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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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hier.«
    Owen wandte sich zu ihm um und starrte ihn an, sodass das Weiße seiner Augen in seinem schmutzigen Gesicht aufleuchtete. »Linnet? Dieselbe Linnet, deren Name kein Mann dir gegenüber während der letzten fünf Jahre zu erwähnen wagte?«
    »Genau die.«
    Nach einer langen Pause fragte Owen: »Hat sie jetzt einen Ehemann?«
    Jamie schüttelte den Kopf.
    »Schläfst du schon mit ihr?«
    Jamie antwortete nicht.
    Owen lachte. »Wie ich sehe, tust du das, du Teufel.«
    Jamie zuckte die Achseln.
    »Ha, ich wusste es!«, stieß Owen aus. »Ihr zwei konntet noch nie die Finger voneinander lassen.«
    Das stimmte zwar, doch für ihn war es damals in Paris mehr als das gewesen. Jamie blieb stehen und schaute auf den Fluss hinaus. Er atmete tief ein und sagte sich, dass er nie wieder zulassen würde, dass sie ihn so verletzte.
    »Ich habe schlechte Nachrichten für dich, kleiner Jamie«, sagte Owen. »Sie scheint die Einzige zu sein, die für dich die Richtige ist. Warum kämpfst du dieses Mal nicht um sie, statt dagegen anzukämpfen?«
    Jamie riss den Kopf herum und starrte Owen an.
    »Aye, ich sagte, kämpfe um sie. Aber um Himmels willen, Jamie, kämpfe dieses Mal mit allen Tricks.« Owen reckte seine schlammverkrustete Faust in den Himmel. »Kämpfe mit allem, was du hast. Kämpfe, um zu gewinnen.«
    »Als Waliser bist du vielleicht bereit, eine Frau an deinen Herd zu ketten, aber wir Engländer sind da zivilisierter.«
    »Wie ich sehe, muss ich offen mit dir reden, da du ein begriffsstutziger Engländer bist«, sagte Owen und schüttelte den Kopf. »Letztes Mal hast du freiwillig das Feld geräumt.«
    »Nach allem, was sie getan hat, wie …«
    »Ach!«, machte Owen verächtlich und wischte seinen Einwand mit einer lässigen Geste fort. »Der andere Mann hat dich im Bett mit ihr erwischt, nicht andersherum. Worüber beschwerst du dich also?«
    »Sie hat mich getäuscht, hat sich über meine guten Absichten lustig gemacht und mich zum Narren gehalten.« Ganz zu schweigen davon, dass sie ihm das Herz aus der Brust gerissen hatte.
    »Du weißt aber auch gar nichts über die Frauen! Dein Problem ist, dass du das Gefühl hast, du müsstest ehrlich sein«, sagte Owen. »Glaub mir, wenn ich eine Frau lieben würde, wie du es tust – und spar dir die Mühe, mir erklären zu wollen, es wäre nicht so –, dann würde ich einen Weg finden, um sie zu behalten.«
    Jamie legte seine ganze Kraft in einen Stoß, der Owen die glitschige Uferböschung hinabschickte. Owen ruderte wild mit den Armen in der Luft, während er versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, bevor er den Boden unter den Füßen verlor und in den Fluss stürzte.
    »Viel Spaß im Wasser!«, rief Jamie, während er sich den Schlamm von den Händen rieb. »Fang mir einen Fisch, wenn du schon mal drin bist.«
    Er hörte eine gedämpfte Fluchtirade heraufklingen.
    Ah, das tat gut. Er würde sich noch besser fühlen, wenn er einen Grund fände, ein paar Schläge auszuteilen.
    »Sir James!«
    Jamie drehte sich um. Martin kam mit den Armen voller Handtücher den Pfad herunter, und er wollte ihm entgegengehen.
    »Danke, Mar- Aaaah!« Er bekam keine Luft mehr, als Owen ihn von hinten um die Knie packte und zu Boden warf.
    Jamie hob den Kopf und blinzelte sich Matsch aus den Augen. Dreck quoll zwischen seinen Fingern durch.
    »James, sag dem Jungen hier, dass das alles ein Spaß war, bevor ich ihm wehtun muss.«
    Jamie blickte sich um und sah Owen mit Martins Fuß auf der Brust rücklings auf dem Boden liegen. Noch besser war, dass die Spitze von Martins Schwert gegen Owens Kehle gerichtet war. Der Anblick kam Jamie so lustig vor, dass er sich vor Lachen auf den Rücken rollte.
    Er machte denselben Fehler, den Owen kurz zuvor begangen hatte, und wischte sich das Gesicht mit dem verdreckten Ärmel. »Herr im Himmel, ich habe sogar Schmutz zwischen den Zähnen!«
    Martin erkannte, dass er die Lage falsch eingeschätzt hatte und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. Doch das war ein Fehler, denn sein Fuß stand noch auf Owens Brustkorb. Owen sprang auf, wodurch der Junge im hohen Bogen durch die Luft flog.
    Damit fing die Schlammschlacht erst richtig an.
    Linnet linste um die Tür zur Vorratskammer herum. Die Königin starrte gebannt aus dem Fenster und hatte ihr den Rücken zugewandt.
    »Was um alles in der Welt macht Ihr hier, Königliche Hoheit?«, fragte Linnet.
    Die Königin schrak auf. Sie sah aus wie ein Hund, der dabei erwischt worden war, wie er den

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