzudenken. Er meinte, das könne Gregor nicht tun, wenn er hier feststeckt, zwischen Mavis und ihrem Vater, die ihm ständig auf den Fersen sind. Am Ende würde der Narr noch die falsche Frau heiraten müssen, meinte Ewan.« Fioana warf Alana einen vielsagenden Blick zu. »Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass Ewan Gregor mitgenommen hat, damit Brian um Mavis freien und um ihre Hand bitten kann.«
    »Meine Güte, so viel Ränke! Aber niemand sollte zu einer Ehe gezwungen werden, die er nicht will – selbst ein wollüstiger, verlogener Mistkerl wie Gregor nicht.

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