Mein Herz in Deinen Händen
sich ein Monitor, der mit dem Monitor im Haus verbunden war. Sein Piepser alarmierte ihn, wann immer irgendwas – oder irgendwer – die Lichtschranken durchquerte, die das Haus umgaben. Er konnte die Größe des Eindringlings ablesen und in welche Richtung er sich bewegte. Er hatte hinter dem Sitz auch Waffen liegen. Nicht das typische Jagdgewehr, das jeder Rancher hinter sich an einem Gestell hängen hatte, sondern Waffen, die Zivilisten kaum je zu Gesicht bekamen und auch nicht hätten betätigen können.
Pepper war ihm gefolgt und sagte aggressiv: »Okay, zeig sie mir. Bring mir alles bei, was ich wissen muss. In zwei Wochen, hast du gesagt, richtig? Zwei Wochen, dann treibt ihr das Vieh ins Hochland, und dann ist Schluss.«
»Wenn ich es nicht besser wüsste, müsste ich glauben, du wolltest mich nicht hier haben.« Er machte ihr die Tür auf und sah zu, wie ihre Schenkel sich streckten, als sie auf die Trittstufe stieg. Mit der Routine eines geschulten Beobachters studierte er, als sie sich auf die Bank setzte, die Kurve ihres Hinterteils. Er wollte sie küssen.
»Es wäre besser, wenn du gehen würdest.«
»Besser für wen? Für mich jedenfalls nicht.« Dan dehnte seine Hände. Der Kuss, den er ihr geben wollte, war von der Sorte, die man liegend und ohne Kleider am Leib tauschte. Es würde auch andere Küsse geben, vorbereitende Küsse, die Peppers Zorn besänftigten und sie aufs Liebemachen einstimmten, und die plante er mit der gleichen Sorgfalt. Doch der Kuss, den er in allen Einzelheiten vor Augen hatte, war verzweifelt, tief und intim.
Es war interessant, dass er, der all seine Konzentration darauf richtete, einen schwer zu fassenden Terroristen zu stellen, der so viele Männer, Frauen und Kinder getötet hatte, es gleichermaßen faszinierend fand, Peppers Verführung zu planen. »Ich bin gern hier bei dir. Es ist wie in alten Zeiten – Spaß und Aufruhr, nur ohne Sex.«
Er hörte sie scharf Luft holen. Sah ihre Augen sich entsetzt weiten. »Blödmann.« Sie lehnte sich hinaus, packte die Tür und schlug sie ihm vor der Nase zu.
Er lief um den Truck herum, sprang hinein und dachte darüber nach, wie gerne er sie provozierte, um ihr Temperament aufblitzen zu sehen. Er tat es selbstverständlich nur, um ihre Aufrichtigkeit auf die Probe zu stellen und nicht aus irgendeinem jugendlichen Übermut, der sich unerwarteterweise wieder eingestellt hätte, sobald sie in der Nähe war.
Er setzte den Truck in Gang und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Der furchtbare Haarschnitt ließ ihr welliges Haar völlig durchdrehen. Es legte sich in wilden schwarzen Locken um das Gesicht und rahmte ihren unnatürlich blassen Teint. Auf Stirn und Nase zeigte sich ein fleckiger Sonnenbrand. Ihre Augen waren groß und nachdenklich, ihre Wimpern dicht und dunkel und ihre Barbiepuppen-Figur kam in Jeans und T-Shirt gut zur Geltung.
Kein Wunder, dass sein Dad sich Sorgen machte, weil sie beide hier zusammen waren. Die wenigsten Männer hätten die Hände bei sich behalten können. Hätten es nicht gewollt. Dan jedenfalls nicht, und er hatte Gründe, gute Gründe, sich vor ihr in Acht zu nehmen. Aber sich in Acht nehmen hieß, dass er sie genau im Auge behalten musste, und diese Aufgabe war verführerischer, als sie es hätte sein dürfen.
Er hielt bei der Scheune an und sagte: »Bleib sitzen. Es dauert nur eine Minute.«
»Nimm dir ruhig Zeit«, sagte sie beißend.
In der Scheune angekommen, zog er den Transmitter aus der Brieftasche und steckte sich den Hörer ins Ohr. Mit einem einzigen Knopfdruck erreichte er Colonel Jaffe. »Irgendwelche Informationen, was die Frau angeht?«
Jaffe sagte in ziemlich unheilvollem Ton: »Ich suche noch keine vierundzwanzig Stunden nach ihr. Ich gehe davon aus, dass sie nicht versucht hat, Sie im Schlaf zu ermorden?«
»Nein, hat sie nicht.«
»Hat sie versucht, Sie zu verführen?«
»Nein, verdammt nochmal.«
Colonel Jaffe lachte. »Es gibt also wenigstens eine Frau mit Grips auf dieser Welt.«
»Sie war zu müde«, erklärte Dan hochmütig. »Heute Nacht schleicht sie sich in mein Schlafzimmer, da bin ich sicher. Das heißt, wenn diese Kerle immer noch draußen rumhängen und auf Schuster warten.«
Colonel Jaffes Stimme wurde geschäftsmäßig. »Bis jetzt keinerlei Bewegung. Hat sie irgendetwas Verdächtiges getan?«
»Sie will nicht, dass jemand von ihrem Aufenthalt hier erfährt. Sie will keine alten Freunde treffen. Sie sagt mir nicht, wo sie wohnt oder wo ihre Firma
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