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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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die Brust. »Führe diesen Kampf fort oder werde meine Frau. Denn ich schwöre dir, Linnet, du kannst nicht beides tun.«

24
    Jamie fand Sir Guy Pomeroy in einer kleinen, gut ausgestatteten Kammer im Glockenturm am hinteren Ende des Palastgeländes. Eine Kohlenpfanne glühte heiß auf einer Seite des Raums. Auf der anderen saßen einige Edelmänner mit aufgeschlagenen Ärmeln an einem Tisch. Becher standen vor ihnen. Hinter jedem der Männer wartete ein junger Knappe darauf, Wein auszuschenken oder einen Botengang zu erledigen.
    Alle Männer blickten auf, als Jamie hereintrat, und einige grüßten ihn. Einer davon war Sir John, ein großer Mann aus Northumberland, der seinen Vater gut kannte und mit ihnen in Frankreich gekämpft hatte.
    »Willst du ins Spiel einsteigen, Jamie?«, rief Sir John ihm zu. »Sir Guy hat aus Frankreich Karten mitgebracht.«
    Die Karten, die in England noch nicht erhältlich waren, mussten ein kleines Vermögen gekostet haben. Jede war ein elegantes Miniaturgemälde mit goldenen Verzierungen.
    »Genau was wir Engländer brauchen«, scherzte ein anderer Mann. »Noch eine Art, unser Geld zu verlieren.«
    Jamie stimmte in das Gelächter nicht ein. »Ich glaube, ich brauche nicht mehr Laster, als ich schon habe.«
    Etwas an seiner Stimme sorgte dafür, dass es im Raum still wurde. Zorn wallte in ihm auf, als er über den Tisch hinweg in Pomeroys kalte schwarze Augen schaute. Er würde diesem pompösen Bastard schon noch das Grinsen aus dem Gesicht wischen.
    »Da wir gerade von Euren Lastern sprechen – wie geht es Linnet?«, fragte Pomeroy. »Ich muss schon sagen, ihr Benehmen heute im großen Saal war selbst für sie ein wenig bizarr. Aber was kann man schon von einer Frau erwarten, die von einem Kaufmann erzogen wurde?«
    Jamie zog sein Schwert aus der Scheide und knallte die Klinge flach mitten in ihr Spiel, sodass die Karten durch die Luft flogen und die Münzen vom Tisch rollten. Alle Männer griffen nach ihren Schwertern, doch Jamie blickte bloß Pomeroy an. Jamie hatte sich einen gewissen Ruf mit dem Schwert erkämpft. Und solange dessen Spitze auf Pomeroy deutet, war es unwahrscheinlich, dass sich sonst jemand einmischen würde.
    Jamie stützte sich mit der anderen Hand auf dem Tisch ab und beugte sich darüber. »Ich will zu Eurer Verteidigung davon ausgehen, Sir Guy, dass Ihr meine Forderung zum Duell nicht erhalten habt.«
    Pomeroy hatte die Frechheit zu sagen: »Was für eine Forderung?«
    Es ging um eine private Angelegenheit; Jamie machte sie hiermit öffentlich, um Pomeroy zum Handeln zu zwingen. Wenn Pomeroy schlau genug gewesen wäre, den Mund zu halten, hätte Jamie davon abgesehen, noch mehr vor den anderen Männern zu sagen.«
    »Was für eine Forderung?« Sein Blick durchbohrte Pomeroy. »Die Forderung zum Duell, die ich Euch vor zwei Monaten in Westminster übergeben habe. Die Forderung, die ich in wöchentlichen Botschaften an Euch wiederholt habe.«
    Bei diesen Worten wanderten die Blicke der anderen Männer von Jamie zu Pomeroy. Ein Mann mochte eine friedliche Lösung für eine Forderung zum Duell suchen, aber er konnte sie nicht einfach ignorieren – nicht wenn er den Respekt seiner Standesgenossen behalten wollte.
    »Kommt schon, Rayburn, ich dachte, Ihr macht Spaß«, sagte Pomeroy. »Ich konnte nicht glauben, dass Ihr Euer Leben für eine so gewöhnliche Frau aufs Spiel setzt.«
    Jamie war kurz davor, Pomeroy sein Schwert durch die Brust zu stoßen. Nur die Tatsache, dass es unehrenhaft wäre, den gottlosen Mann niederzustrecken, während er auf einem Stuhl saß, hielt ihn davon ab.
    »Ich habe fast zwei Monate darauf gewartet, dass Ihr Zeit und Ort bestimmt«, presste Jamie heraus. »Ich werde noch heute Satisfaktion bekommen. Zwei Meilen flussaufwärts beschreibt die Themse eine weite Biegung. Trefft mich dort in zwei Stunden, oder ich komme Euch holen und strecke Euch nieder wie einen Feigling.«
    Pomeroy zog eine schwarze Augenbraue hoch. »Ich habe Euch schon einmal gewarnt: Sie ist nicht wert, was es Euch kosten wird.«
    Jamie hob sein Schwert und ließ die scharfe Klinge auf den Tisch niedersausen, wobei er ein halbes Dutzend der kostbaren Karten mit einem Hieb zerschnitt. Er hob das Schwert und beugte sich vor, bis die Spitze Pomeroys Tunika über seinem elenden Herzen berührte.
    »Alles, was Ihr wissen müsst«, sagte Jamie, »ist dies: Der Dame einen Moment der Sorge zu ersparen, ist mir mehr wert als Euer Leben.«
    Pomeroy bewahrte die Fassung, das

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