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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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sie es nicht länger aufschieben.
    »Ich glaube, Jamie würde alles für Euch aufgeben«, wurde Owen ernst, »wenn er sich Eurer sicher sein könnte.«
    »Ich fürchte, es ist zu spät. Ich habe seinen Stolz zweimal verletzt, und das wird er mir nicht verzeihen.«
    »Es sieht Euch gar nicht ähnlich, so schnell aufzugeben«, sagte Owen. »Normalerweise seid Ihr doch wie ein Terrier.«
    Sie drückte Owens Arm. »Wünscht mir Glück.«
    Jamie mochte zwar so tun, als wäre er sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst, doch sie wusste es besser. Sobald sie sich auf den Weg zu ihm durch den riesigen Saal machte, ruhte sein Blick auf ihr. Sein Ausdruck war hart, doch er sah niemanden sonst an.
    Ein paar Männer versuchten, sie unterwegs aufzuhalten, doch sie ließ sie mit einem Lächeln und einem Nicken stehen. Sie hatte ein Ziel. Als sie Jamies Gruppe erreichte, trat sie neben ihn in den Kreis und begrüßte jede Person einzeln.
    »Sir Frederick«, sagte sie und nickte dem gut aussehenden Mann an ihrer anderen Seite zu, der eine waldgrüne Tunika und einen passenden Hut trug. »Das ist vorzüglicher Samt.«
    Der Stoff war edel; er stammte aus ihren eigenen Läden.
    »Lord Stafford.« Sie schenkte ihm ein breites Lächeln und überlegte, was für ein schwieriger Schwiegervater er werden würde. Fast verdiente Jamie ihn.
    »Guten Tag, Lady Agnes.« Das fehlende Interesse in den dunklen Augen der jungen Dame überraschte und erleichterte Linnet. Die Dame mochte langweilig sein, doch an diesem Drama trug sie keine Schuld.
    Linnet ging den Kreis weiter durch und wandte sich zuletzt an Jamie. Sie sah, wie seine Kiefernmuskeln mahlten, und sein Gesicht zierten wütende rote Flecken.
    »Sir James. Wie überaus erfreulich, Euch zu sehen.« Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln, das sie sich bei der Königin abgeschaut hatte. »Fühlt Ihr Euch wohl? Ihr seht ein wenig … erhitzt aus.«
    »Mir ging es nie besser«, spie Jamie aus.
    »Die Musiker sind eine Freude, nicht wahr?«, warf sie in die Runde. »Ich kann Euch versichern, in Paris gibt es auch keine besseren.«
    Wie sie erwartet hatte, führte diese Bemerkung zu einem lebhaften Gespräch. Die Engländer liebten nichts mehr, als zu hören, dass sie die Franzosen in irgendeiner kulturellen Leistung übertrafen.
    Während die anderen somit beschäftigt waren, flüsterte sie Jamie zu: »Wir müssen reden.«
    Er richtete den Blick starr über den Kopf des Mannes ihm gegenüber. »Es gibt nichts, worüber wir reden müssten.«
    »Entweder kommst du jetzt mit mir, oder wir reden hier vor allen anderen«, sagte sie. »Du weißt, wie wenig es mich kümmert, was andere Leute von mir denken.«
    Sie konnte fast hören, wie er mit den Zähnen knirschte.
    »Ich gehe mit dir«, sagte er, »denn es wäre unhöflich, dir zu erlauben, Lady Agnes in Verlegenheit zu bringen.«
    »Wenn du mich fragst, wird sie erleichtert sein, wenn du weg bist.« Dann hob sie die Stimme, um mit den anderen zu sprechen. »Wenn Ihr uns bitte entschuldigen mögt, die Königin hat gebeten, dass ich Sir James zu ihr bringe. Sie möchte ihn etwas fragen.«
    Jamie kniff die Augen zusammen, als wollte er eine Bestätigung dafür, dass sie log. Wieder schenkte sie ihm ihr sanftes Lächeln, um ihn wissen zu lassen, dass sie tatsächlich log und dass er nichts dagegen tun konnte. Würde er sie oder die Königin in aller Öffentlichkeit der Lüge bezichtigen? Nein, das würde er nicht.
    Linnet winkte den anderen zu und ergriff Jamies Arm. Als sie die Hitze und die Anspannung seiner Muskeln unter ihren Fingern spürte, wurde es schwierig für sie, ihre ruhige Fassade aufrechtzuerhalten. Sie sprachen erst wieder miteinander, als sie draußen in der Kühle des oberen Burghofs waren.
    »Sollen wir ein Stück den Fluss entlanggehen, oder würdest du es vorziehen, in deinem Schlafgemach zu sprechen?«, fragte sie.
    »Zum Fluss.«
    Er nahm ihre Finger von seinem Arm – eine vielsagende Geste für einen Mann, der durch und durch ritterlich war – und stürmte vor ihr zum Tor.
    »Du musst nicht unhöflich werden«, blaffte sie ihn an.
    Die Sonne schien, doch der Boden war vom letzten Regen noch schlammig. Bald wünschte sie, sie hätte Stiefel an statt der eleganten Slipper, die zu ihrem Kleid passten. Seine großen Schritte machten es ihr unmöglich, an seiner Seite zu bleiben.
    »Verdammt, Jamie! Renn nicht so!«
    Obwohl sie ihn unbedingt überzeugen wollte, dass er sie noch immer liebte und sie heiraten sollte, ärgerte sie sich i

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