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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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musste.«
    »Ihr wollte, dass ich sie anlüge?« Martin riss die Augen auf. Es gelang ihm, Jamie nicht darauf hinzuweisen, dass ein Ritter aufrichtig und ehrlich sein sollte – auch wenn Jamie sehen konnte, dass er das nur zu gern getan hätte.
    Dieses Mal lachte Jamie laut. »Vertrau mir, von einem Duell kann man einer Frau erst dann erzählen, wenn es vorbei ist.«
    Martin schien darüber nachzudenken, dann nickte er. »Ich verstehe. Es ist ritterlicher, der Dame möglicherweise unnötige Sorge zu ersparen.«
    Oder es ist besser, wie im Fall meiner Liebsten, ihr keine Möglichkeit zu geben, sich einzumischen.
    » Was soll ich sagen, wann Ihr zurückkommen werdet?«, fragte Martin.
    Wenn ich Pomeroy zu Tode erschreckt habe.
    Wahrscheinlich würde auch Jamie ein paar Kratzer und Beulen einstecken müssen. Er heilte schnell, aber vielleicht war er heute noch nicht in allerbester Verfassung, um sich ihr zu zeigen.
    »Um ihr unnötige Sorge zu ersparen«, sagte Jamie, und ein Lächeln umzuckte seine Mundwinkel, »sag ihr, dass sie mich nicht vor morgen zurückerwarten soll.«
    Als sie an seinem Schlafgemach ankamen, trug Jamie Martin auf, Schild und Stiefel zu putzen. Er selbst schärfte sein Schwert und seinen Dolch und steckte sich einen zusätzlichen Dolch in den Stiefelschaft. Als er das Schwert gürtete, blickte er auf und ertappte Martin dabei, wie er ihn mit ernster Miene musterte.
    »Langsam fange ich an, mich von deinem Mangel an Vertrauen beleidigt zu fühlen.«
    »Das ist es nicht«, beeilte sich Martin, ihm zu versichern. »Aber ich fürchte, dass man einem Mann, der Lady Linnet beleidigt, auch nicht vertrauen kann, dass er sich im Kampf an die Regeln der Ritterlichkeit hält.«
    »Gut beobachtet.« Jamie nickte anerkennend. »Sir John kam zu demselben Schluss, weshalb er sicherstellte, dass er und die anderen Männer als Zeugen anwesend sein werden.«
    Martin blinzelte ihn an. »Ihr wisst, dass Sir Guy keine Ehre besitzt, und trotzdem kämpft Ihr gegen ihn?«
    Welchen Unsinn hatte seine Mutter diesem Jungen nur in den Kopf gesetzt?
    »Du kannst es glauben oder auch nicht, aber Pomeroy ist nicht der erste ehrlose Mann, gegen den ich kämpfe«, sagte Jamie und unterdrückte ein Lächeln. Er legte Martin die Hand auf die Schulter. »Wenn du bemerkst, dass du oft gegen Männer von Ehre kämpfst, musst du dich selbst fragen, ob du nicht auf der falschen Seite stehst.«
    Er war zum Aufbruch bereit. Martin begleitete ihn zu den Stallungen, um ihm mit Thunder behilflich zu sein. Nachdem er aufgesessen war, blickte er auf seinen Knappen hinab, der noch immer die Zügel seines Pferdes festhielt.
    »Darf ich kommen und zusehen, nachdem ich Lady Linnet die Lüge erzählt habe?«
    »Aye.« Der Junge konnte nur davon profitieren, wenn er ein oder zwei heftige Kämpfe gesehen hatte, bevor Jamie ihn mit nach Frankreich nahm.
    »Passt auf Euch auf, Sir.«
    Der Junge sah so besorgt aus, dass Jamie lachen musste.
    »Du bist ein guter Junge, aber du sorgst dich wie ein altes Weib.« Jamie beugte sich vor, um Martin freundschaftlich den Kopf zu zausen. »Mein Vater hat mir viel beigebracht, so wie ich dir viel beibringen werde. Ich bin auf Männer vom Schlage Sir Guy Pomeroys gut vorbereitet.«
    Die Unterhaltung mit Martin hatte ihn merklich aufgeheitert, und er genoss den Ritt am Fluss entlang. Wenn es ans Kämpfen ging, machte er sich keine großen Sorgen. Er war von den allerbesten Männern ausgebildet worden – seinem Vater und seinem Onkel Stephen. In einem fairen Kampf nahm er es mit jedem Mann auf. In einem unfairen Kampf standen die Chancen genauso gut, dass er siegen würde.
    Als er sich der großen Flussbiegung näherte, sah er den einsamen Reiter, der in der Mitte des abgemähten Feldes auf ihn wartete.
    Pomeroy. Jamies gute Laune versiegte.
    Er hätte sich schon vor Langem um Pomeroy kümmern müssen. Er war Linnet gegenüber zu hart gewesen – nicht, dass sie es nicht verdient hätte. Aber er war auf sich selbst mindestens so wütend gewesen wie auf sie. Nach dem heutigen Tag wüsste Pomeroy es besser, als noch einmal in ihre Nähe zu kommen.
    Wenn Jamie ihn am Leben ließ.
    Als er näher ritt, sah er vier weitere Reiter vor einer Hecke, die das Feld vom Wald trennte. Er erkannte den großen Mann, der grüßend den Arm hob. Es war Sir John.
    Pomeroy trug eine komplette Rüstung. Im Kampf Mann gegen Mann war das ein Fehler, dachte Jamie. Der Fehler eines Feiglings, aber dennoch ein Fehler.
    »Ein schöner

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