Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
außerdem etwas Tieferes, Beständiges.
Was immer es war, sie würde es am liebsten mitnehmen und ständig bei sich tragen. Und wenn es ihr schlecht ginge, würde sie es herausholen, und sofort würde ihr ganz warm ums Herz werden.
Vollkommen überraschend küsste er sie. Die Berührung war kurz und zärtlich – wie ein Abschiedskuss. Plötzlich schob er ihre Knie auseinander und rutschte näher an sie heran. Aus sanft wurde heiß und verlangend, und sie spürte seine Zunge. Ohne den Kuss zu unterbrechen, umschlang er mit beiden Händen ihre Hüften und drückte sich fest an sie.
Gütiger Himmel. Wie hatte sie bloß glauben können, für den Rest ihres Lebens auf Jacks Liebkosungen und Küsse verzichten zu können? Während ihre Leidenschaft sich immer mehr steigerte, beschloss sie, dieses letzte Mal in vollen Zügen zu genießen.
Gerade als sie Jacks Hemd aufknöpfen wollte, hörte sie Stimmen im Flur. Erschrocken machte sie sich los und drehte sich um.
In der Türöffnung standen ein Mann und eine Frau in mittleren Jahren mit Einkaufstüten in den Händen. „Bitte entschuldigen Sie“, sagte der Mann. Nachdem die beiden rasch die Plastiktüten auf einen der Tische gestellt hatten, verschwanden sie wieder.
Callie wandte sich Jack zu. Inzwischen hatte er sich erhoben und starrte stirnrunzelnd vor sich hin.
Sie richtete sich ebenfalls auf. Jetzt musste sie wohl versuchen, ihn zu überzeugen, dass … ja, was? Dass sie seinen Kuss nicht leidenschaftlich erwidert hatte? Dass sie nicht am liebsten die Tür abschließen würde, um dort weiterzumachen, wo sie unterbrochen worden waren? Dass sie nicht immer noch in ihren Mann verliebt war?
Nach einer Weile fragte sie: „Was meinst du: Was hat das Ganze zu bedeuten?“
Seine Wangen waren noch immer gerötet, und auch sie spürte noch die Hitze. „Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall brauchst du anscheinend einen Mann.“
„Dich?“ Sie zwang sich, ruhig zu atmen.
Lange betrachtete er sie und sagte schließlich: „Nein, einen anderen. Wenn du dir so sehr ein Baby wünschst, solltest du dir unbedingt bald einen geeigneten Mann suchen. Am besten lassen wir uns so schnell wie möglich scheiden.“
Abrupt drehte er sich um und verließ das Zimmer. Als sie nach einer Weile ebenfalls hinausging, war er nirgends mehr zu sehen.
4. KAPITEL
Fast eine Woche später stand Callie mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm an Josies Spüle und hielt seine Hände unter das laufende Wasser. Der Kleine krähte vor Vergnügen. „Du magst Wasser, nicht wahr, Lukey?“, stellte Callie lächelnd fest. Daraufhin fing der Kleine an herumzuspritzen, als wolle er seiner Mama beweisen, dass sie recht hatte.
Neuerdings verstand er schon so viel, und Callie fragte sich, ob er sich wohl später an die Zeit bei seinen Tanten in Kansas erinnern würde. Die liebevolle Zuwendung ihrer Schwestern tat ihm offensichtlich sehr gut, und er hatte sich völlig an die neue Umgebung gewöhnt.
Auch Callie fühlte sich sehr wohl bei Isabel und Josie. Im Moment kam ihr Denver und alles, was mit ihrem Leben dort zusammenhing, sehr weit entfernt vor. Zwar rief sie häufig im Labor an und erkundigte sich nach den Forschungsversuchen – irgendwann würde sie diese sicher auch auswerten. Doch im Augenblick hatte sie das Gefühl, als ob sie hierhergehörte.
Der kleine Luke lachte übermütig auf, als er seinen Finger in den Wasserhahn steckte und damit eine Fontäne erzeugte.
„So, das reicht jetzt, du kleiner Racker. Du machst mich ja ganz nass.“
Luke zog die Nase kraus und kicherte.
„Kleiner Frechdachs“, sagte Callie lachend und drückte ihn an sich. „So, jetzt ziehen wir dich an, und danach kocht Mama was Schönes für deine Tanten.“
Sie trug ihn in Josies Wohnzimmer hinüber, in dem sie sich mit Luke eingerichtet hatte, und legte ihn zum Wickeln auf das Sofa.
Dem Kleinen gefiel das offenbar, denn er fing fröhlich an zu strampeln. „Wenn wir wieder zu Hause sind, gehen wir beide zum Babyschwimmen“, meinte Callie, während sie sich abmühte, seine zappelnden Beine in eine Latzhose zu stecken.
„Gaga“, brabbelte der Kleine munter drauflos.
Callie musste lachen. Was auch immer sie sagte – Luke antwortete ihr immer auf irgendeine Art. Die enge Beziehung zu ihrem Sohn machte sie glücklich, und sie hoffte sehr, dass sich daran so schnell nichts ändern würde.
Als Luke fertig angezogen war, nahm sie ihn mit in die Küche und setzte ihn außer Reichweite des Herdes auf den Boden. Kaum
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