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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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so einsilbig, dass es fast einer Beleidigung gleichkam.
    „Habt Ihr einen Boten zu meinem Vater geschickt?“, erkundigte sie sich schließlich.
    „Nein.“
    „Gibt es einen Grund dafür? Habt Ihr Eure Pläne geändert? Ich wüsste gern, worauf ich mich einstellen muss.“
    „Patrick hat sich bereit erklärt, sich um alles zu kümmern.“
    Sie verlor langsam die Geduld. Nie zuvor hatte Bevan sich ihr gegenüber so merkwürdig benommen. Warum war er zu ihr gekommen, wenn er nicht mit ihr sprechen wollte?
    „Ist es Euch unangenehm, mit einer Normannin zu reden, die – wie jedermann weiß – Feuer spuckt und kleine Kinder verspeist?“, stieß sie mit einer gewissen Schärfe hervor.
    Seine Augen blitzten amüsiert auf. Aber noch immer sagte er nichts.
    „Oder seid Ihr beleidigt, weil eine Frau es gewagt hat, Euch zu widersprechen? Hätte ich Eurer Meinung nach sogleich ja sagen müssen, als Ihr vorgeschlagen habt, mich nach Dun Laoghaire zu bringen?“
    „Ich habe Euch hierher begleitet und somit Patrick die Verantwortung für Euch übergeben. Dadurch habe ich nun die Möglichkeit, mich Dingen zu widmen, die nichts mit Euch zu tun haben.“
    „Ah …“ Man konnte den spöttischen Ton in ihrer Stimme nicht überhören. Wenn Bevan so viel zu erledigen hatte, warum stand er dann die ganze Zeit neben ihr, ohne etwas zu tun?
    Vielleicht hatte er ihre Gedanken erraten, jedenfalls straffte er die Schultern, wobei sich seine Miene verfinsterte. In diesem Moment wirkte er regelrecht bedrohlich. Dennoch empfand Genevieve keine Angst vor ihm.
    „Ein Mann hat viele Pflichten zu erfüllen.“
    „Verzeiht“, meinte sie und streckte kampfeslustig das Kinn vor, „wenn ich Euch sagen muss, dass Ihr Euch eher wie ein Kind benehmt. Ihr werdet zweifellos sehr erleichtert sein, wenn Ihr keinen Gedanken mehr auf mich verwenden müsst. Ich hoffe wirklich, dass mein Vater bald erscheint, um mich zu holen.“ Damit wandte sie sich von ihm ab und ging zu Isabel.
    Bevan kochte vor Zorn. Was habe ich nicht alles für sie getan, dachte er, und nun hat sie nichts als Vorwürfe für mich übrig. Ungerechte Vorwürfe.
    „Patrick“, rief er seinem Bruder zu, „ich gehe hinaus zum Übungsplatz. Wenn du Ewan siehst, kannst du ihn zu mir schicken.“
    Im gleichen Moment sagte Isabel zu Genevieve: „Kommt mit mir nach oben, damit ich Euch die versprochenen Gewänder geben kann.“
    Da Ewan auf sich warten ließ, begann Bevan einen Übungskampf mit einem der Soldaten seines Bruders. Doch bald schon musste er feststellen, dass es ihm schwerfiel, sich auf seinen Gegner zu konzentrieren. Tatsächlich traf das Schwert des Mannes ihn gleich darauf an der verletzten Schulter. Obwohl es kein harter Schlag gewesen war, durchfuhr Bevan ein beinahe unerträglicher Schmerz, und einen Moment lang wurde ihm schwarz vor Augen.
    „Verzeiht, Bevan“, hörte er den erschrockenen Krieger wie von weit her sagen.
    Er atmete ein paarmal tief durch, dann fand er seine Stimme wieder. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war mein Fehler. Du hast gut gekämpft.“
    „Danke.“
    Bevan hob die Hand an die Schulter. Die Wunde hatte wieder zu bluten begonnen. Ihm fiel ein, wie Genevieve sie gesäubert, genäht und verbunden hatte. Er erinnerte sich auch daran, mit welch hilfloser Wut er hatte zuschauen müssen, wie Marstowe Genevieve geschlagen hatte. Er konnte nicht vergessen, wie verängstigt sie gewesen war und mit welcher Überheblichkeit Hugh sie behandelte.
    Bevans Gedanken wanderten nun zu Fiona. Nie hätte er es gewagt, ihr gegenüber überheblich aufzutreten. Im Gegenteil, er hatte stets das Gefühl gehabt, ihr unterlegen zu sein. Sie war so schön gewesen, so wunderbar. Er hatte immer gewusst, dass er eine Frau wie sie nicht verdient hatte. Aber er hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um sie glücklich zu machen. Er hatte ihr ewige Liebe geschworen, und nach ihrem Tod war er sich sicher gewesen, dass er nie wieder heiraten würde.
    Und nun verlangte Patrick von ihm, dass er Genevieve zur Gemahlin nahm! Vielleicht war das tatsächlich der beste Weg, um Rionallís zurückzugewinnen. Aber es war ein Weg, den er nicht gehen konnte.
    Er verließ den Übungsplatz, um sich seiner blutigen Kleidung zu entledigen. Als er den Saal durchquerte, war ihm, als höre er wieder Genevieves Stimme. Verzeiht, wenn ich Euch sagen muss, dass Ihr Euch eher wie ein Kind benehmt.
    Verflixt, sie hatte recht!
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Indem er sich

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