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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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Groll auf niemand Bestimmtes Ruhe gibt. Mein Augenmerk fällt schließlich auf das schlanke Gerät, welches ich in meiner Hosentasche ertaste, heraushole und kurzweilig anstarre.
    Soll ich Jane anrufen? Ihr Mitteilen, das mir ihre Anwesenheit fehlt und sie gleich auch nach dem Grund fragen, wie sie mir das antun kann?
    Es braucht keine zwei Sekunden, ehe meine Entscheidung gefallen ist, keine drei Atemzüge, bis ihre Nummer gewählt und keine fünf Herzschläge in meiner Brust, ehe sie dran geht. Bis mir allerdings klar wird, dass das Beben in ihrer Stimme weder gekünstelt, noch mein Verschulden ist, vergeht eine gefühlte Ewigkeit.
    Obwohl sie es vor mir verheimlichen will, weiß ich mit ziemlicher Sicherheit, dass sie eben noch geweint hat und dieser Fakt versetzt mir einen dermaßen schmerzhaften Stich, dass mir die Luft wegbleibt.
    »Was ist passiert?«, will ich sofort wissen.
    »Nichts!« , lügt sie, ohne zu zögern und sicherlich auch, ohne einmal mit der Wimper zu zucken.
    Natürlich nicht! Warum frage ich noch nach, wenn ich es doch ganz genau weiß? Das Übel trägt hundertprozentig denselben Namen, wie die tausend Mal zuvor: Tyler!
    Unterm Strich wird es für mich zu einer Nebensächlichkeit, wie beschissen mein Tag war. Alles, was ich mir derzeit wünsche, ist die Fähigkeit, mich zu ihr hinzuteleportieren. Tja! Blöd nur, dass Wunschgedanken dafür da sind, um niemals in Erfüllung zu gehen.
    Mit zu Fäusten geballten Händen - keine Ahnung, wann das passiert ist - suche ich in Gedanken nach einem Opfer. Jemandem, der mich nach Kaufbeuren fahren kann. Und zwar in Windeseile.
    Da! Damian alias ›Dämon‹. Wenn mich einer schnell hinfahren könnte, dann er!
    »Ich komme zu dir ...«, verkünde ich Jane und steuere bereits den hirnlosesten Fahrer an, den unsere überwiegend mit Söhnen, ergo wandelnden Katastrophen beschenkte Familie hergibt. Dabei kommt mir der blödsinnige Gedanke, dass an der Theorie, nur sexuell befriedigte Frauen würden Söhne auf die Welt bringen, einfach was Wahres dran sein muss. Denn abgesehen davon, dass wir allesamt Hitzköpfe sind, gibt es nur noch eine Gemeinsamkeit bei den Wildmanns, die für die hohe Männerquote sorgen kann: Jeder Einzelne von uns war oder ist ein Casanova! Selbst der scheinheilige Dean, der seit zwei Jahren den Heiligen mimt, hat vorher rein gar nichts anbrennen lassen.
    Ich werde von Janes schrillem »Was?« in die Wirklichkeit zurückgeholt.
    »Ich werde gleich in ein Auto steigen und zu dir kommen!«, wiederhole ich.
    »Nein, Sean!« , schreit sie. »Ich will nicht, dass du meinetwegen die Hochzeit verpasst!«
    »Du denkst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich hier blöd herumsitze, während du ...«
    »Mir fehlt nichts!« , unterbricht sie mich.
    »Warum bist du dann nicht hier?«, frage ich, bleibe unmittelbar vor Damian stehen und deute ihm mittels einer Geste, dass er warten und ja nicht abhauen soll.
    Sie sagt zunächst gar nichts, räuspert sich dann aber und holt tief Luft. »Ich habe nichts zum Anziehen! Sorry!«
    »Ist das dein Ernst? Du lässt mich hier allein versauern, ignorierst meinen dringenden Wunsch, den ruhelosen Händen deinen süßen Hintern anzubieten, damit sie niemanden auseinandernehmen und verpasst die Hochzeit deiner Freunde, nur weil du nicht weißt, was du anziehen sollst?«, frage ich ungläubig. »Wenn ich gerade eben daran gezweifelt habe, steht nun außer Frage, dass ich sofort aufbreche. Und sei es auch nur deswegen, weil ich dir ganz dringend den Allerwertesten versohlen muss.«
    Endlich entlocke ich ihr ein Lachen. Es hört sich zumindest so an, als ob sie gelacht hätte. Nichtsdestotrotz jucken meine Handflächen und die Vorstellung, diesen Juckreiz an der zarten Haut ihres Gesäßes zu stillen, gefällt mir immer mehr, je länger ich darüber nachdenke. Ich würde es selbstverständlich ganz sachte machen und vielleicht sogar ab und an einen Kuss auf die dadurch geröteten Pobacken drücken ...
    Erde an Wilder! Blut und Gedanken solltest du oberhalb der Gürtellinie behalten, sofern dir dein Ansehen in der Familie noch lieb ist!
    »Willst du wirklich, dass ich dennoch komme?« , höre ich sie schließlich fragen.
    Die traut sich was, nicht wahr? Ich könnte sie manchmal echt übers Knie legen und das Einzige, was mich zurückhält, ist das Verständnis, dass es unverzeihlich wäre, ihr aufgrund meiner Sehnsüchte wehzutun.
    »Dir ist schon klar, dass du dir diese Frage genauso gut hättest sparen können?«
    »Das

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