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Mein ist dein Tod

Mein ist dein Tod

Titel: Mein ist dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Dann ist es wohl so.«
    » Und wie stellst du dir das vor? Wie würdest du das tun, wenn du die Gelegenheit dazu hättest?«
    Sie lächelte, aber es war kein Amüsement, sondern sie zog die Lippen von den Zähnen. »Wunsch und Traum, mein Lieber.«
    » Nehmen wir an, ich würde dir jetzt und hier die Möglichkeit dazu bieten, dich an einem der Täter oder Zuschauer zu rächen. Was würdest du tun?«
    Lena spürte, dass Max keinen Spaß machte. Etwas in seinen Worten klang wie ein Eiswürfel in einem leeren Glas. Ein kristallines Geräusch der Kälte. »Du meinst diese Frage ernst?«
    Max nickte.
    »Ich weiß nicht ...«
    » Keine Ausflüchte!«
    » Also ... ja .. vielleicht würde ich mir etwas einfallen lassen. Ich würde demjenigen weh tun.«
    » Mit einem Messer?«
    »M öglicherweise. Oder ich würde ihn schlagen.«
    » Wie wäre es mit Blut?«
    » Also ... ich kippe nicht um, wenn ich Blut sehe, falls du das meinst.«
    » Würdest du ihn bluten lassen?«
    Ihre Augen verengten sich. Ihr Herz schlug schneller.
    Ja, ja, ja! Bluten soll er! Jeder, der so etwas tut, soll bluten!
    Du bist erwachsen, Täter!
    Erwachsen genug, um in den Knast zu kommen!
    Er seufzte und lehnte sich zurück. »Na siehst du. Das wollte ich wissen.«
    Lena atmete aus. Ihr Puls verlangsamte sich. Die düstere Stimmung, welche für ein paar Minuten den Morgen verdunkelt hatte, verflüchtigte sich. Es war ein Gedankenspiel gewesen, mehr nicht. Und das war schließlich gestattet .
    Ich würde dich leiden lassen! So wie in meinem Traum!
    Du würdest vor Schmerzen schreien!
    » Lena?«
    Du würdest dich einnässen! Und du würdest bereuen!
    Du würdest betteln, ich soll aufhören!
    Du würdest für Deniz büßen und für alle anderen, die du belästigst und beschädigst!
    »LENA!«
    Sie fuhr hoch. Wischte sich über die Augen. Blinzelte. Lächelte schräg.
    »Heute ist Samstag. Wir sollte uns überlegen, was wir mit dem schönen Tag anfangen«, sagte Max. Er stand auf und seine Erektion beulte die Unterhose. »Ich hätte eine Idee.«
    » Ja«, sagte sie und ein feiner Schweißfilm legte sich auf ihre Haut, während eine Lust durch sie strömte, wie sie es noch nie erlebt hatte. »Ich auch.«

14
     
    Berlin, 1990
     
    George W. Fieldings liebevoll gearbeiteten Gerätschaften verrotteten in der Garage, als hätte er sie vergessen.
    Max vergaß sie nicht.
    Im Gegenteil wurden sie immer mehr ein Teil seiner Phantasie.
    Eines Morgens erwachte er und Samen kühlte auf seinem Bauch ab. Er wusste nicht mehr genau, was er geträumt hatte, doch es hatte etwas mit dem Stuhl zu tun. Mit dem elektrischen Stuhl.
    (Fahre fort, Max!)
    Er war verwirrt und gleichzeitig noch immer erregt. Er duschte in der kleinen Badewanne und kleidete sich an. 15 Minuten später war er in der Garage.
    Und setzte sich auf den Stuhl, von dem Drähte in alle Richtungen wiesen.
    Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie es wäre, würde jemand die Knöpfe drücken, und er stellte sich vor, wie sein Vater in einem mausgrauen Anzug den Probanden motivierte, immer höhere Voltzahlen zu drücken. Es schüttelte ihn und er meinte aufs Neue, den Strom des elektrischen Hundehalsbands zu verspüren.
    Strom verursachte Schmerzen, doch es waren fremde Schmerzen, die man nicht in Worte kleiden konnte. Strom schlug , knallte in die Muskeln wie ein mächtiger Fausthieb und sorgte dafür, dass der Körper unkontrollierte Bewegungen machte.
    Er stellte sich vor, wie es sei, wenn die Kontakte an Armen und Beinen gleichzeitig befestigt waren. Würde er explodieren, zu allen Seiten gleichzeitig zucken wie ein Hund, der sich vor Freude fast überschlägt, wenn er sein Herrchen wiedersieht?
    Er saß auf dem Stuhl und während er sich das vorstellte, bekam er eine Erektion. Es war die unkontrollierbare Lust eines jungen Mannes in der späten Pubertät, also nichts Besonderes. Aber Max war intelligent genug, um diese spontane Reaktion seinen Gedanken zuzuordnen.
    Er wurde geil, wenn er an den Strom dachte.
    An seinen mausgrau gekleideten Vater dachte, der Herr über die Mörder sein konnte, und er, Max, würde ihm dabei helfen.
    Es erregte ihn, wen n er an die willigen Probanden dachte.
    Max gestand sich ein, dass seine Reaktion ziemlich schräg war, doch das hinderte ihn nicht, die Hose über die Hüften zu ziehen und zu masturbieren. Sein Glied war hart wie Stahl, wie Metall, durch das
    (Strom)
    Unmengen Blut pulsierten. Es dauerte nicht lange und er ergoss sich in seine Handfläche. Er hechelte

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