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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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und begannen, in atemberaubendem Tempo mit den Füßen zu stampfen. Unwillkürlich fing auch Genevieve an, mit den Zehen zu wippen.
    „Ich glaube, nun kann ich Euch doch noch zu einem Tanz überreden“, meinte Connor lachend. Und als die Musiker das nächste Stück anstimmten, zog er Genevieve einfach mit sich.
    Diesmal wehrte sie sich nicht. Die Tanzschritte waren ihr fremd. Doch Connor übernahm die Führung mit so viel Geschick, dass sie sich ihm einfach anvertraute.
    Der letzte Ton verklang, und sie blieben stehen. Genevieve fühlte sich etwas schwindelig. Sie machte einen unsicheren Schritt – und spürte, wie Connor stützend nach ihrem Ellbogen fasste. Gleich darauf schloss er sie fest in die Arme. Sein Gesicht war dicht vor ihrem. O Gott, er wollte sie küssen!
    „Bitte nicht“, stieß sie hervor.
    Ein beinah wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. „Ihr mögt ihn sehr, nicht wahr?“, murmelte er.
    Ihr Herz klopfte nach der Anstrengung des Tanzens viel zu schnell. Nun kam noch die Aufregung hinzu. Sie durfte nichts Falsches sagen. „Bevan ist ein guter Freund“, erklärte sie.
    „Ich glaube, dass Eure Gefühle für ihn viel tiefer gehen“, gab Connor zurück. „Ihr hättet mir gewiss einen Kuss gegönnt, wenn Eure Gedanken nicht ständig bei meinem Bruder wären.“
    Sein selbstbewusster Ton weckte ihren Zorn. „Denkt Ihr, nur weil Ihr gut ausseht, müsse jede Frau von Euch hingerissen sein? Ich würde unter keinen Umständen den Wunsch haben, mich von Euch küssen zu lassen.“
    Statt gekränkt zu reagieren, lachte er. Ihre Worte schienen ihn zu amüsieren. „Ihr findet also, dass ich gut aussehe? Das sollte ich ihm erzählen. Wahrscheinlich würde es ihm nicht schlecht bekommen, etwas Eifersucht zu empfinden.“
    „Es wird Euch nicht gelingen, solche Gefühle in ihm zu wecken. Aber vielleicht könnt Ihr mir verraten, wo er sich aufhält? Warum nimmt er nicht an diesem Fest teil?“
    „Ihr glaubt, er sei nicht da? Nun, Ihr täuscht Euch. Er beobachtet Euch schon seit einiger Zeit.“
    „Ihr scherzt.“
    „Es stimmt, dass er den Beginn der Feierlichkeiten verpasst hat. Er war auf Ennisleigh, um Männer auszusuchen, die ihn nach Tara begleiten sollen. Aber inzwischen ist er zurück. Und ich denke nach wie vor, dass es eine gute Idee wäre, ihn ein bisschen eifersüchtig zu machen. Ein einziger Kuss würde genügen.“
    „Ihr scheint ziemlich sicher zu sein, dass keine Frau Euch abweist.“
    „Hm …“
    „Nun, ich werde Euch nicht küssen.“
    „Wollt Ihr denn gar nicht wissen, wie Bevan darauf reagieren würde?“
    „Erstens weiß ich, dass er nicht hier ist. Und zweitens bin ich sicher, dass es ihm gleichgültig wäre, wer mich küsst.“
    Jetzt lachte Connor laut auf. „Ihr habt in beidem Unrecht.“ Er wies unauffällig nach rechts. „Dort ist er.“
    Genevieve wandte den Kopf, gerade als Connor sich zu ihr hinabbeugte. Seine Lippen streiften ihre Wange.
    An die Wand gelehnt stand Bevan. Er hielt einen Becher Met in der Hand und rührte sich nicht.
    „Gleich wird er zu Euch kommen“, stellte Connor fest.
    Doch darin hatte er sich geirrt. Wenig später verließ Bevan den Saal.
    Die Enttäuschung, die Genevieve darüber empfand, war groß. Es interessierte ihn also wirklich nicht, was sie tat. Sie bedeutete ihm nichts. Ihr Wohlergehen zu gewährleisten, war nicht mehr als eine lästige Verpflichtung für ihn.
    Er weiß, dass sein Bruder dafür sorgen wird, dass mir nichts zustößt, dachte Genevieve, also kann er mich Connor unbesorgt überlassen, meine Gefühle sind ihm völlig gleichgültig. Sie fühlte, wie sich über ihre freudige Stimmung Melancholie legte.
    „Dieser Dummkopf“, sagte Connor in diesem Moment. „Es scheint fast, als sei er zu blind, um Eure Schönheit zu erkennen. Ich verfüge jedoch über sehr gute Augen.“ Mit diesen Worten presste er seine Lippen auf ihre.
    Genevieve erstarrte, sie begann zu zittern.
    Connor gab ihren Mund sogleich frei und legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Es ist doch alles in Ordnung mit Euch?“
    „Nein, nichts ist in Ordnung“, stieß sie hervor. Sie bebte noch immer, doch der schlimmste Schrecken war bereits überwunden. Genevieve kam sich sogar ein bisschen albern vor. Schließlich wusste sie, dass Connor ihr kein Leid zufügen würde. Trotzdem verabscheute sie ihn in diesem Augenblick. „Ich möchte allein sein“, erklärte sie. Dann wandte sie sich ab und schritt mit stolz erhobenem Kopf zur Treppe.
    Connor

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