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Mein ist dein Tod

Mein ist dein Tod

Titel: Mein ist dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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und fühlte sich für einen Moment wie ein Hund, der vom Halsband gequält
    (gehorchte)
    zuckte und speichelte.
    Er zog sich die Hose hoch und wischte die Hand an der gekalkten Wand ab. Flecken auf Stein, unauffällig, denn hier war alles beschmutzt, dreckig und düster.
    Wir alle sind Mörder!
    Wir alle sind Opfer!
    Max stand auf und ging nach Hause.
    Beschmutzt, dreckig, düster.
     
     
    Von diesem Tag an war er ein regelmäßiger Gast zwischen Holzkis ten, Schaltern und Verkabelung.
    Später würde er das Gefühl haben, monatelang in der Garage zugebracht zu haben. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wurde er geil wie ein Mann, der jahrelang keinen Sex gehabt hatte. Er konnte es nie erwarten, auf dem Studienstuhl zu sitzen.
    Er spielte damit.
    Zuerst war es die Selbstbefriedigung.
    Später war es die eine, die große Phantasie.
    Er war ein Delinquent. Er war der Schüler. Stromstöße quälten seinen Körper und kochten seine Innereien. Er saß auf dem Stuhl und sein Kopf schlug hin und her, während seine Hand das Glied massierte. Er presste den freien Arm und die Beine an das Holz und wollte unbedingt den Strom spüren und in das Gesicht des Probanden blicken, der ihn kaltblütig quälte, während Vater sagte:
    »Fahren Sie fort.«
     
     
    Als es vorbei war, resümierte Max sein Verhalten.
    Er hatte den Punkt der Scham überwunden. Wenn er später als Psychologe arbeiten wollte, musste er sich an ganz andere Verirrungen der Seele gewöhnen. Es war sicherlich kein Fehler, wenn der Lehrer die Dunkelheit der Seele genauso gut kannte wie der Patient.
    Er zwang sich, mit dem Masturbationsritual aufzuhören.
    (Fahre fort, Max!)
    Und fast wäre es ihm gelungen. Doch als es ihn erneut überfiel, er nicht an sich halten konnte und die Garagentür öffnete, traf es ihn wie ein Schlag.
    Die Garage war ausgeräumt.
    Er war siebzehn.

15
     
    Berlin, 2013
     
    Lena lümmelte auf der Couch ihrer Wohnung und blinzelte zum Fernsehgerät. Was dort lief, interessierte sie nicht, es wirkte banal und belanglos.
    Sie war müde und aufgekratzt gleichermaßen.
    Obwohl Max sich gewünscht hatte, sie möge in der Nacht zum Sonntag bei ihm bleiben, war sie nach Hause gefahren, denn sie benötigte Ruhe und Zeit, um sich über das, was geschehen war, klar zu werden.
    Das Problem war nicht Max.
    Er war sanft, sensibel und freundlich, außerdem sehr attraktiv, auf eine bezaubernde Art junggeblieben, intelligent und humorvoll, ein Mann, wie eine Frau ihn sich erträumte.
    Und ein guter Liebhaber war er außerdem.
    Vielleicht zu gut, wie sie sich eingestand, denn er hatte sie heute dermaßen verwirrt, dass sie es in seinem Arm nicht mehr ertragen hatte und zurück in ihre Wohnung wollte.
    Ohne es zu wollen, weinte sie.
    Sie wischte sich trotzig die Tränen aus dem Gesicht, aber der Tränenstrom wollte nicht enden. Waren es Tränen des Glücks oder woher rührten sie? Es blieb ihr nichts anderes übrig, als den vergangenen Tag zu resümieren. Vielleicht fand sie dann die Antwort.
     
     
    Max war unglaublich erregt, das sah Lena ihm an. Ihr selbst ging es nicht anders. Am liebsten hätte sie gesabbert, sich schon zuvor Finger in die Muschi gesteckt, seinen Penis gesaugt und gerieben, alles auf einmal. Sie erinnerte sich nicht, jemals so scharf gewesen sein, auch nicht mit Deniz, der unerfahren gewesen war, aber selbstbewusst.
    Doch Max blieb ungeachtet seiner Gefühlslage diszipliniert.
    »Blut«, sagte er. »Stelle es dir vor.«
    » Was meinst du? Warum soll ich ...?«, keuchte sie und drückte sich an ihn.
    Sie spürten ihre nackte Haut und atmeten sich voller Sinnlichkeit.
    Seine Zunge spielte mit ihrer, seine Zähne knabberten an ihren Lippen.
    »Tue es bitte! Das Blut deiner Rache, stelle es dir vor.«
    » Ja.«
    » Rot.«
    » Oh ja.«
    » Warm.«
    Sie rieb seinen Penis, zuckte mit dem Unterkörper, doch er blieb neben ihr liegen, Bauch an Bauch und sah sie an, während seine Finger in ihr tanzten und sein Blick sie schier aufzufressen drohte. Er roch ganz leicht nach Zahnpasta.
    » Süß«, flüsterte er.
    » Oh Gott, süßes Blut.«
    » Du bestrafst sie alle.«
    » Ja, ja ... ich bestrafe sie alle.« Lena biss nun in seine Lippen und er zuckte kurz zurück. Seine Augen glühten wie Brillanten in der Sonne. Seine Erektion war hart und groß genug. Sie schwamm in sich selbst. Wollte ihn nur noch in sich fühlen. Keine Fummelei mehr. Sie wollte gefickt werden.
    »Sie keuchen ihre Angst heraus,« stöhnte Max und drückte

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