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Mein geliebter Wuestenprinz

Mein geliebter Wuestenprinz

Titel: Mein geliebter Wuestenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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ganze Ärger brach nun aus ihm hervor. „Es ist nicht so einfach. Du hast mich ja nicht nur betrogen, du bist auch noch schwanger geworden von diesem Kerl.“
    Jaynes Atem beschleunigte sich. Sie sah Tariq aus großen, traurigen Augen an. Ihr Blick berührte ihn, aber er wehrte sich mit aller Kraft dagegen. „Vor fünfzig Jahren hätte man dich in diesem Land dafür gesteinigt, ist dir das klar?“
    Ihre Miene wurde ausdruckslos.
    „Ist dir das klar?“, wiederholte er. Am liebsten hätte er sie geschüttelt. Stattdessen umklammerte er das Lenkrad so fest er konnte. „Weißt du überhaupt, was du mir angetan hast?“
    „Du hast mich verurteilt, ohne mir auch nur einmal zuzuhören“, erwiderte sie bitter.
    „Es wären ja doch nur Lügen gewesen. Du hast dich sogar geweigert, einen DNA-Test machen zu lassen.“
    „Eine Beleidigung!“
    „Hättest du nichts zu befürchten gehabt, hättest du doch zugestimmt.“
    Frustriert seufzte Jayne auf. „Glaubst du, ich wollte einen Ehemann, der einen DNA-Test braucht, um zu glauben, dass es sein Kind ist?“ Ihr Gesicht wirkte blass und angespannt. „Ich wollte dir alles erklären …“
    „Und ich war so verliebt in dich. Du hättest mir ja doch nur lauter süße, bösartige Lügen erzählt.“
    „Hat dir das dein Vater weisgemacht? Dass ich dich mit Sex und Lügen um den Finger wickeln würde?“ Ihr Blick war hart. „Wolltest du deshalb nicht mit mir reden? Nur wegen der üblen Nachrede deines Vaters?“
    „Jedes Mal bringst du meinen Vater ins Spiel. Du weißt genau, dass du mich damit wütend machst.“
    „Hätte ich denn nicht das Recht gehabt, mich zu verteidigen?“, rief sie, atmete tief ein und schüttelte den Kopf. Dann fuhr sie ruhiger fort: „Wir können nicht über das Scheitern unserer Ehe sprechen, wenn wir die Rolle deines Vaters außen vor lassen.“
    „Ich will deine bösartigen Bemerkungen über meinen Vater nicht hören. Du hast Ehebruch begangen. Ich hätte dich ins Gefängnis werfen lassen können. Stattdessen habe ich dir freigestellt zu gehen, wohin du willst. Hauptsache, du betrittst Zayed nie wieder.“
    Er hatte sich damals vor Zorn selbst nicht mehr gekannt. Und Jayne war gegangen. Er hatte ihren Reisepass und ihren Ehering auf dem Bett gefunden und gewusst, dass sie nie zurückkehren würde. Sie hatte sich in London einen schlichten Ehering ausgesucht und nicht gewusst, dass ihr Zukünftiger ihr den teuersten Schmuck hätte schenken können. Jaynes Bescheidenheit gehörte zu den Eigenschaften, die er damals an ihr so sehr geliebt hatte.
    Nach der Trennung hatte ihn die Trauer überwältigt. Er hatte Jayne wirklich geliebt. Erst geliebt und dann gehasst. Um irgendwie wieder zurechtzukommen, hatte er sich in die Arbeit gestürzt. Um zu vergessen.
    In den folgenden Jahren hatte er es vermieden, über seine Frau zu sprechen. Bis die Umstände ihn gezwungen hatten, zu ihr Kontakt aufzunehmen. Nach all der langen Zeit hatte er Jayne angerufen. Nur um zu erfahren, dass sie die Scheidung wollte. Plötzlich war Jayne wieder präsent in seinem Leben.
    „Zum Glück hattest du eine Fehlgeburt“, sagte er hart und erinnerte sich an den Zettel, den sie ihm geschickt hatte.
    Ich habe das Kind verloren.
    Jayne
    Zwei computergeschriebene Zeilen auf einem weißen Blatt Papier. Tariq hatte es zerrissen und weggeworfen. Unsagbare Verbitterung überfiel ihn, wenn er daran dachte. Jayne und ihr Liebhaber waren bestraft worden. Und er selbst hatte für einen verrückten Moment überlegt, ob er sich mit ihr versöhnen sollte. In jener Nacht, die so lange zurücklag, hatte er um sein Seelenheil gebetet.
    Nur aus einem Grund hatte er der Versuchung widerstanden: Tariq wusste, dass Jayne niemals treu sein würde. Und er schämte sich, eine Frau zu begehren, die ihn betrog.
    „Zum Glück?“, fragte Jayne mit erstickter Stimme.
    „Na ja, vielleicht wäre das Kind ja blond gewesen wie dein Liebhaber. Die Schande wäre offensichtlich geworden.“
    „Ich … will darüber nicht reden“, erklärte sie stockend und senkte den Blick.
    Tariq schwieg eine Weile, dann sagte er nur: „Wie du willst.“ Er löste die Handbremse und fuhr wieder los.
    Dabei war ihm spätestens seit der vergangenen Nacht im Beduinenzelt klar, dass die Dämonen ihn eingeholt hatten. Obwohl seine Frau ihn hintergangen hatte, begehrte er sie. Und er fürchtete sich. Denn vielleicht würde ihn dieses quälende Verlangen nach ihr niemals verlassen.
    Nicht einmal nach der

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